Zürich/Bern/BaselUnbewilligter Protest in Basel: Eine Polizistin leicht verletzt
Am Wochenende ist der internationale Frauentag. In Zürich ist eine unbewilligte Demo von Linksextremen angekündigt. Auch in Bern und Basel wollen die Frauen auf die Strasse.
Darum gehts
Die angekündigten, zumeist unbewilligten Demos finden in Zürich um 13.30 Uhr, in Bern um 14 Uhr und in Basel um 17 Uhr statt.
Zu erwarten sind möglicherweise Verkehrsbehinderungen, unter Umständen auch Sachbeschädigungen oder Sprayereien.
20 Minuten hält euch in diesem Slow-Ticker auf dem Laufenden.
Deine Meinung zählt
Bilanz der Basler Demo: Eine Polizistin verletzt
In einer Bilanz spricht die Kantonspolizei Basel-Stadt von rund 300 Personen, die sich auf dem Barfüsserplatz am frühen Samstagabend zur unbewilligten Demo versammelt haben.
Die Kontaktversuche des Dialogteams blieben erfolglos, weshalb sich der Demozug in Bewegung setzte. Im Grossen und Ganzen sei die Demonstration friedlich und ohne Sachbeschädigung verlaufen, heisst es in einer Mitteilung. Doch gegen 19.15 Uhr, kurz vor Ende der Demonstration, wurden in der Kasernenstrasse Polizistinnen des Dialogteams mit Eiern und anderen Gegenständen beworfen. «Dabei wurde eine Angehörige der Polizei leicht verletzt», so die Kantonspolizei.
Demo in Basel endet beim Kasernenareal
Der Demozug bewegt sich anschliessend zum Kasernenareal. Damit ist der Protest in Basel beendet.

Reden am Claraplatz
Die Demo bleibt am Claraplatz stehen. Die Polizei hält sich im Hintergrund. Es folgen einige Reden.

«Uns werden Aufgaben zugesprochen oder abgesprochen, weil wir Frauen sind. Wir haben genug», sagt eine Demonstrantin.
Demozug rennt durch Strassen
Auf dem Weg zurück zum Ausgangspunkt beginnt der Demozug sich rasch zu bewegen. Teilweise rennen die Demonstrierenden durch die Strassen, während die überraschten Polizeibeamten Distanz nehmen.
Zurück zum Ausgangspunkt
Der Demozug ist wieder auf dem Weg zum Ausgangspunkt.

Demonstrierende zünden rote Petarden.
Es werden Petarden gezündet
In der Menge werden jetzt Petarden gezündet.

Video: Basler Demozug ignoriert Polizeiwarnung
In Richtung Staatsanwaltschaft
Die Demonstrierenden laufen am Gefängnis Waaghof in Basel vorbei und bleiben vor der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt stehen. Autofahrer müssen wenden, ein Tram ist blockiert.

Demozug bewegt sich in Richtung Bahnhof
Der Demozug läuft in Richtung Bahnhof weiter – trotz Verbot der Polizei. «Unseri Strasse, unsere Körper», skandieren die Demonstrierenden.

Polizei in Vollmontur
«Diese Strasse ist geprägt von sexualisierter Gewalt», sagt eine Aktivistin zu 20 Minuten.

Die Polizei steht in Vollmontur bereit.
Erste Chaos-Szenen in der Basler Innenstadt
Die Basler Polizei sperrt Gassen in der Innenstadt ab. Einige Gäste fliehen aus Restaurants.

Basel: Protestierende ignorieren Warnung der Polizei
Trotz Warnung der Polizei bewegt sich der Demozug in Basel.

Die Polizei erinnert ans Verhüllungsverbot, ohne Erfolg.
Sibel Arslan nimmt an Basler Demo teil
«Ich hoffe, dass es nicht zu einer Eskalation kommt», sagt die Basta-Politikerin Sibel Arslan, die sich vor Ort Tattoos aufklebt.

Arslan seien die Anliegen des 8. März wie Lohngleichheit und Kampf gegen Femizide wichtig, sagt sie zu 20 Minuten.
Demo in Basel ist auch unbewilligt
In der Basler Innenstadt werden gerade Reden gehalten, unter anderem wird an die Femizid-Opfer in der Schweiz erinnert: «Am 10. März wurde A. in Pratteln ermordert», sagt eine junge Demonstrantin.
Die Demo ist, wie in Zürich auch, unbewilligt: «Auf das Angebot der Polizei, eine Bewilligung vor Ort einzuholen, sind die Demonstrierenden nicht eingegangen», bestätigt der Mediensprecher der Basler Polizei Rooven Brucker gegenüber 20 Minuten.
Die Behörde warnt auf Social-Media-Kanälen vor Einschränkungen im öffentlichen Verkehr.
Demo in Basel beginnt
In Basel treffen sich etwa 200 Personen zu einer Demo. Die Polizei wendet sich an die Demonstrierenden: «Wir dulden eine Standdemo am jetzigen Standort», sagt eine Polizistin zu den Anwesenden.

