Zürich«Nur für Frauen»: Wohnungs-Inserat stösst auf Kritik
In Schwamendingen wird eine Wohnung nur für Frauen angeboten. Die Vermieterin erklärt das mit Sauberkeit und Ruhe. Nun gibt es Kritik, besonders von Männerseiten.
Eine 60-jährige Frau will ihre 2-Zimmer-Wohnung in Zürich Schwamendingen nur an Frauen vermieten, wie sie in der Anzeige schreibt. (Symbolbild)
IMAGO/Jam PressDarum gehts
Eine Vermieterin bietet eine Wohnung in Schwamendingen exklusiv für Frauen zur Miete an.
Die Aussage, dass Frauen «sauberer und ruhiger» seien, führt zu einer Debatte über Diskriminierung.
Ein Männercoach kritisiert das Inserat als diskriminierend und fordert, Geschlechterklischees zu hinterfragen.
«Nur für Frauen» steht in einem Inserat, das eine möblierte Wohnung in Schwamendingen für 1350 Franken anbietet. Die Vermieterin begründet dies gegenüber «Züri Today» mit ihrer Erfahrung, dass Frauen «sauberer und ruhiger» seien. Diese Aussage sorgt nun für Diskussionen über Diskriminierung.
Die 60-Jährige lebte selbst sieben Jahre in der besagten Wohnung, bevor sie zu ihrem Partner zog und diese nun untervermieten möchte – vorzugsweise an Frauen. «Ich habe mir einfach gedacht, dass Frauen sauberer und ruhiger sind», erklärt sie «Züri Today». Sie erwarte weniger Umstände und weniger Konflikte mit den Nachbarn. Die sagt: «Es ist nicht so, dass ich Männer diskriminieren will, ich ziehe Frauen einfach vor.»
Männercoach sieht Diskriminierung
Luca Aeschlimann, «Coach für authentische Männlichkeit» und Leiter des Men's Club Zürich, kritisiert das Inserat gegenüber «Züri Today»: «Wer Wohnungen ausschliesslich für Frauen ausschreibt, diskriminiert Männer.» Er zieht einen Vergleich zur Arbeitswelt und erläutert, dass es ähnlich problematisch wäre, wenn Unternehmen Stellen nur für Männer ausschreiben würden, um keine Schwangerschaftsausfälle zu riskieren.
Vermietung nur an Frauen: Nachvollziehbar oder diskriminierend?
Obwohl Aeschlimann Verständnis für die persönlichen Vorlieben der Vermieterin zeigt, betont er, dass Vorurteile reflektiert werden sollten. «Männer und Frauen sollten in der Lage sein, über alte Klischees hinwegzukommen und bewusst herausfinden, was für beide stimmig ist», sagt er.
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