Zahnarzt fliegt Schweizer Grenze in fünf Stunden ab

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RundflugZahnarzt fliegt Schweizer Grenze in fünf Stunden ab

Der 52-jährige Amani Hennig ist von Beruf Zahnarzt und nebenbei Privatpilot. Am Ostersonntag entschied er sich, die gesamte Schweizer Grenze abzufliegen.

von
jab
Der 52-jährige Amani Hennig ist von Beruf Zahnarzt und nebenbei Privatpilot. Er entschied sich am Ostersonntag, die gesamte Schweizer Grenze abzufliegen.
Mit seiner eigenen Maschine, einer Cirrus SR 22T, startete er am Ostersonntag in Belp, wo er einige Stunden später auch wieder landete.
Für die gesamte Umrundung der Schweiz benötigte der 52-Jährige rund fünf Stunden.
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Der 52-jährige Amani Hennig ist von Beruf Zahnarzt und nebenbei Privatpilot. Er entschied sich am Ostersonntag, die gesamte Schweizer Grenze abzufliegen.

Amani Hennig

Im Alter von 14 Jahren fing Amani Hennig mit dem Segelfliegen an. 2008 begann er dann, Motorflieger zu fliegen. Die Idee, die Schweizer Grenze abzufliegen, hatte Hennig schon lange. Nun, da aktuell der kommerzielle Flugverkehr stark eingeschränkt und der Luftraum auch über der Schweiz praktisch leer ist, ergab sich am Ostersonntag die perfekte Möglichkeit für ihn, seinen Traum in Wirklichkeit zu verwandeln.

Hinter dem Ausflug steckte laut dem 52-jährigen Berner mit Berliner Wurzeln jede Menge Planung. Vor dem Fliegen galt es einiges abzuklären. So etwa die Startzeit, die Wetterverhältnisse,

mögliche Sperrungen von Lufträumen durch das Militär, die technischen Voraussetzungen des Flugzeuges etc.

Drei Stunden Planung

«Innerhalb von drei Stunden habe ich die konkreten Pläne erstellt», sagt Hennig. Das Wichtigste seien die 120 Navigationspunkte gewesen, die er vor Beginn des Fluges erstellen musste. An diesen Punkten habe er sich während des Fluges orientiert. So musste er beispielsweise am südlichsten Punkt der Schweizer Grenze zu Italien eine scharfe Drehung um 180 Grad machen, wie der Hobbypilot erklärt.

Als Hennig die Pläne beisammenhatte, kontaktierte er den Flughafen Genf, um sein Vorhaben zu schildern. «Sie haben meine Idee super gefunden und das Okay gegeben», so Hennig. Rund zwei Stunden später startete er bereits den Motor seiner Cirrus SR 22T und begann seinen abenteuerlichen Flug.

Rund fünf Stunden, um die Schweiz zu umrunden

«Insgesamt benötigte ich vier Stunden und 59 Minuten, um die rund 1900 Kilometer der gesamten Schweizer Grenze abzufliegen», sagt Hennig. Dabei erwies sich die unterschiedliche Topografie der Schweiz als Herausforderung. Währenddem die nördlichen Hochebenen im Jura «easy zu fliegen» seien, würden die Hochalpen im Wallis und im Engadin ihre Tücken mit sich bringen.

Bei solchen anspruchsvollen Strecken müsse das Flugzeug von Hand mit dem Sidestick geflogen werden. Bei einfacheren Routen oder Schräglagen bis 30 Grad könne man auch den Autopiloten zu Hilfe nehmen. «Ich flog rund 70 Prozent des Fluges von Hand», erklärt Hennig. Sein Ziel sei es gewesen, die Schweizer Grenze so genau wie möglich, aber immer noch von der Schweiz aus, abzufliegen. Die Grenze galt es nicht zu überschreiten.

Komplikationen habe es beim Flug keine gegeben. Normalerweise gehe immer der kommerzielle Flugverkehr vor. Aber: «Alle Fluglotsen haben mir meine Durchflüge durch die kontrollierten Lufträume wie geplant bewilligt.» Das liege wohl am stark reduzierten Flugverkehr. «Wenn es sehr wenig An- und Abflüge auf den grossen Flughäfen hat, haben die Lotsen auch mehr Spielraum für uns Privatflieger», so Hennig.

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