Zürich«Wasser sollte gratis sein» – Start-up verschenkt Wasserflaschen
Die Zürcher Firma «GratisWasser» verschenkt ab Montag gratis Trinkwasser in Halbliterflaschen. Finanziert werden die Flaschen durch Werbung auf dem Behälter selbst.
Gratis Wasser – darum gehts
Eine Zürcher Firma bringt gratis Trinkwasser unter die Leute.
Finanziert wird das Start-up über Werbungen auf den Flaschen.
GastroZürich sieht im Start-up keine Gefahr für die Zürcher Gastroszene.
«Etwas so Wichtiges und Grundlegendes wie eine Flasche Wasser sollte nichts kosten», sagt Eishockey-Nati-Spieler Christoph Bertschy. Der Profi-Athlet hat mit Gaël Riesen und Deborah Archetti das Start-up «GratisWasser» gegründet. Das Unternehmen bietet ab Montag in Shops, Geschäften und Firmen im Kanton Zürich Trinkwasser in 0,5L-Wasserflaschen an – etwa beim Optiker Viu, dem Eishockeygrosshändler Ochsner Hockey oder beim Surfari Surf Shop beim Stauffacher.
Das Start-up finanziert sich durch Werbung auf der Flasche selbst. «Pro getrunkene Flasche spenden Konsumentinnen und Konsumenten zudem zehn Rappen an wohltätige Schweizer Organisationen – zum einen an die Stiftung Pro Mente Sana und zum anderen an die Stiftung Kinderkrebsforschung», sagt Archetti. Die Nachhaltigkeit sei der Firma wichtig, betont die Kommunikationsverantwortliche: «Das Trinkwasser stammt aus den Quellen des Uetlibergs und wird lokal abgefüllt, die Pet-Flaschen bestehen zur Hälfte aus recyceltem Material.» Gegenüber importiertem Mineralwasser werde so der CO2-Ausstoss über 35 Prozent reduziert.
Keine Konkurrenz zu Evian
Und die zusätzlichen Plastikflaschen belasteten die Umwelt nicht zusätzlich? «In der Schweiz haben wir einen funktionierenden Pet-Kreislauf», sagt Archetti. «Werden die Flaschen richtig entsorgt, kann das Plastik zu 100 Prozent wiederverwertet werden.» Natürlich sei man dabei auf die Mitarbeit der Kundinnen und Kunden angewiesen. «Werden die Flaschen aber richtig entsorgt, ist es sogar eine nachhaltigere Lösung als Mehrweg-Flaschen aus Glas.»
Das Start-up fange klein an, mit rund 2000 Flaschen pro Monat. Das Ziel sei es, langsam und nachhaltig zu expandieren und die Flaschen in weiteren Shops anzubieten, sagt Archetti. «Das Ziel ist es, dass Wasser immer und überall gratis zugänglich wird.» Ausserdem wolle man damit den Läden die Möglichkeit geben, mit einem kleinen Goodie ihren Kundinnen und Kunden eine Freude zu machen. «Das gratis Wasserfläschli zum Znünibrot oder zum Kaffee verleiht auch dem eigenen Produkt mehr Wert.»
«Nicht das Wasser wird verrechnet»
Man sehe sich allerdings nicht als direkte Konkurrenz mit Evian oder Valser, so Archetti. «Für das sind unsere Produktionszahlen viel zu klein.» Es wäre aber schön, in der Gastroszene Fuss zu fassen. «Dass man in Zürcher Restaurants für einen Liter Hahnenwasser acht Franken oder mehr bezahlt, macht für uns einfach keinen Sinn.»
Dass Wasser in Restaurants kostet, habe einen Grund, sagt Urs Pfäffli, Präsident vom Branchenverband GastroZürich. «Es geht immer wieder vergessen, dass grundsätzlich nicht das Wasser verrechnet wird, sondern die Dienstleistung sowie Reinigung der Gläser oder Stromkosten.» Irgendwie müsse man das finanzieren – hier werde das mit der Werbung auf den Flaschen gemacht. «In der heutigen Gesellschaft ist mehr Transparenz gefragt und wir stehen dazu, dass wir für Dienstleistungen bezahlt werden wollen.»
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