Versuchter Brandanschlag auf Synagoge: «Er goss Benzin ums Gebäude»

Publiziert

ZürichVersuchter Brandanschlag auf Synagoge: «Er goss Benzin ums Gebäude»

Am Samstagabend versuchte ein Mann, die Synagoge Agudas Achim in Zürich Wiedikon in Brand zu setzen. Der 32-jährige Täter wurde auf frischer Tat ertappt.

Ein Brandanschlag auf die Synagoge Agudas Achim in Wiedikon wurde vereitelt.
«Die ganze Synagoge war voller Benzin», sagt ein News-Scout (Symbolbild).
Sicherheitsleute erwischten den Mann noch bevor er das Benzin anzünden konnte.
1 / 6

Ein Brandanschlag auf die Synagoge Agudas Achim in Wiedikon wurde vereitelt.

20min/News-Scout

Darum gehts

  • Ein Brandanschlag auf eine Synagoge in Zürich ist vereitelt worden.

  • Der Sicherheitsdienst erwischte den Mann, bevor er das Benzin entzünden konnte.

  • Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort.

Am Samstagabend um 20 Uhr ist es in der Synagoge Agudas Achim in Zürich Wiedikon zu einem versuchten Brandanschlag gekommen. «Ein Mann goss Benzin ums Gebäude und an die Türe der Synagoge, als er von unseren Sicherheitsleuten erwischt wurde», sagt der Zürcher Gemeinderat Jehuda Spielman. Der Mann habe anschliessend flüchten wollen.

Er betont: «Es war keine Zufallsattacke – auf Videoaufnahmen ist ersichtlich, wie er zuvor im Quartier unterwegs war und auch bei mindestens einer anderen jüdischen Institutionen gesichtet wurde.» Zudem habe er auch mindestens eine jüdische Person verbal belästigt, sagt Spielman. «Laut unseren Angaben handelt es sich allerdings nicht um einen islamistisch motivierten Angriff.» Beim Angreifer habe es sich um einen psychisch labilen Mann gehandelt.

Angeheizte Stimmung

Trotzdem: Der Angriff zeige, wie die durch den Nahostkonflikt angeheizte Stimmung beeinflussbare Menschen zu unsagbaren Taten bringen könnten, sagt Spielman. «Man muss sich bewusst werden, dass jeder Post auf Social Media etwas auslösen kann. Dieser Verantwortung muss man sich bewusst sein.»

Ein News-Scout (40), der beim versuchten Brandanschlag zufällig vor Ort war, sagt, dass der Mann vom Sicherheitspersonal überrascht wurde. «Die Synagoge war voll mit Benzin, er wollte wohl das ganze Gebäude anzünden.» Die Polizei sei anschliessend rasch mit einem Grossaufgebot vor Ort gewesen.

32-Jähriger festgenommen

Gemäss einer Mitteilung der Stadtpolizei Zürich verschüttete der Täter beim Eingang der Synagoge Benzin. Als er von einem Mitarbeiter des hauseigenen Sicherheitsdienstes angesprochen worden sei, habe er zu Fuss die Flucht ergriffen. Die Stadtpolizei Zürich habe anschliessend eine Fahndung eingeleitet, das Forensische Institut am Tatort Spuren gesichert.

Die weitere Fallbearbeitung übernahm in der Folge die Kantonspolizei Zürich. Der mutmassliche Täter, ein offenbar psychisch verwirrter, 32-jähriger Schweizer, konnte im Verlaufe der Nacht von der Kantonspolizei Zürich festgenommen werden. Anhand von ersten Abklärungen der Stadtpolizei handelte der Täter allein. Es steht kein extremistisches Motiv im Vordergrund.

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung zählt