Xenia Tchoumi wird wegen russischer Herkunft auf Instagram angefeindet

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Auf InstagramXenia Tchoumi wird wegen russischer Herkunft übel angefeindet

Wegen ihrer Wurzeln bekommt die Tessiner Influencerin Hass im Netz zu spüren. Dies ist nicht das erste Mal. Die 34-Jährige appelliert an Vernunft, Liebe und Frieden.

Xenia Tchoumi schlägt blanker Hass entgegen – weil sie Russin ist.
«Du brüstest dich damit, eine Schweiz-Russin zu sein. Steh endlich auf und rede über die Ukraine! Du bist Fake», schreibt eine Person in einer Insta-Fragerunde.
Ihre Reaktion darauf ist knapp: «Ich schicke dir Liebe. Bitte geh Spenden und fokussiere dich darauf, Positivität und Einheit zu verbreiten. Das ist das, was wir jetzt brauchen.»
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Xenia Tchoumi schlägt blanker Hass entgegen – weil sie Russin ist.

Instagram/xenia

Darum gehts

Die Mode-Influencerin Xenia Tchoumi kam als Fünfjährige aus Russland in die Schweiz und wuchs in Lugano TI auf. Nun wird sie im Netz für ihre Wurzeln fies angegriffen. Grund dafür ist der aktuelle Krieg in der Ukraine, für den Russland verantwortlich gemacht wird. «Du brüstest dich damit, eine Schweiz-Russin zu sein. Steh endlich auf und rede über die Ukraine! Du bist Fake», schrieb ihr eine Person aus ihrer zwei Millionen grossen Instagram-Community. Eine Reaktion auf ihren Aufruf: «Lasst uns reden».

Doch derartige Behauptungen lässt die 34-jährige Unternehmerin nicht auf sich sitzen und kontert: «Ich schicke dir Liebe. Bitte geh Spenden und fokussiere dich darauf, Positivität und Einheit zu verbreiten. Das ist das, was wir jetzt brauchen.»

Egal sind ihr die Anfeindungen allerdings nicht. Bereits vor einigen Tagen sprach sie die Thematik in einer Instagram-Story an: «Ich habe russische Wurzeln. Aber wisst ihr was? Meine Grossmutter ist Ukrainerin», stellt sie klar. Weiter führt sie aus: «Ich sehe gerade so viel Hass, Spannung und Diskriminierung untereinander.»

Doch dies sei falsch. Man solle ihrer Meinung nach zusammenhalten und Liebe weitergeben, da so viele unschuldige Menschen in dieser politischen Situation gefangen seien. «Ich bin für die Liebe und verurteile Krieg. Wir müssen nett sein zueinander – wirklich zu allen!», stellt sie abschliessend klar.

Xenia kämpft lange gegen Diskriminierung

Auf ihre russische Herkunft wird Xenia seit jeher reduziert und kämpft mit Klischees, wie sie bereits im Interview mit «SRF Virus» 2020 offenbarte: «Ich erscheine als diese russische junge Frau, der alles auf einem Silbertablett serviert wurde», sagt sie. «Stattdessen bin ich eine Selfmadefrau, habe hart gearbeitet, bin Feministin.» Oder, wie Tchoumi es selber sagt: «Ich bin das Gegenteil von meinem Erscheinungsbild.»

Dass man sich ein Bild von ihr mache, das nicht mit ihrer Person übereinstimmt, ärgert sie. «Es kommt heute noch vor, gerade wegen meines Aussehens und meines Namens.» Trotz allem habe sie gelernt, den Menschen das wahre Bild zu zeigen – die Xenia, die ist, und nicht die, die erwartet wird.

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