ZürichZürcherinnen und Zürcher sind happy – ausser, wenns ums Wohnen geht
Gemäss der jüngsten Bevölkerungsbefragung der Stadt Zürich lebt es sich in der Limmatstadt sehr gut. Doch der Wohnungsmarkt beschäftigt die Bevölkerung.
Darum gehts
Die Stadt Zürich hat zum zwölften Mal eine Bevölkerungsbefragung durchgeführt.
Rund 5200 Personen haben an der Befragung teilgenommen.
Die Umfrage zeigt: Die Bevölkerung lebt gern in der Limmatstadt.
Der Wohnraum und die Verkehrssituation bereiten den Menschen jedoch ein wenig Sorgen.
In der Limmatstadt leben zurzeit rund 445’000 Einwohnerinnen und Einwohner. Gemäss einer Bevölkerungsumfrage der Stadt gaben gut 70 Prozent der 5200 Befragten an, «sehr gern» in Zürich zu leben.
Grundsätzlich wird die Lebensqualität in der Stadt Zürich geschätzt und gelobt. Die Umfrage zeigt aber auch: Die Zürcherinnen und Zürcher sorgen sich, wenn es um den Wohnungsmarkt geht.
Politik unternimmt bei günstigem Wohnraum zu wenig
So gab die Hälfte der Befragten an, dass der Wohnraum in der Stadt Zürich das grösste Problem ist. Gleichzeitig ist dies das höchste Resultat der Befragung seit 1999. 31 Prozent der Befragten sind überhaupt nicht zufrieden mit dem Wohnungsangebot in der Stadt – sie gaben die ungenügende Note 1 (die Höchstnote ist eine 6). 29 Prozent gaben die Note 2. Zum Vergleich: Bei der Befragung im Jahr 2019 gaben lediglich 18 Prozent der Befragten an, überhaupt nicht zufrieden (Note 1) zu sein mit dem Wohnungsangebot.
Auffallend: Bei allen bisherigen Bevölkerungsumfragen ist bislang der Verkehr als grösstes Problem identifiziert worden. Der Wohnraum hat nun aber aufgeschlossen. Dabei zeigt sich, dass 82 Prozent der Befragten deshalb auch der Meinung sind, dass die städtische Politik bei der Förderung von preisgünstigem und gemeinnützigem Wohnraum viel zu wenig oder zu wenig unternimmt.
Das schlägt sich auch auf das Empfinden aus, ob sich die Bevölkerung gut durch die politischen Institutionen vertreten fühlt. 31 Prozent der Befragten fühlen sich überhaupt nicht gut oder nicht sehr gut durch den Gemeinde- und Stadtrat vertreten. Dieser Wert nimmt seit 2013 stetig zu.
Jeder Fünfte wurde schon diskriminiert
Im Februar 2022 hat der Gemeinderat der Stadt Zürich ein Postulat überwiesen, das den Stadtrat auffordert, das Thema Diskriminierung in die Bevölkerungsbefragung aufzunehmen oder alternativ eine separate Befragung dazu durchzuführen.
Die erstmalige Befragung zeigt: 20 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner sind in den letzten zwölf Monaten schon mal diskriminiert worden. Elf Prozent davon auch mehrmals. 40 Prozent derer wurden aufgrund ihrer Nationalität diskriminiert. Zehn Prozent aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. 41 Prozent der Betroffenen waren weiblich.
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