Zürich: Riesenandrang an Jelmoli-Party sorgt für Frust

Aktualisiert

ZürichRiesenparty im Jelmoli: «Organisation war eine Katastrophe»

Am Wochenende fand eine Riesenparty im ehemaligen Jelmoli statt. Der Andrang war so gross, dass nicht alle mit einem Ticket hineinkamen.

Am Wochenende fand eine Riesenparty im ehemaligen Jelmoli statt.
Der Andrang war so gross, dass nicht alle mit einem Ticket hineingelassen wurden.
Es gab nur einen Eingang und keine Absperrungen davor, deshalb kam es schon beim Einlass zu einem Gedränge.
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Am Wochenende fand eine Riesenparty im ehemaligen Jelmoli statt.

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Darum gehts

  • Am Wochenende fand im ehemaligen Jelmoli in Zürich eine Riesenparty statt, die komplett ausverkauft war.

  • Der Andrang war so gross, dass viele Partygänger trotz Ticket nicht hineinkamen und sich verarscht fühlten.

  • Besucher berichten von chaotischen Zuständen, langen Wartezeiten und überfüllten Tanzflächen.

  • Die Veranstalter betonen, dass alle Sicherheitsauflagen erfüllt wurden und die Veranstaltung sicher verlief.

Unter dem Titel «grösste scam ever» geht auf Tiktok ein Video zur Megaparty «Jelmoli Takeover» am Wochenende in Zürich viral. Es zeigt Menschenmengen, die vor dem Warenhaus Schlange stehen, um an die Party zu gelangen.

Der dreitägige Event im ehemaligen Jelmoli wurde von den Veranstaltern, dem Club Kaufleuten und dem Mr. Samigo, als grösster Elektro-Event der Stadt angepriesen. Auf drei Floors spielten pro Abend ein Dutzend DJs. Die dreitägige Warehouse-Party war komplett ausverkauft, Abendkasse gab es keine mehr. Die Tickets kosteten zwischen 25 und 60 Franken – wie viele davon angeboten wurden, wollten die Veranstalter auf Nachfrage vom «Tages-Anzeiger» nicht sagen.

«Organisation ist Katastrophe»

Offenbar wurden zu viele Tickets verkauft. Besucher berichten Negatives: «Ich stand 1,5 Stunden an und bekam drinnen Platzangst. Die Party war nur im ehemaligen Zara, nicht im ganzen Jelmoli», schreibt eine Zürcherin. Jemand meint: «Zara ist im Jelmoli», doch viele waren enttäuscht: «Im Rest des Gebäudes war nichts – obwohl das erwartet wurde.» Eine andere schreibt: «Organisation ist Katastrophe.»

Hast du schon einmal an einem Event teilgenommen, bei dem die Organisation chaotisch war?

Viele berichten von 1,5 Stunden Wartezeit. «Alle drängten sich vor. Wir kamen trotz Ticket nicht rein.»

«Auf dem Mainfloor konnte man nicht tanzen»

Auch zwei 20-Minuten-Redaktorinnen waren auf der Party. Gina Sergi schildert: «Ich war etwa um 22.15 Uhr dort – es war ein grosses Chaos, weil es nur einen Eingang gab plus noch den VIP-Eingang. Aber nichts war abgesperrt, alle stürmten gleichzeitig auf den Eingang, sodass es ein riesiges Gedränge gab.» Auch drinnen war es zu voll. «Man musste ewig anstehen für Drinks. Zwischen 23 und ein Uhr war der Mainfloor so voll, dass man nicht tanzen konnte. Viele sagten: ‹Komm wir gehen an die Langstrasse› oder ‹grösster scam ever›.»

Sergi erreichte noch den dritten Floor, musste aber erneut anstehen. «Oben war es heiss und stickig – wie eine Sauna. Aber man hatte wenigstens Platz.» Ab ein Uhr leerte sich die Location etwas: «Viele hatten genug vom Gedränge und gingen.»

«Der Dancefloor war so klebrig, man konnte kaum die Füsse heben»

20-Minuten-Praktikantin Chiara Panico erlebte Ähnliches: «Wir rechneten mit langem Anstehen – aber nicht mit dem Gedränge drinnen.» Vor dem Eingang lagen viele Flaschen und Dosen. «Auch drinnen lagen leere Becher auf dem Boden. Der Dancefloor war so klebrig, man konnte kaum die Füsse heben.»

Um 1.15 Uhr verliess Panico mit Freunden die Party. «Vor dem Eingang warteten immer noch Leute.» Sie hatte 60 Franken für das Ticket bezahlt. «Darum war ich wohl so enttäuscht. Die Einrichtung und Stockwerke waren zwar cool, aber es hatte einfach zu viele Leute.»

«Wir haben alle Auflagen erfüllt»

Der Organisator nimmt gegenüber 20 Minuten Stellung: «Die Veranstaltung verlief trotz des grossen Andrangs durchgehend sicher – ohne jegliche Polizei- oder Sanitätseinsätze», sagt René Bruggraber. Sie hatten rund 8000 Besucher und es standen pro Abend über 35 Sicherheitskräfte im Einsatz. «Sie sorgten für geregelte Abläufe sowie die Sicherheit aller Anwesenden», so Bruggraber.

Er räumt jedoch ein: «Wie bei Events dieser Grössenordnung üblich, kam es insbesondere während der Club-Stosszeiten zwischen 23 Uhr und Mitternacht zu kurzen Wartezeiten beim Einlass. Auf der Tanzfläche herrschte reger Betrieb – für uns ein Zeichen für die gute Stimmung und hohe Nachfrage.»

Die Veranstalter haben vier Stockwerke thematisch umgestaltet «und damit einen Erlebnisraum geschaffen, wie es ihn in Zürich noch nie gegeben hat», sagt Bruggraber. «Das Feedback aus unserer Community war überwältigend – über 99 Prozent der Rückmeldungen fielen positiv aus.» Umso mehr würden die Veranstalter bedauern, falls einzelne Gäste keine gute Erfahrung gemacht haben sollten. Aber er stellt klar: «Alle behördlichen Auflagen wurden vollständig erfüllt und die unangekündigten Kontrollen verliefen ohne Beanstandung.»

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