Tiefere Grenzwerte gefordert - Zu hohe Lärmbelastung verursacht Herzinfarkte und Diabetes

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Tiefere Grenzwerte gefordertZu hohe Lärmbelastung verursacht Herzinfarkte und Diabetes

In der Schweiz sind rund eine Million Menschen zu hohem Lärm ausgesetzt. Dieser verursacht tödliche Krankheiten. Laut der Schweizer Lärm-Kommission besteht dringender Handlungsbedarf.

Der Strassenverkehr soll um ein Dezibel reduziert werden – dies aber nur in der Nacht.

Der Strassenverkehr soll um ein Dezibel reduziert werden – dies aber nur in der Nacht.

20min/Gianni Walther

Darum gehts

In den letzten zehn Jahren soll die Wissenschaft viel über die Auswirkung von Lärm auf die Gesundheit herausgefunden haben, auch dass beispielsweise Diabetes durch Lärm verursacht werden kann. Dies steht laut «Tagesanzeiger» in einem neuen Bericht.

Laut Umwelt-Epidemiologe Martin Röösli vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut in Basel soll die Zahl der Herzinfarkte mit Nachtlärm zunehmen. In Zehn-Dezibel-Schritten soll so das Risiko, an einem Herzinfarkt zu erkranken, um zwei bis vier Prozent zunehmen. Davon betroffen sind auch Menschen, die meinen, sich durch den Lärm nicht stören zu lassen.

Eine Million Menschen durch Lärm gefährdet

In der Schweiz sollen rund eine Million Menschen mit Lärm über dem Grenzwert leben, obwohl der Lärm in der Schweiz vielerorts reduziert wurde. Aufgrund der Erkenntnisse empfiehlt die Eidgenössische Kommission für Lärmbekämpfung deshalb, den Lärm auf minus drei Dezibel beim Bahn- und Flugverkehr zu reduzieren. Beim Strassenlärm, dem Anführer der Liste, soll es ein Dezibel sein.

Marc Wunderli von der Empa erwähnt gegenüber dem «SRF», dass dies zum Beispiel mit der Reduktion von Tempo 50 auf 30 oder durch einen lärmarmen Belag zu erreichen wäre. Jedoch sei dies nicht zu unterschätzen, da drei Dezibel weniger mit einer Halbierung des Verkehrs zu vergleichen sei.

Grenzwerte liegen deutlich über den Empfehlungen der WHO

Im Weiteren gäbe es die Möglichkeit, die Nacht-Grenzwerte eine Stunde zu erweitern. Auch wenn diese immer noch deutlich über den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO lägen: «Es muss etwas geschehen», so Wunderli. Der Entscheid liegt nun beim zuständigen Bundesamt für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK und dann beim Bundesrat, ob die Empfehlungen der Kommission umgesetzt werden.

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