ZürichTheaterautorin hofft auf viele autistische Kinder im Publikum
Eine Zürcherin plant, ihr selbst geschriebenes Theaterstück als «Relaxed Performance» aufzuführen. Sie sucht noch autistische Kinder als Publikumsgäste.
Darum gehts
Sandra Suter (42) schreibt selber Theaterstücke. Ihr Stück «S'letschte Märlibuech» tourt gerade durch die Schweiz.
Das Besondere daran: Es sind zwei autismusfreundliche Vorstellungen in Zürich geplant.
Unter anderem wird die Lautstärke reduziert, die Lichtverhältnisse werden angepasst und es wird ein zusätzlicher Raum als Safe-Space eingerichtet.
«S'letschte Märlibuech» ist ein musikalisches Familientheaterstück, geschrieben und konzipiert von der Zürcherin Sandra Suter (42). Uraufführung hatte das Stück im Dezember 2023 im Theater Casino Zug und es tourt seither durch die Schweiz.
Das Besondere daran: «Wir spielen eine sogenannte ‹Relaxed Performance›-Version am 7. April im Millers in Zürich und treffen dazu diverse Anpassungen», sagt Produktionsleiterin und Sozialarbeiterin Tiffany Ritschard (29). Um einen Beitrag zu Inklusion und kultureller Teilhabe zu leisten, organisiert das Team an diesem Tag zwei autismusfreundliche Vorstellungen des Stücks. «Bis heute gibt es keine uns bekannten entsprechenden Vorstellungen für autistische Kinder.»
Die kleinen Besucher dürfen herumlaufen
Die Vorstellungen wurden sorgfältig geplant. Das Wissen von Theaterschaffenden wie auch von Personen mit Autismus ist in die Planung miteingeflossen. Unter anderem wird die Lautstärke reduziert, die Lichtverhältnisse werden angepasst und es werden klare und einfache Beschriftungen angebracht sowie ein zusätzlicher Raum als Safe-Space eingerichtet. Das Personal ist sorgfältig geschult und es gibt zusätzliches Info- und Vorbereitungsmaterial.
«Wir bieten den Zuschauerinnen und Zuschauern eine ungezwungene Atmosphäre. Es ist in Ordnung, sich zu bewegen und zeitweise oder ganz den Raum zu verlassen», steht auf der Einladung.
Auch andere Theaterschaffende sollen profitieren
Willkommen seien Personen mit Beeinträchtigung und deren Familien und alle Personen, die sich von einer reizreduzierten Umgebung angesprochen fühlen. «Hier stellt sich uns die Schwierigkeit, die entsprechenden Kinder und Familien zu erreichen», so Ritschard. Deshalb wendet sie sich an 20 Minuten. «Wir freuen uns über jede Person, die kommt.» Im Anschluss an die Vorstellungen erhofft sich das Team, per freiwilliger Online-Umfrage Rückmeldungen zu erhalten.
Finanziert wird die Aufführung von Stiftungen, die sich für Autismus und Kinder einsetzen. Ritschard: «Wenn die Vorstellungen gut ankommen, werden wir unser Handbuch zu autismusfreundlichen Vorstellungen veröffentlichen und so weiteren Theaterschaffenden eine Anleitung bieten, um in Zukunft selbst solche Vorstellungen aufzugleisen und zu etablieren.»
Über das Stück
Janina und Luca können ihr Märchenbuch nicht mehr finden. Im Traumland erfahren sie, dass alle Märchenbücher verschwunden sind, weil die Kinder der Menschen keine Märchen mehr hören wollen. Da sich die Märchen nun im Märliland gestaut haben, ist die Geschichte von «Schneewittchen» ziemlich durcheinandergeraten. Der Märliwächter bittet die Kinder, ins Märliland zu reisen und Ordnung ins Chaos zu bringen. Bei den Märchenfiguren und Fabelwesen wollen die beiden herausfinden, wie die wahre Geschichte von «Schneewittchen» geht. Doch niemand kann sich daran erinnern. Gemeinsam mit den Märchenfiguren packen sie die Sache schliesslich mit viel Humor und Fantasie selber an.
«S’letsche Märlibuech» ist eine Ode ans Geschichtenerzählen und zaubert selbst eine frische, lustige und berührende Geschichte mit Live-Musik auf die Bühne. Hier gibts mehr Infos und Tickets.
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