Thurgauer Verkehrsunfallstatistik 2021Zahl der Todesopfer auf Thurgauer Strassen verdoppelt sich
Die polizeiliche Verkehrsunfallstatistik des Kantons Thurgau für das Jahr 2021 liegt vor. Bei 1076 Verkehrsunfällen auf den Thurgauer Strassen sind 14 Menschen ums Leben gekommen und 170 Personen wurden schwer verletzt.
Darum gehts
Die am Montag erschienene Verkehrsunfallstatistik 2021 des Kantons Thurgau beginnt mit einer schlechten Nachricht. Mit 1076 registrierten Verkehrsunfällen im Jahr 2021 ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent gestiegen. Ulrich Gloor, Chef der Verkehrs- und Seepolizei, erklärt sich das wie folgt: «Wir gehen davon aus, dass im Jahr 2020, aufgrund von Einschränkungen durch die Homeoffice-Pflicht, weniger Leute zu den Stosszeiten auf den Strassen unterwegs waren und es somit zu weniger Unfällen gekommen ist.»
Trotzdem zeigt ein Vergleich mit den Jahren 2001 und 2011, dass die Unfallzahlen über die Jahre kontinuierlich zurückgehen. Waren es im Jahr 2001 noch 1640 Unfälle, sank die Zahl im Jahr 2011 auf 1343 Unfälle. «Das ist ein Trend, der seit den 60er-Jahren anhält», sagt Gloor. Dies erklärt er sich durch die Einführung der Gurtpflicht und die immer besser werdende Strasseninfrastruktur. Einen Einfluss auf die Statistik hätten auch die heutigen Fahrzeuge, die mit Assistenz- und Hilfesystemen ausgestattet sind.
Zahl der Todesopfer steigt stark an
Letztes Jahr mussten 14 Todesopfer auf Thurgauer Strassen verzeichnet werden. Im Jahr 2020 kamen zum Vergleich sechs Personen auf Thurgauer Strassen ums Leben. «Das letzte Jahr ist ein sehr unschönes Jahr gewesen», so Gloor. Im langjährigen Schnitt sei die Zahl trotzdem tief. Auch die Zahl der Schwerverletzten ist im vergangenen Jahr von 141 auf 170 Personen deutlich angestiegen. Für Gloor ist klar: «Jede verunfallte Person ist eine zu viel.» Man versuche alles, damit die Zahl zu einer Null wird.
Ebenfalls zu berücksichtigen gilt, dass die Anzahl Autos seit Jahrzehnten steigt. 1990 waren 120’500 Motorfahrzeuge registriert. Im vergangenen Jahr waren es rund 246’500.
Viele Unfälle in der 50er-Zone
In der Statistik fällt auf, dass die meisten Unfälle in der 50er-Zone stattfanden. Von den insgesamt 1076 Verkehrsunfällen passierten 271 Unfälle mit Sachschaden und 302 Unfälle mit Personenschaden in der 50er-Zone. Gloor erklärt sich das wie folgt: «In den 50er-Strecken gibt es die meiste Mischung von Verkehrsteilnehmenden, eine schlechtere Übersicht mit kurzen Vorwarnzeiten und dichtem Verkehr.»
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