«The Pressure Game»Yakin flucht, Omlin weint und Xhaka wehrt sich – die Highlights der Nati-Doku
Die sechsteilige Nati-Dokumentation «The Pressure Game» gibt ungewohnte Einblicke in das Innenleben der Schweizer Nationalmannschaft. Die wichtigsten Szenen im Überblick.
Darum gehts
Ab sofort (21. März) gibt es auf den SRF-Kanälen die Nati-Doku «The Pressure Game» zu sehen.
In der Serie wird die Nati von den Filmemachern rund ein Jahr lang begleitet – inklusive WM 2022 in Katar.
Die grossen Themen sind Captain Granit Xhaka, der Kampf um die Nummer zwei im Tor und die 1:6-Pleite gegen Portugal.
Rund ein Jahr lang wurde die Schweizer Nati auf ihrem Weg an die WM 2022 in Katar von einer Film-Crew begleitet. Entstanden ist daraus die sechsteilige Doku-Serie «The Pressure Game», die intime Einblicke in das Innenleben der Nationalmannschaft gewährt. Wir haben die wichtigsten und spannendsten Punkte der Dokumentation zusammengefasst.
Der fluchende Yakin
«Gopferdammi Breel, warum siehst du Granit nicht?», flucht Murat Yakin während des ersten WM-Gruppenspiels gegen Kamerun an der Seitenlinie. So emotional wie in der zweiten Folge «Leistungsdruck» hat man den Nati-Coach noch selten gesehen. Auch im Umgang mit dem Schiedsrichter nimmt Yakin kein Blatt vor den Mund, wie Szenen aus anderen Episoden zeigen. «Während dem Spiel lebe ich halt auch mit», sagt Yakin zu 20 Minuten. «Am liebsten würde ich noch immer selber auf dem Platz stehen.» Die Doku zeigt den 48-Jährigen aber auch so, wie ihn die Fans kennen und lieben – sei es, wie er Goalie Jonas Omlin nach dem Spiel ein Küsschen auf die Stirn gibt oder oben ohne am Pool eine Zigarre raucht.
Xhaka erklärt sich
In der vierten Folge «Blutdruck» kommt vor allem Granit Xhaka zu Wort. Die Filmemacher besuchen den Nati-Captain auch bei sich zu Hause in London und sprechen auch mit seiner Frau Leonita. Xhaka spricht auch über die Doppelbürger-Thematik und die albanische Mentalität in seiner Familie. «Ich bin stolz für die Schweiz zu spielen, aber meine Herkunft, mein Blut ist Kosovo» Es geht vor allem um Xhakas Bild in der Öffentlichkeit und seinen Umgang mit den Medien. «Ich verstehe nicht, warum immer nur die negativen Sachen geschrieben werden», fragt sich Xhaka.
Allzu kritisch hinterfragt die Doku in dieser Thematik allerdings nicht, dafür blickt der 30-Jährige darin nochmals auf das dritte WM-Gruppenspiel gegen Serbien zurück. «Ich habe mir vorgenommen, auf dem Platz positiv zu bleiben. Dann passiert etwas Schlechtes – und ich bin wieder weg», beschreibt Xhaka sein Innenleben. In vielen Szenen zeigt sich der 111-fache Nationalspieler allerdings gewohnt selbstbewusst. «Zehn Jahre auf diesem Niveau zu spielen, das muss zuerst einmal jemand nachmachen», so Xhaka zum Abschluss der Folge.
Kampf um die Nummer zwei
Im Zentrum der ersten Folge «Konkurrenzdruck» steht der Kampf zwischen Gregor Kobel und Jonas Omlin um den Posten hinter Yann Sommer. Dabei geht es emotional zu und her: Kobel und Goalie-Trainer Patrick Foletti liefern sich auf dem Trainingsplatz ein Wortgefecht, weil der BVB-Keeper damit gerechnet hatte, die Nummer zwei zu sein. Omlin wiederum spricht mit Tränen in den Augen darüber, wie ihn seine Familie antreibt. «Es war sehr speziell, mich so zu sehen. Wir haben sehr viel mit den Filmemachern geredet, in der Doku ist nur ein kleiner Teil davon zu sehen», so Omlin über seinen Auftritt.
«The Pressure Game»
Frust nach Portugal-Pleite
Unmittelbar nach der desaströsen 1:6-Pleite im WM-Achtelfinal gegen Portugal herrscht in der Nati-Garderobe eine beklemmende Stille. Ungläubig sitzen die Spieler auf ihren Plätzen und starren ins Leere, Remo Freuler vergräbt das Gesicht in seinen Händen. Die sechste und letzte Folge «Hochdruck» blickt zurück auf das bittere WM-Out. Während Trainer Murat Yakin und Verteidiger Manuel Akanji das System mit einer Dreierkette nach dem Spiel verteidigen, scheint bei Xherdan Shaqiri leichte Kritik durch. Granit Xhaka und Breel Embolo sind sich nach dem Ausscheiden in der Kabine einig, dass Yakin mehr als nur zwei gelernte Aussenverteidiger mit nach Katar hätte nehmen sollen.
Verletzungsschock von Vargas
Zu den Hauptprotagonisten der Doku zählt auch Ruben Vargas. Der Flügelstürmer erzählt von seiner Freundschaft mit Noah Okafor, seinen Bezug zu Gott sowie seine Maler-Lehrer. «Ich habe als Profi die Ausbildung fertig gemacht. Ich bin jeweils voller Farbe von der Baustelle ins Training gefahren», erzählt Vargas, während er auf dem Massagetisch liegt. Ebenfalls Thema: Seine Oberschenkelverletzung, die er sich beim Warmmachen vor dem Nations-League-Spiel gegen Portugal zugezogen hat. Es sind dramatische Aufnahmen, die den Augsburgprofi im bisher wohl schwierigsten Moment seiner Karriere zeigen. «Ich hab mich in diesem Moment schon gefragt, warum das jetzt gefilmt werden muss», sagt Vargas rückblickend. «Aber wir hatten von Beginn an gesagt, dass alles gefilmt werden darf, egal wie oft wir uns wehren.»
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