Zürcher Hotel AtlantisLuxushotel schliesst und entlässt 140 Mitarbeiter
Das Fünf-Sterne-Hotel Atlantis schliesst seinen Betrieb per Ende April. 140 Angestellte sind davon betroffen.
Das Hotel Atlantis am Fusse des Uetlibergs war in den 1970er-Jahren eine Stil-Ikone, die internationale Stars wie Muhammed Ali, Steve McQueen oder Queen-Frontsänger Freddie Mercury anlockte. Nach dem Konkurs 2004 kauften Investoren aus Katar das Hotel und bauten es grosszügig um. 2015 wurde es dann erneut eröffnet – ist auch das Hotel der Schweizer Fussballnationalmannschaft. Ende April ist damit jedoch wieder Schluss.
«Der Verwaltungsrat des Zürcher Hotels Atlantis plant, den Betrieb per Ende April zu schliessen», heisst es am Dienstag in einer Medienmitteilung. Gründe seien die Kostenstruktur und die wegen der Corona-Krise sich rasch verschlechternde wirtschaftliche Situation. «Wie bekannt ist, führt der Eigentümer Gespräche mit Investoren, die das Hotel in ein paar Monaten übernehmen und allenfalls umbauen möchten», heisst es weiter. Ziel des Verwaltungsrates sei es, das Hotel auf lange Sicht an einen würdigen, kompetenten Nachfolger zu verkaufen.
140 Mitarbeiter betroffen
Von diesen Massnahmen sind 140 Mitarbeitende betroffen. Die Konsultationsfrist beginnt am 14. April und läuft bis Ende April. Für langjährige Mitarbeitende stehe ein Sonderfonds zur Verfügung.
Der Verwaltungsratspräsident der Neuen Hotel Atlantis AG, Issa Al Kawari erklärt: «Die Mitarbeitenden und die Managementgesellschaft Giardino Group AG haben in den letzten Jahren ausgezeichnete Arbeit geleistet und das Hotel vorteilhaft positioniert. Wir bedauern deshalb die mögliche Schliessung des Hotels ausserordentlich, aber die aktuelle Wirtschaftskrise lässt uns keine andere Wahl.»
«Einige Hotels könnten in die gleiche Situation kommen»
Bei Zürich Tourismus bedauert man die Schliessung: «Ein attraktives Hotel gibt es nicht mehr, eine der Perlen der Stadt», sagt Sprecher Ueli Heer auf Anfrage. Das sei schade für die Gäste, weil sich die Auswahl so verkleinere.
Beim Verband Hoteliers Zürich ist man nicht überrascht über die Schliessung: «Der Coronavirus hat sicherlich dazu beigetragen», sagt Präsident Martin von Moos auf Anfrage. Für alle Betriebe sei es derzeit sehr schwierig. «Einige Hotels in Zürich könnten in die gleiche Situation kommen.» Von Moos weiss von etlichen Betrieben, die Kurzarbeit eingeführt und die finanziellen Unterstützungsmassnahmen des Bundes in Anspruch genommen haben. Zur Schliessung des Atlantis sagt er: «Es war ein wertvoller Betrieb für Zürich im Luxussegment. Bedauerlich ist es vor allem auch für die Mitarbeitenden.»