Xherdan Shaqiri: Interview über Nati, seine Rolle und die Fitness

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Klare WorteNati nur mit Shaqiri gefährlich? «Wann war das nicht so»

Zuerst den Sieg mit einem Freistoss eingetütet, dann unterhaltsam und schlagfertig bei den Medien. Xherdan Shaqiri war am Dienstag in Topform.

Der Geniestreich von Xherdan Shaqiri im Video.

SRF

Darum gehts

  • Startelf oder neue Rolle als Joker? Xherdan Shaqiri war das grosse Thema in dieser Nati-Woche.

  • Gegen Irland war er besonders im Fokus – und lieferte beim 1:0-Sieg auch richtig ab.

  • Nach dem Spiel sprach er offen über sein Verhältnis zu Yakin, sein Fitnesszustand und sein schönes Freistosstor.

Der erste Sieg seit dem Andorra-Spiel im September. Was sagen Sie zum Spiel?

Wir haben uns als Team vorgenommen, heute zu gewinnen. Wir haben ein Tor geschossen, keines erhalten. Jetzt können wir mit einem guten Gefühl nach Hause gehen von dieser Nati-Zeit.

Sie haben das Spiel mit Ihrem Freistoss entschieden. Offenbar kein Zufall.

Ja, meine Weitschüsse beim Aufwärmen waren wirklich schon sehr gut (lacht). Ich hatte schon aus dem Spiel auf eine Schusschance gehofft, aber es gab keine. Ich bin froh, ist der Freistoss dann reingegangen und konnte massgeblich zum Sieg beitragen.

Es war Ihr 30. Tor für die Schweiz. Wie wird das gefeiert?

30. Eine schöne Zahl. Ich geniesse es immer, ein Tor für die Schweizer Nationalmannschaft zu erzielen. Aber gefeiert wird nicht gross, keine Party – ich muss morgen leider schon zurück.

Das Shaq-Tor im Bild-Kino.
Der Ball fliegt...
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Das Shaq-Tor im Bild-Kino.

Getty Images

Der Freistoss war aber auch ein schönes Zeichen nach den letzten Tagen.

Was für ein Zeichen? Ich versuche einfach immer die beste Leistung abzurufen und das ist mir heute wieder gut gelungen. Ich wollte es nicht euch oder jemand anderem zeigen.

Es wurde in den letzten Tagen viel über Ihre, womöglich neue, Rolle in der Nati diskutiert und spekuliert. Was sagen Sie dazu?

Es ist viel unnötig geschrieben worden. Ich war acht Wochen im Urlaub, hab erst drei-vier Spiele in den Beinen. Deswegen hatte ich Verständnis dafür, dass der Trainer im Dänemark-Spiel gewechselt hat.

Was wurde konkret unnötig geschrieben?

Es war abgesprochen, dass ich gegen Dänemark nicht von Anfang an spiele, aber in Irland von Beginn an. Ich verstehe das. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis mit Murat – da ändert sich nichts daran.

«Wir müssen jetzt keine Rollenspiele machen.»

Xherdan Shaqiri

Aber es wurde über Ihre Rolle gesprochen. Wie sieht diese aus, hinsichtlich der EM?

Die Euro ist in ein paar Monaten. Wir müssen jetzt keine Rollenspiele machen.

Es heisst auch, Ihre Fitnesswerte seien noch nicht so gut.

Ja, ich bin aktuell noch nicht bei 100 Prozent. Aber wann war ich jemals nicht bereit bei einem grossen Turnier? Das ist die Frage.

Das klingt schon fast nach einer guten Drohung?

Nein, hier gibts nicht zu drohen. Aber das muss man auch berücksichtigen. Man muss als Spieler bereit sein, wenn es drauf ankommt. Die grossen Turniere. Das ist mein Ziel, der Schweiz im Sommer wieder zu helfen.

Wie gefällt Ihnen das neue System?

Defensiv stehen wir sehr gut. Wir haben in zwei Spielen kein Tor erhalten. Nach vorne waren wir noch zu wenig kreativ – da müssen wir uns steigern, um noch mehr Chancen herauszuspielen.

Aber mit Ihrer Rolle im Sturm können sie sich anfreunden?

Klar. Ich habe mehr Freiheiten in der Offensive, kann mich in Positionen bringen, die zu Chaos führen beim Gegner.

Gegen Dänemark ging gar nichts nach vorne. Ist diese Mannschaft nur mit Xherdan Shaqiri gefährlich?

Wann war das nicht so? (lacht)

Also ist es wirklich so: No Shaq, no Party.

Nein. Ich hoffe, dass irgendwann ein anderer Spieler kommt, der gleich kreativ ist wie ich und in meine Fussstapfen treten kann.

Was erreicht die Nati an der EM?

Das Interview wurde im Rahmen eines Mediengesprächs nach dem Spiel aufgezeichnet.

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