ZürichFreunde der Maag-Halle können aufatmen – vorerst
Das Zürcher Baurekursgericht hat entschieden, dass die Maag-Halle in Zürich vorerst nicht abgerissen werden darf.
Maag-Halle – darum gehts
Die Maag-Halle in Zürich darf vorerst nicht abgerissen werden.
Das Baurekursgericht verlangt eine vertiefte Prüfung der Schutzwürdigkeit des Gebäudes.
Swiss Prime Site will gegen das Urteil beim Verwaltungsgericht vorgehen.
Erleichterung beim Zürcher Heimatschutz und der Hamasil-Stiftung sowie 10'000 Petitionärinnen und Petitionären: Der geplante Abbruch der Maag-Halle wurde vorerst gestoppt. Das Zürcher Baurekursgericht hat einer Einsprache gegen den Abbruch stattgegeben und entschieden, dass die Maag-Halle als potenziell denkmalschutzwürdig gilt.
Die Halle hinter dem Prime Tower gehört dem Immobilienunternehmen Swiss Prime Site (SPS). Anfang 2021 beschloss SPS, die Halle durch einen Neubau zu ersetzen. Dagegen wehrten sich mehrere Tausend Personen. Eine Petition zur Rettung der Maag-Halle wurde von über 10’000 Menschen unterschrieben.
Halle gilt als wertvolle Zeitzeugin
Trotz des Aufschreis in der Bevölkerung erteilte der Zürcher Stadtrat die Baubewilligung für das Neubauprojekt, woraufhin der Zürcher Heimatschutz und die Hamasil-Stiftung Rekurs einlegten.
Das Baurekursgericht habe nun entschieden, dass der Abbruch der Halle erst nach einer vertieften Prüfung der Schutzwürdigkeit erfolgen dürfe, schreibt der «Tages-Anzeiger». Die Maag-Halle befinde sich zu Unrecht nicht im Inventar der schützenswerten Gebäude, so das Gericht. Denn zwei Gutachten, die von den Rekurrenten eingereicht wurden, stufen die Halle als wertvollen Zeitzeugen ein. Das Gericht fand diese Gutachten «ausführlich und nachvollziehbar».
Swiss Prime Site verwies stets auf die Sonderbauvorschriften, die seit 2004 für das Areal neben dem Prime Tower gelten und angeblich nicht mit dem Grundriss der alten Halle vereinbar seien. Das Baurekursgericht bestreitet jedoch eine Verpflichtung zum Abbruch aufgrund dieser Vorschriften.
Letzten Dezember hatten zudem Grüne, GLP, SP und AL im Gemeinderat die Stadtregierung beauftragt, die Sonderbauvorschriften anzupassen, um den Erhalt der Maag-Halle zu erleichtern.

Swiss Prime Site will das Urteil beim Verwaltungsgericht anfechten.
Tamedia AG/Silas ZindelSPS akzeptiert Urteil nicht
Der Entscheid des Gerichts sei ein Zeichen für den kulturellen und bauhistorischen Wert der Maag-Halle, so die Hamasil-Stiftung in einer Mitteilung. Das Quartier brauche keine weiteren «sterilen Bürobauten» und teuren Wohnungen, sondern Kultur, Restaurants, Läden und günstige Wohnungen.
Die Unterstützer der Maag-Halle favorisieren das Projekt des französischen Architekturbüros Lacaton & Vassal, das den Architekturwettbewerb ursprünglich gewonnen hatte und die Halle erhalten würde.
Swiss Prime Site akzeptiert das Urteil des Baurekursgerichts gemäss der Tageszeitung nicht und plant, es beim Verwaltungsgericht anzufechten. Urs Baumann, Chief Investment Officer von SPS, erklärte, das Urteil bestimme nicht, dass die Gebäude tatsächlich schützenswert seien, und die von der Stadt erteilte Baubewilligung basiere auf zahlreichen Schutzabklärungen, die stets als ausreichend erachtet wurden.
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