Zürichsee«Badegäste machen Party auf fremden Booten»
Rote Köpfe bei Bootsbesitzern am Zürichsee: Von zerstörten Blachen bis gekenterten Beibooten – dreiste Badegäste ärgern Bootsbesitzerinnen und -besitzer im Zürcher Seebecken.
Darum gehts
Badegäste am Zürichsee kletterten auf fremde Boote, und manche hätten sogar Beiboote zum Kentern gebracht, berichtet der Vizepräsident des Segel-Clubs Enge.
In der Bootswerft Huber GmbH in Horgen landen gemäss Inhaber Jan Forster regelmässig Boote vom Zürichsee, deren Blachen durch Feiernde beschädigt seien.
Die Wasserschutzpolizei interveniere bei solchem Fehlverhalten von Schwimmenden direkt, sagt Sprecher der Stadtpolizei Pascal Siegenthaler.
Wenn die Polizei die Menschen anspricht, zeigten diese sich gemäss Siegenthaler meistens einsichtig.
Ohne Rücksicht auf fremdes Privateigentum: Schwimmerinnen und Schwimmer im Zürichsee klettern unerlaubt auf Boote, um Partys zu veranstalten. Einige Badegäste beschädigten teure Blachen und brächten sogar Beiboote zum Kentern. Besonders betroffen seien die Boote des Segel-Clubs Enge auf dem Bojenfeld bei der Landiwiese, berichtet ZüriToday.
Was als harmloser Spass beginne, ende oft mit hohem Sachschaden – sehr zum Ärger der Eigentümerinnen und Eigentümer. «Der Respekt vor fremdem Eigentum ist unpopulär geworden», sagt der Vizepräsident des Vereins, Hubertus van Waes.
«Ausrüstung landete auf dem Seegrund»
«Teilweise stehen diese Leute auf die Blache, machen sie kaputt und riskieren dabei auch, dass sie im Falle eines offenen Decks ins Boot fallen und sich verletzen», berichtet van Waes. Einmal hätten Badegäste auch sein Beiboot zum Kentern gebracht: «Die Ausrüstungsgegenstände lagen dann auf dem Seegrund.»
Van Waes habe Eindringlinge auch schon auf frischer Tat ertappt: «Ich erwischte schon Leute, die in meinem Boot hockten.» Diese hätten sich entschuldigt und behauptet, nicht zu wissen, dass es sich um Privateigentum handle. «Dabei hatte ich das Boot extra entsprechend angeschrieben.»
«Setzen die sich auch in offene Cabriolets?»
Manche Eindringlinge reagierten gemäss van Waes aber aggressiv, wenn Bootsbesitzerinnen und -besitzer sie wegschickten. In solchen Situationen alarmierten letztere die Wasserschutzpolizei. Van Waes hat wenig Verständnis für die Eindringlinge: «Ich frage mich, ob sich solche Leute auch in offene Cabriolets setzen.»

Hubertus van Waes berichtet von Schwimmenden, die sogar Beiboote zum Kentern brächten.
20min/Ela ÇelikIn der Bootswerft Huber GmbH in Horgen landeten regelmässig Boote vom Zürichsee, deren Blachen durch Feiernde beschädigt seien: «Viele Kunden berichten uns, dass irgendwelche Leute Party auf ihrem Boot gemacht hätten», sagt Inhaber und Geschäftsführer Jan Forster. Besonders betroffen seien an Häfen angelegte Boote, weil sich da mehr Menschen aufhielten.
Schäden entstünden meistens bei den Blachen: «Diese sind gerissen, dreckig oder haben Brandlöcher.» Bis zu 4000 Franken koste eine neue Blache. Je nach Grösse könnten Risse und Löcher für ein einige Hundert Franken repariert werden.
Eindringlinge meistens einsichtig
Die Wasserschutzpolizei der Stadt Zürich interveniere bei solchem Fehlverhalten von Schwimmenden direkt, sagt Mediensprecher Pascal Siegenthaler: «Zum Beispiel beim Versuch, das Schiff im Bojenfeld zu besteigen.»
Wenn sie die Menschen ansprechen, zeigen diese sich meistens einsichtig und verlassen das betroffene Boot oder lassen vom Versuch, hereinzuklettern, ab. «Dies hat keine weiteren polizeilichen Massnahmen zur Folge», erläutert Siegenthaler.
Die Wasserschutzpolizei erhalte «höchstens eine Handvoll» Meldungen von solchen Eindringlingen. Am wahrscheinlichsten sei es, dass Personen unerlaubterweise auf einem Boot übernachten.
Wie findest du es, wenn Leute auf fremde Boote steigen?
Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.