Polizei Zürich ermittelt wegen Sachbeschädigung
Die Stadtpolizei Zürich hat Ermittlungen zu den Sachbeschädigungen aufgenommen. In einer Medienmitteilung gibt die Behörde bekannt, dass über 1000 Personen eine unbewilligte Demonstration anlässlich des internationalen Frauentags durchführte. Der Protestzug bewegte sich vom Zürcher Kreis 1 in den Kreis 4.
Vor dem italienischen Konsulat sei es zu einem Farbanschlag gekommen, woraufhin die Polizei einschritt. Als Einsatzkräfte bedrängt worden seien, setzten sie Mehrzweckwerfer, Reizstoffspray und Mehrzweckstöcke ein.

Entlang der Route seien weitere Gebäude, eine Polizeiwache und ein Tram mit Farbbeuteln und Sprayereien beschädigt worden, meldet die Behörde. Zudem wurden mehrfach pyrotechnische Gegenstände gezündet.
Bislang gab es keine Meldungen über Verletzte.
Rund 2000 Personen kamen am Zürcher Helvetiaplatz zusammen
Der Demonstrationszug in Zürich ist auf dem Helvetiaplatz angelangt. Laut Reporterin vor Ort befinden sich immer noch zirka 2000 Personen auf dem Platz.

Bern erinnert an iranischen Kämpferinnen
Die Demo macht einen Halt. Eine Aktivistin macht auf die Rechte von Frauen im Iran aufmerksam: «Wir vergessen keine der Freiheitskämpferinnen, die für ihre Rechte kämpften», sagt sie.

Dann werden violette Petarden gezündet. Die Demonstrierenden befinden sich mittlerweile nicht mehr im Stadtzentrum.
Auch nach der Demo seien noch Aktivitäten in der Stadt vorgesehen, sagt eine Demonstrantin zu 20 Minuten.

Zürich: Demo endet am Helvetiaplatz
Die Demo in Zürich ist auf dem Helvetiaplatz angekommen. Hier gibt es noch friedliche Reden und ein paar Parolen.
Entlang der Route hat es einige Sprayereien gegeben, darunter auch an einem Tram. Auch Eier wurden geworfen und Scheiben plakatiert. Neben einem Farbanschlag auf die Axa und einen auf die Sanitas geworfenen Wasserballon, gab es einen möglichen Fall von Polizeigewalt.
Eine Demonstrantin erlitt nach eigenen Angaben einen Hörschaden, als neben ihr etwas explodierte. Eine Polizeibeamtin fiel zu Boden, erlitt wohl dabei jedoch keine Verletzungen.
Bern: Mindestens 500 Demonstrierende
Die Protestierenden ziehen durch Bern, ungefähr 500 Demonstrierende sind vor Ort, schätzt unsere Reporterin vor Ort.

Augenzeuge: «Die Polizei setzt Schlagstöcke und Pfeffer ein»
Die Polizei ging bei der unbewilligten Demonstration in Zürich gewaltsam gegen die Demonstranten vor. Laut einem Augenzeugen hat Polizei auch mit der Gewalt angefangen: «Die Polizei ist einfach auf die Demoteilnehmer los mit Gummischrot, Schlagstock und Pfeffer.»
Farbanschlag auf AXA-Gebäude
Bei der Demonstration in Zürich werden auch Sachbeschädigungen begangen, so zum Beispiel auf das AXA-Gebäude in der Nähe des Stauffacher. Auf Bildern unserer Reporterin vor Ort ist zu sehen, wie das Gebäude mit roter Farbe beschmiert wird.
Die Demonstration in Zürich eskaliert: Polizei setzt Reizstoff ein
In Zürich kam es auf der unbewilligten Demonstration zu ersten Ausschreitungen. Auf Videos der 20-Minuten-Reporterin vor Ort sowie eines Newsscouts ist zu sehen, wie die Polizei mutmasslich mit Tränengas gegen die Demonstranten vorgeht und diese auch mit Schlagstöcken zurückdrängt.
Einige der Demonstranten müssen von Sanitätern behandelt werden. Bei einer Person soll im Zuge der Konfrontantion das Gehör geschädigt worden sein.
Die Polizei drängt die Demonstranten teils gewaltsam zurück.
zh-news.chTeilnehmerinnen können «Anti-Repressions-Nummer» wählen
Eine Sprecherin auf der Demonstration in Bern macht auf eine «Anti-Repressions-Nummer» aufmerksam. Diese könne gewählt werden, falls jemand unangenehmen Polizei-Kontakt habe. «Wenn ihr verhaftet werdet, bitte wählt diese Nummer», sagt sie. Und fügt hinzu: «Diese Demonstration wurde nicht bewilligt.»