LuzernMit neun kam sie aus dem Kosovo in die Schweiz – jetzt ist Ylfete Fanaj Regierungsrätin
Nach acht Jahren Abstinenz ist es der SP gelungen, mit Ylfete Fanaj den Sitz in der Luzerner Regierung zurückzuholen. Das sagt die neu Gewählte.
Darum gehts
Mit Ylfete Fanaj kann die SP nach acht Jahren Abstinenz wieder ins Luzerner Regierungsgebäude einziehen.
Die 40-Jährige ist auch die erste Frau mit kosovarischen Wurzeln, welche in eine kantonale Regierung einzieht.
Sie will ihren Werten weiterhin treu bleiben, ist sich ihrer neuen Rolle aber bewusst.
Ylfete Fanaj hat es geschafft: Sie konnte nach acht Jahren Abwesenheit den SP-Sitz in der Luzerner Regierung wieder zurückerobern. Die 40-Jährige schreibt auch gleich Politgeschichte, denn mit ihr zieht die erste Frau mit kosovarischen Wurzeln in eine Kantonsregierung in der Schweiz ein. Auf die Frage, wie es ihr gelungen ist, als Linke den Stadt-Land-Graben zu vereinigen, sagt Fanaj: «Wir sind unseren Weg gegangen und unsere Kampagne wurde von der Wählerschaft aufgenommen und die Bevölkerung hat uns ihr Vertrauen entgegengebracht.»
Dass die Freude über ihren Einzug in die Luzerner Regierung sehr gross ist, versteht sich von selbst. Wie gross aber war die Anspannung, bevor das Resultat fix war? «Zwei Stunden davor war die Nervosität sehr gross, weil ich wusste, dass bald das definitive Resultat feststeht. Auch wollte ich mich nicht auf Zwischenresultate verlassen, sondern auf Nummer sicher gehen und abwarten, bis alle 80 Gemeinden ausgezählt waren.»
Fanaj bringt viele politische Erfahrungen in die Regierung mit
Dann folgte die Erleichterung und Fanaj feierte ihren Erfolg zuerst innerhalb der Partei und deren Gäste, welche ihr als Erste gratulieren konnten. Danach folgte der Einzug ins Regierungsgebäude. Der Montag startete damit, dass sie zuerst Zeit mit ihrem kleinen Sohn verbrachte, bevor sie zur Tagesordnung mit vielen Terminen zurückkehrte. «Im Fokus standen die Termine, aber ich freue mich auf den Moment, wenn ich Zeit finde, alle Gratulationen durchzulesen und mich zu dafür zu bedanken.»
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Wenn Fanaj am 1. Juli als Regierungsrätin starten wird, kann sie einen gut gefüllten politischen Rucksack mitbringen. Sie war vier Jahre lang Grossstadträtin, zog 2011 ins Kantonsparlament ein und führte vier Jahre lang als Chefin die 16-köpfige SP-Fraktion. Ausserdem war Fanaj 2020/21 während der Corona-Pandemie Kantonsratspräsidentin und somit auch die höchste Luzernerin.
Fanaj ist bereit, jedes Departement zu übernehmen
Geboren wurde Fanaj 1982 in Prizren und kam mit neun Jahren in die Schweiz. Aufgewachsen ist sie mit vier Geschwistern in Sursee. Heute lebt sie mit ihrer Familie in der Stadt Luzern. Ihren beruflichen Weg begann sie mit einer Lehre als Kauffrau, absolvierte die Berufsmatura und studierte danach Soziale Arbeit an der HSLU. Neben ihren unterschiedlichen beruflichen Tätigkeiten bildete sie sich in Führung, Management und Kommunikation weiter. Ein Wunschdepartement hat Fanaj nicht. Laut ihren Aussagen sei sie bereit, jedes Departement zu übernehmen: «Mein Lieblingsdepartement wird das sein, welches ich erhalten werde.»
«Ich bin mir der neuen Rolle bewusst und ich werde mit dem Kollegium diskutieren, kämpfen und danach die gefällten Entscheide mittragen.»
Klare Vorstellungen, darüber, welche Werte sie vertreten will, hat die Nachfolgerin von Yvonne Schärli-Gerig aber schon: «Ich möchte meine Werte in den Regierungsrat einbringen», sagt Fanaj. Am Herzen liegen ihr etwa die Themen wie einen wirksamen Klima- und Umweltschutz, Chancengerechtigkeit, Transparenz und das Vertrauen in die Politik zu stärken.
Fanaj: «Ich bin mir der neuen Rolle bewusst und ich werde mit dem Kollegium diskutieren, kämpfen und danach die gefällten Entscheide mittragen.» Ausserdem will sie für alle Luzernerinnen und Luzerner, auch für jene Personen, die weniger wahr genommen werden, da sein und ein Gehör für ihre Anliegen haben. «Im Mittelpunkt werden weiterhin die Menschen stehen», sagt Fanaj weiter.
Zu Ehren von Ylfete Fanaj organisiert die Stadt Luzern eine öffentliche Wahlfeier. Diese findet am Dienstag, 6. Juni, ab 17 Uhr auf dem Europaplatz statt.
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