Zermatt VSTaxipreise steigen auf einen Schlag um bis zu 300 Prozent
In Zermatt steigen Taxipreise drastisch. Viele Touristen sind nicht erfreut und Hotelbetreiber befürchten negative Auswirkungen auf den Tourismus.
Die Taxipreise in Zermatt sind teils massiv gestiegen.
IMAGO/DreamstimeDarum gehts
Die Taxipreise in Zermatt haben sich teils massiv erhöht, was bei vielen für Unmut sorgt.
Eine einfache Fahrt für eine Einzelperson, die früher zwölf Franken kostete, solle nun bis zu 50 Franken kosten.
Die Gemeinde hat Preisobergrenzen eingeführt, die den Taxiunternehmen Spielraum bei der Preisgestaltung lassen.
Hotelbetreiber äussern Bedenken über die Auswirkungen der neuen Tarife auf den Tourismus.
Einwohner und Touristen in Zermatt sind empört: Die Taxipreise in der autofreien Gemeinde sind massiv gestiegen, nachdem die Taxitarife vor kurzem angepasst wurden. Taxikunden berichten, dass sie als Einzelreisende vom Taxistandplatz Urania am Ortseingang von Zermatt nach Winkelmatten bis November letzten Jahres zwölf Franken pro Person als Einzelfahrgast gezahlt hätten. Neuer Preis pro Person als Einzelfahrgast sei rund 50 Franken, wie der «Walliser Bote» berichtet.
Mitte Januar postete ein Mann nach einer Taxifahrt in Zermatt auf der Facebook-Seite Zermatt Community: «Habe 97 Franken bezahlt von Winkelmatten zum Bahnhof und zurück.» Die gleiche Retourfahrt habe nach altem Tarif rund 24 Franken gekostet. Die Preise für Taxifahrten hätten sich teils auf einen Schlag um über 300 Prozent nach oben entwickelt, wie der «Walliser Bote» schreibt.
Preisgestaltung wird von Taxihaltern bestimmt
20 Minuten erkundigt sich bei der Gemeinde Zermatt, wie es zu den Preiserhöhungen gekommen ist. «Das kommunale Taxireglement besagt zur Tarifordnung, dass dieses von den Taxihaltern von Zermatt aufgestellt wird. Es bedarf zur Gültigkeit der Genehmigung des Gemeinderates. Ein Bundesgerichtsentscheid aus dem Jahre 2011 besagt, dass nur die Preisobergrenze vorgegeben werden kann», sagt Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser (Die Mitte) zu 20 Minuten.
«Die Taxihalter stellten einen Antrag für eine neue Tarifordnung, dem der Gemeinderat zugestimmt hat», erklärt sie. Sie betont, dass die Gemeinde die Preise nicht festgelegt habe: «Die Preisgestaltung wird von den Taxihaltern selbst bestimmt», so Biner-Hauser. Es gebe unternehmerische Freiheit.
Die neue Tarifordnung sehe einen Grundtarif je nach Tageszeit und einen Preis nach gefahrenem Meter vor. Es erfolge keine Berechnung mehr pro Person und Tarifzone. Es gebe auch keine zusätzlichen Kosten für Gepäck.
Ist Taxifahren in der Schweiz zu teuer?
Kritik von Hotelunternehmern
In einem Brief wenden sich der Präsident, der Vizepräsident und der Geschäftsführer des Hotelier Vereins Zermatt, Sebastian Metry, Mario Noti und Harald Burgener, an den Gemeinderat von Zermatt, wie der «Walliser Bote» berichtet.
Darin kritisieren sie die neuen Taxitarife, die bereits für viel Aufregung gesorgt haben. «Neben den zahlreichen Reklamationen, die wir direkt an der Front zu spüren bekommen, stört uns vor allem die Art und Weise, wie analog zur Hotelplanungszone wiederholt im stillen Kämmerlein eine sicher gut gemeinte Lösung ausgearbeitet wurde, die aber das Potenzial hat, in diesem Jahr noch für weitere Negativschlagzeilen zu sorgen.»
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