Zahide: Manager Serdar Bogatekin wird kritisiert

Zahide ist mit gerade einmal 14 Jahren ein Star auf Tiktok. Die deutsche Rapperin und Tänzerin hat mit fast sieben Millionen Followerinnen und Followern schon mehr Fans als die grössten deutschen Künstlerinnen und Künstler. Doch die 14-Jährige mit türkischen Wurzeln profitiert nicht alleine von ihrem Kometenaufstieg. Ihr Manager Serdar Boğatekin (35) weicht nicht von ihrer Seite und löst damit Kontroversen aus.

Der Grund: Inmitten der Gruppe von Pubertierenden findet sich ein deutlich älterer Mann, der zu den Songs von Zahide tanzt. Ihren Vertrag, den sie bei Universal Music unterzeichnete, unterschrieb zuerst er. Wenn die 14-Jährige Videos für Tiktok aufnimmt, steht er daneben und beobachtet sie. Sogar in ihrem Song wird er erwähnt.

Ein Streamer bezeichnet ihn daher als «einen dreifachen Familienvater, der ein 14-jähriges Mädchen ausnutzt und vermarktet».

Serdar Boğatekin ist der Gründer der Berliner Tanzschule «Lunatix», wo Zahide sowie weitere Jugendliche und Kinder tanzen lernen. Er selbst stammt aus Berlin und hat schon lange in der Tanzindustrie Fuss gefasst. 2012 schaffte er es in der türkischen Version von «Das Supertalent» ins Finale.

Auf Tiktok erreichen die Videos der Tanzschule Millionen von Zuschauerinnen und Zuschauern. Der 35-Jährige erkannte und nutzte die Erfolgswelle und gründete zusätzlich zum bestehenden Unternehmen ein Management. Damit unterstützt, koordiniert und vermarktet er den Content, den seine Tänzerinnen und Tänzer produzieren.

Nach der Gründung von «Lunatix Management» verliessen zwei Mitglieder die Tanzschule. Im Podcast «Alpha Females» sprachen sie über ihre Beweggründe. Auch Manager Serdar wurde zum Thema. «Er hat uns vor die Wahl gestellt, dass wir entweder einen Vertrag unterschreiben oder die Crew verlassen», sagt Chiara. Ihr Kollege Samro fügt hinzu: «Würdest du einem Manager vertrauen, der das noch nie gemacht hat und nicht mal Englisch spricht?»

Zudem verraten die beiden, dass Serdar 30 Prozent der Einnahmen, die sie über Streaming und Social Media machen würden, für sich beanspruchen wollte. «Wir sind Kinder und haben das aus Leidenschaft gemacht. Dann ist es durch die Decke gegangen und wurde von einer Person ausgenutzt, die nur das Geld gesehen hat.»

Auf diese Vorwürfe reagierte der 35-Jährige in einem Tiktok-Livestream. «Kinder, die Likes und Geld gesehen haben, sind abgehoben. Das ist die Wahrheit. Hört auf, so einen Unsinn zu quatschen, wenn ihr gar keine Ahnung habt», so Serdar. Ausserdem nimmt er seine Künstlerinnen und Künstler in Schutz. «Habt ihr eine Ahnung, wie viel meine Künstler verdienen und wie gut es ihnen geht?» Dafür sei er mitverantwortlich. «Ich arbeite hart für sie.»

Auf Tiktok und Instagram meinen Userinnen und User, dass sie Indizien gefunden haben, die belegen, dass Zahide gegen ihren Willen mit dem 35-Jährigen zusammenarbeite. Die Vorwürfe reichen vom Ausnutzen der Kinder bis hin zu Vergleichen mit Skandal-Rapper Sean «Diddy» Combs.

Serdar war schon lange vor Zahides Erfolg in sozialen Medien aktiv. Er machte bei Tanzwettbewerben mit, bevor Zahide überhaupt auf die Welt kam. In seinen frühen Zwanzigern gründete er dann die Tanzcrew «Lunatix». Die Tanzschule gab es vor der Zeit von Tiktok und schon 2011 äusserte Serdar türkischen Medien gegenüber seine Leidenschaft zum Tanzen. Er und Lunatix traten gemeinsam in verschiedenen Musikvideos auf.

Tatsächliche Beweise für Skandale oder zwielichtige Aktivitäten gibt es aktuell keine. Denn: Der Vorwurf, dass er seine Tänzerinnen und Tänzer ausnutzen würde, wird dadurch abgeschwächt, dass er schon Tanzvideos mit ihnen gepostet hat, lange bevor sie bekannt waren. Vor Jahren teilte der Berliner auf Instagram Videos von seiner Tanzcrew. Damals hatte er alleine eine grosse Reichweite in sozialen Medien. Das heisst, dass sie auch von seiner Reichweite profitieren konnten.

Eine Anfrage von 20 Minuten bei dem Management von Zahide blieb bisher unbeantwortet.