Traum oder AlbtraumZu Grabe geliebt
Sterben müssen wir alle – die Frage ist nur wie. Viele wünschen sich, im Liebesspiel abzuleben. Einfacher gesagt als getan – ausser man stellt sich ungeschickt an.
Kürzlich zeigten wir im «Beifang aus dem Internetz» einen Hund, der mitten im Liebesakt tot umfällt. Vor allem der hysterische Lachanfall des Herrn hinter der Kamera bescherte uns einige gepfefferte Mails: Wir seien geschmacklos.
Unsere Verteidigung übernimmt Rolf Eden. Der 82-Jährige, der oft letzter Deutscher Playboy genannt wird, möchte unbedingt den ultimativen Koitus Interruptus, oder verständlicher ausgedrückt: Bumsen bis zum Herzversagen. Bereits Edens Vater soll auf diese Weise entschlafen sein, wie übrigens auch der Vater von Matthew McConaughey.
Eden ist mit seinem Wunsch nicht alleine. Auch David Hasselhoff will im Bett sterben – doch einfacher gesagt als getan. Die Deutsche Gesellschaft für Rechtsmedizin obduzierte zwischen 1974 und 2004 29'434 Leichen – und kam nur in 60 Fällen zum Schluss, dass Sex zum Tod geführt haben muss. 93 Prozent der Betroffenen waren über 59 Jahre alt und litten zudem an einer Herzschwäche. Weitere begünstigende Faktoren sind das Alter der Frau (wesentlich jünger) und der Beziehungsstatus. In 75 Prozent der Fälle war es nicht die eigene Ehefrau, welche den Mann zu Grabe liebte.
Nimmt man die Studie der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin als Grundlage und addiert eine grosszügige Dunkelziffer, dann sind das düstere Prognosen für die Herren Eden und Hasselhoff. Weniger als ein Prozent stirbt beim Sex. Es gibt aber Möglichkeiten, der Sache etwas nachzuhelfen, wie vier unglückliche Beispiele zeigen.
Zu lang
2009 wetteten zwei Freundinnen mit dem 28-Jährigen Sergey Tuganov, dass er sie nicht zwölf Stunden hintereinander beglücken könne. Auf dem Spiel standen über 4000 Dollar – und offensichtlich auch Tuganovs Leben. Der Russe hielt dagegen, dopte sich mit Wodka und Viagra und hielt 12 Stunden durch. Minuten nach seinem Triumph verstarb er an einem Herzinfarkt.
Zu gross
Kenneth Pinyan war ein amerikanischer Ingenieur, der für Boeing arbeitete. Dort ahnte niemand von Pinyans Vorlieben. Unter einem Pseudonym produzierte er Sexvideos mit Pferden – und seine Leidenschaft sollte ihn das Leben kosten. 2005 liess er sich von einem Hengst derart tief penetrieren, dass sein Darm riss. Er verstarb noch auf dem Weg ins Spital.
Zu hoch
Die beiden Studenten Chelsea Tumbleston und Brent Tyler teilten 2007 nicht nur den Arbeitsplatz im Wild Wing Café in Columbia, South Carolina, sondern auch das Bett – in diesem Fall ein Schrägdach in schwindelerregender Höhe. Ein Taxifahrer fand die beiden später, nackt und 15 Meter weiter unten. Ihre Kleider lagen noch immer auf dem Dach.
Zu sündig
Für Päpste ist Sex ein absolutes Tabu – aber kein Grund, nicht daran zu sterben. Johannes XII (937 bis 964) starb wenige Monate nach seiner Absetzung. Die genauen Umstände seines Todes sind bis heute unklar. Er sei mit einem Hammer erschlagen worden – von einem Ehemann, der ihn in flagranti mit seiner Frau erwischte. Andere Quellen sprechen von einem Hirnschlag, als er einer Frau nachstellte. Übrigens: Auch Papst Paul II (1417 - 1471) starb Gerüchten zufolge an einem Herzinfarkt, während er Analverkehr mit einem jungen Burschen hatte. Die offizielle Todesursache ist aber der übermässige Konsum von Melonen.