Stadt Bern spendet Tanklöschfahrzeuge an Ukraine

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Ausgemusterte Feuerwehrautos1760 km von Bern entfernt ist man heilfroh über diese Fahrzeuge

Die Stadt Bern spendet drei Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehr von Schutz und Rettung an die Ukraine. Eine ukrainische Delegation überführt nun die Fahrzeuge nach Brody. 

Die Stadt Bern spendet drei ausgemusterte Tanklöschfahrzeuge an die Ukraine.
Alain Sahli, Bereichsleiter und Kommandant Feuerwehr bei Schutz und Rettung Bern erklärte an der Pressekonferenz vom Dienstagnachmittag, warum die Fahrzeuge gespendet werden. Die Fahrzeuge hätten nicht mehr den Berner Bedürfnissen entsprochen.
Gemeinderat Reto Nause, die Botschafterin der Ukraine in der Schweiz Iryna Wenediktowa und Feuerwehrkommandant Alain Sahli vor den Fahrzeugen. (v.l.n.r.)
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Die Stadt Bern spendet drei ausgemusterte Tanklöschfahrzeuge an die Ukraine.

20 Minuten/Matthias Spicher

Darum gehts:

  • Die Stadt Bern spendet drei Tanklöschfahrzeuge an die Ukraine. Diese wurden ausgemustert und bereits ersetzt.

  • Die Fahrzeuge sollen in der Stadt Brody eingesetzt werden.

  • Eine Delegation aus der Ukraine überführt die Fahrzeuge, welche mit Material für die Ukraine ausgestattet wurden, am Mittwoch.

Im anhaltenden Krieg in der Ukraine unterstützt die Stadt Bern die Feuerwehrleute in der 1760 km entfernten Stadt Brody, im Westen der Ukraine, mit drei Tanklöschfahrzeugen und dazugehörigen Materialien. In einer Medienkonferenz vom Dienstagnachmittag erläuterte Gemeinderat Reto Nause, zusammen mit der Berufsfeuerwehr Bern und der ukrainischen Botschafterin Iryna Wenediktowa die Beweggründe dazu.

Menschenleben retten

«Wenn wir schon keine Waffen liefern können, weil uns das die Verfassung verbietet, dann sind wir doch dazu angehalten und aufgerufen, im humanitären Bereich das Allermöglichste zu tun, was die Schweiz tun kann», sagte Nause an der Pressekonferenz. «Die Spende der Stadt Bern soll zur Linderung des Leids der Menschen in der Ukraine beitragen und die Einsatzkräfte vor Ort bei der Brandbekämpfung und der zivilen Rettung unterstützen.» Die Fahrzeuge hätten während mehrerer Jahre einen wertvollen Dienst geleistet, doch nun sei es Zeit für eine jüngere Generation von Fahrzeugen, da sich die Anforderungen in der Stadt verändert hätten.

Veränderte Anforderungen

Bei den gespendeten Fahrzeugen handelt es sich um ausser Dienst gestellte Tanklöschfahrzeuge mit Baujahr 1990, 2004 und 2013. Laut dem Kommandanten der Berner Feuerwehr herrschten hier beengte Strassenverhältnisse in der Stadt. «Wir evaluieren immer wieder, was für Fahrzeuge hier benötigt werden», sagt Sahli. Des Weiteren seien die Fahrzeuge bereits durch kleinere und wendigere, sogenannte CityTLF, ersetzt worden. Es sei auch nicht die erste Übergabe an Feuerwehrmaterial an die Ukraine. Eine ukrainische Delegation, bestehend aus sechs Männern, wird die Tanklöschfahrzeuge am Mittwoch überführen. Die ukrainische Botschafterin Wenediktowa lobte die Schweiz: «Ich schätze die Spende und die beispiellose Unterstützung für ukrainische Flüchtlinge, die seit mehr als 15 Monaten hier sind.»

Spezielle Bedürfnisse

Als sich Sahli und sein Team die Frage stellten, wie sie die ausgemusterten Fahrzeuge am gewinnbringendsten für andere Feuerwehrleute eingesetzt werden könnten, kamen sie auf die Idee, diese der Ukraine zu spenden. Im Anschluss habe man geprüft, wie die Fahrzeuge ausgestattet werden sollten. «Ein Erdbebenspezialist, der kürzlich in der Türkei war, wurde hinzugezogen. Dieser bekam den Auftrag zu schauen, welches Material am meisten Sinn in solchem Gebiet macht», sagte Sahli.

Die Feuerwehrleute in Brody könnten so noch eine lange Zeit mit den Fahrzeugen arbeiten. «Wir wissen nicht, wie die Löschleitungen dort sind. Es gibt kaum Orte wie die Schweiz, wo mit sauberem Trinkwasser gelöscht wird. Ein hochmodernes System würde mit unsauberem Wasser schnell verstopfen und verklumpen, das wäre nicht praktikabel», so Sahli. Das Material, mit dem die Fahrzeuge nun ausgerüstet sind, sei zwar nicht das Neuste, dafür aber unkompliziert, erfülle den Zweck und sei auch für die ukrainischen Kameraden selbst reparierbar. 

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