Yvonne Eisenring: Buchrezension von Charles Linsmayer über «Life Rebel»

Als Autorin Furore machte Yvonne Eisenring – zuletzt als eine der drei Hosts beim inzwischen abgesetzten Podcast «Zivadiliring» im Gespräch – erstmals 2016 mit «Ein Jahr für die Liebe». Ein witzig-lockerer Bericht, wie eine Frau in 14 Städten mit 57 Männern Liebesabenteuer übersteht. Auch das jüngste Buch der inzwischen 38-Jährigen, «Life Rebel», hat 2024 die Charts gestürmt. Und wer es bisher verpasst hat, möchte vielleicht wissen, was die freiheitsdurstige Nomadin in sechs Städten der Welt von dem gefunden hat, was, so der Untertitel, «im Leben wirklich zählt».

Sucht sie in Paris über die Trennung hinwegzukommen, die am Anfang ihres Trips in die Welt stand, bringt die Freundin Lisa sie in Berlin dazu, die grau-monotone Stadt zu lieben. Mexico City lehrt sie, was für ein Glück im Aufgeben liegen kann, Buenos Aires legt ihr nahe, wie robust der Mensch eigentlich ist, New York lässt sie offen und positiv auf andere zugehen. In Zürich aber entdeckt sie den Wert von Freundschaften neu. Nicht Männer wie im ersten Roman, Frauen, und vor allem auch ihre Schwester, sind es nun, bei denen sie, besonders nachdem sie eines Herzleidens wegen Todesängste ausstand, Halt findet. Ohne deren Lebensweise zu akzeptieren, offen, für das, was kommt, und in der Erkenntnis, dass «das Rebellieren gegen die gesellschaftlichen Konventionen und Normen erst der Anfang gewesen sein könnte». Und die erste Priorität? Was sie schon ihr Vater gelehrt hat: «Nichts ist so kostbar, wie Zeit zu haben.»