ZürichEr wurde 47 Jahre alt: Gorillamännchen N'Gola ist tot
Am Montag wurde der Silberrücken N’Gola im Zoo Zürich eingeschläfert. Das Gorillamännchen war schwer krank und verlor seine Rolle als Anführer der Gruppe.
Darum gehts
Der 47-jährige Silberrücken N'Gola wurde im Zoo Zürich eingeschläfert.
N'Gola litt seit Jahren an gesundheitlichen Problemen und erhielt Schmerzmittel.
Sein schlechter Zustand führte zum Verlust seiner Rolle als Anführer.
Der Zoo plant, eine neue Gorilla-Zuchtgruppe im Rahmen des EEP aufzubauen.
Der 47-jährige Silberrücken N’Gola ist tot. Wie der Zoo Zürich am Mittwoch mitteilt, musste er am Montag eingeschläfert werden. N'Gola habe bereits seit längerem unter verschiedenen gesundheitlichen Problemen gelitten, so habe er bereits seit mehreren Jahren Schmerzmittel erhalten und sei regelmässig von den Tierärztinnen und -ärzten betreut worden.
Laut dem Zoo Zürich hat sein schlechter Allgemeinzustand zum zunehmenden Verlust seiner Dominanz innerhalb der Gorillagruppe geführt. So habe er etwa Streitigkeiten zwischen den Weibchen nicht mehr schlichten können, was für die gesamte Gruppe mit Stress verbunden war. In der Natur wäre N'Gola demnach längst von einem jüngeren Konkurrenten verdrängt worden.

N'Gola litt bereits länger unter gesundheitlichen Problemen.
Zoo Zürich/Enzo Franchini«Entscheid nicht leichtgefallen»
«Der Entscheid, den Silberrücken N’Gola einzuschläfern ist richtig, aber er ist trotz der gegebenen Umstände nicht leichtgefallen. Das Gorillamännchen war 40 Jahre lang ein Teil vom Zoo Zürich und sehr vielen Gästen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr gut bekannt», erklärt Zoodirektor Severin Dressen.
N’Golas Körper befindet sich derzeit für pathologische Untersuchungen im Tierspital der Universität Zürich. Im Rahmen der Untersuchung werden zudem für verschiedene Forschungsprojekte Proben entnommen. Sind die Analysen abgeschlossen, werde der Schädel des Silberrückens präpariert und dem Zoo für edukative Zwecke zur Verfügung stehen.
Im Zoo beginnt neue Gorilla-Ära
Nach dem Tod von N'Gola will der Zoo im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP eine neue Gorilla-Zuchtgruppe aufbauen. In der Natur gerate der Westliche Flachlandgorilla immer mehr in Bedrängnis. Fachleute erwarteten eine Abnahme der Population um 80 Prozent in den kommenden drei Generationen. «Das wäre ein massiver Einbruch, der die Art an den Rand der Ausrottung drängt.»

Nach dem Tod des Silberrückens will der Zoo Zürich eine neue Zuchtgruppe aufbauen.
Zoo Zürich/Enzo FranchiniDie Veränderungen in der bestehenden Gorillagruppe erfolgten in Absprache mit dem EEP und seien aufgrund der Genetik der einzelnen Tiere notwendig für künftige Zuchterfolge. Die beiden Gorillaweibchen Mary und Mahiri haben den Zoo Zürich daher in Richtung Zoo Saarbrücken und Zoo Wuppertal verlassen. Das Gorillaweibchen Mayumi ist aus dem Zoo Saarbrücken bereits angereist und lebt sich derzeit im Hintergrund des Menschenaffenhauses ein. Dies führt dazu, dass das im Zoo Zürich verbliebende Gorillaweibchen Haiba kurzzeitig als einziger Gorilla für die Zoogäste sichtbar ist.
Neue Zuzüger
Der 18-jährige Silberrücken Bwana ist ebenfalls bereits aus dem Zoo Warschau nach Zürich gereist. Aktuell befindet er sich noch in der Quarantänestation des Zoos und wird demnächst ins Menschenaffenhaus umziehen und dort die beiden Weibchen Haiba und Mayumi kennenlernen.
Die beiden neuen Weibchen Virunguita (9) aus dem Zoo Barcelona und Ivindo (8) aus dem französischen Zoo La Vallée des Singes in Romagne erreichen den Zoo Zürich in einigen Tagen und werden die erforderliche Quarantänezeit gemeinsam in der Quarantänestation im Hintergrund verbringen. Anschliessend werden sie ebenfalls ins Menschenaffenhaus umziehen.

«Natur- und Artenschutz, Forschung und Bildung gehören zu den zentralen Aufgaben des wissenschaftlich geleiteten und modernen Zoo Zürich. Mit dem geplanten Bau des Lebensraums Ndoki Wald in den kommenden Jahren sowie der neuen Gorillagruppe kann der Zoo Zürich auch künftig einen Beitrag zur Population des Westlichen Flachlandgorillas im Rahmen des EEP leisten, mithelfen, neue Forschungserkenntnisse zu gewinnen und die Zoogäste für den Schutz der stark unter Druck stehenden Art sensibilisieren», so Dressen.
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