Wegen Autoposern: Anwohner fordern Installation von Lärmblitzern

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ZürichWegen Autoposern: Anwohner fordern Installation von Lärmblitzern

Autofahrer, die mit lautem Motorenlärm und überhöhter Geschwindigkeit die Hohlstrasse entlang fahren, verärgern Anwohnerinnen und Anwohner. Über 300 fordern in einer Petition strenge Massnahmen.

Nächtliches Motorengeheul und überschnelle Autofahrer: Anwohner in Altstetten haben genug von Autoposern.
Die Autofahrer treffen sich laut den Initianten einer Online-Petition oft bei der Stützli-Wösch an der Hohlstrasse.
Die Anwohner fordern strenge Massnahmen gegen die Autoposer. Unter anderem soll die Installation von Lärmblitzern den Lärmpegel überwachen.
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Nächtliches Motorengeheul und überschnelle Autofahrer: Anwohner in Altstetten haben genug von Autoposern.

Tamedia/Urs Jaudas

Darum gehts

  • Mit einer Online-Petition fordern 350 Anwohner von Zürich Altstetten Massnahmen gegen Autoposer.

  • Die Forderungen umfassen Lärmblitzer und Geschwindigkeitskontrollen – und eine Tempo-30-Zone.

Sie treffen sich an der Coop-Tankstelle oder bei der Stützli-Waschanlage an der Hohlstrasse und fahren dann mit quietschenden Reifen, lautem Motorenlärm und überhöhter Geschwindigkeit ab: In Zürich Altstetten rauben Autoposern Anwohnerinnen und Anwohnern nicht nur den Schlaf, sie stellen laut den Betroffenen auch eine Gefahr für die Verkehrssicherheit dar.

Einigen Anwohnenden platzte jetzt der Kragen: In einer Online-Petition fordern sie harte Massnahmen. Unter anderem soll die Installation von Lärmblitzern den Lärmpegel überwachen, regelmässige Polizeikontrollen sollen in den Abendstunden und am Wochenende den Autoposern Paroli bieten. Der Massnahmenkatalog sieht auch zusätzliche Geschwindigkeitskontrollen und ein nächtliches Tempo-30-Regime entlang der Hohlstrasse vor, wie die «Limmattaler Zeitung» berichtet. 350 Personen haben die Petition mittlerweile unterschrieben.

In Röschenz BL steht bereits ein Lärmradar. Auch in Zürich sollen die Lärmblitzer demnächst aufgestellt werden.

In Röschenz BL steht bereits ein Lärmradar. Auch in Zürich sollen die Lärmblitzer demnächst aufgestellt werden.

20min/Kim Realini

«Es bringt anscheinend alles nichts»

Die Hohlstrasse ist laut der Zeitung als Autoposer-Strecke bekannt: Während Corona hatte die Stadt Messungen durchgeführt, die zeigten, dass sich der Dauerschallpegel an Wochenendnächten um bis zu fünf Dezibel erhöhte. Die lautesten Autofahrten hätten Lärmemissionen von 99 Dezibel verursacht – und das trotz der Distanz von zwölf Metern zum Mikrofon: «Das ist, direkt neben dem Fahrzeug stehend, in etwa gleich laut, wie wenn man neben einem Presslufthammer stehen oder wenn 80 normal fahrende Fahrzeuge gleichzeitig vorbeifahren würden», steht im Bericht.

Dem Quartierverein Zürich-Altstetten ist die Problematik bekannt: In der Vergangenheit habe es immer wieder Unfälle im Zusammenhang mit Autoposern gegeben, so Vizevereinspräsident Christoph Ramseier. «Die Polizei hat Hinweise aufgestellt, doch es bringt anscheinend alles nichts.» Obwohl er die Petition unterstütze, erwarte er keine signifikanten Verbesserungen: «Wir wissen, dass sich die Autoposer von Geschwindigkeitsreduktionen und von Blitzkasten nicht beeindrucken lassen.»

Die Stadt Zürich hat Ende Juli bekannt gegeben, dass die Stadtpolizei Zürich aktuell einen Pilotversuch mit Lärmblitzern vorbereitet. Der Versuch geht auf einen Vorstoss der Grünen zurück. Während sich FDP und SVP gegen Lärmblitzer aussprachen, überwies der Gemeinderat den Vorstoss an den Stadtrat. Wann und wo die ersten Lärmblitzer installiert werden, ist derzeit noch nicht bekannt.

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