Nicole Reist mit Rippenbruch: Zwei Stürze vor dem Ziel – Schweizerin gewinnt härtestes Radrennen der Welt

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Nicole Reist mit RippenbruchZwei Stürze vor dem Ziel – Schweizerin gewinnt härtestes Radrennen der Welt

Nach zehn Tagen Rad-Tortur hat Extremsportlerin Nicole Reist als Erste das Ziel des «Race Across America» erreicht. Die Zürcherin gewinnt das Rennen bereits zum dritten Mal.

Die beste Ultracyclerin der Welt: Nicole Reist.
Die Zürcherin gewinnt zum dritten Mal den «Race Across America». 
Insgesamt 4963 Kilometer galt es zurückzulegen.
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Die beste Ultracyclerin der Welt: Nicole Reist.

Nicole Reist

Darum gehts

Nach 4963 Kilometern und mehr als 55’000 Höhenmetern überquert Nicole Reist die Ziellinie in Annapolis (Maryland) – als schnellste Frau notabene. Zum dritten Mal nach 2016 und 2018 gewinnt die Zürcherin damit die Frauenwertung des «Race Across America». Der als härtestes Radrennen der Welt bekannte Event startet in Kalifornien und führt durch insgesamt zwölf US-Staaten bis an die Ostküste.

Die 37-Jährige gilt als absolute Ikone des «RAAM», weil sie Mal für Mal auch die männliche Konkurrenz chancenlos zurücklässt. Nicht nur wegen ihrer schier unerschöpfbaren Ausdauer – sondern auch, weil sie kaum Pausen braucht und so ihre Etappen viel enger einteilt als andere Fahrerinnen und Fahrer. Dieses Jahr benötigte Reist insgesamt zehn Tagen, vier Stunden und 13 Minuten.

Zwei Stürze kurz vor dem Ziel

Obwohl Reist das ganze Rennen den männlichen Mitstreitern praktisch davongeflogen war, reichte es am Ende in der Gesamtwertung nur für den dritten Platz. Der Australier Allan Jefferson und der Tscheche Svata Bozak überholten Reist auf den letzten Kilometern.  Dafür verantwortlich waren zwei Unfälle der Schweizerin. In den hügeligen Appalachen – eigentlich ihr Lieblingsgebiet – stürzt sie zunächst bei einem Ausweichmanöver, ehe Reist wenig später im Stand noch einmal vom Rad fällt.

Das zweite Mal mit gravierenden Folgen: Sie bricht sich eine Rippe und kann nicht mehr selbstständig auf das Rad aufsteigen. Dennoch gibt eine Ärztin vor Ort das «Go» für die Weiterfahrt und Reist zieht es durch. «Ich froh, dass ich es unter den gegebenen Umständen überhaupt bis ins Ziel geschafft hab», kommentiert Reist in einer Medienmitteilung. Es sei ein einziger Kampf gewesen, das härteste Rennen ihres Lebens. Reist: «Ich habe noch nie so gelitten wie auf diesen letzten gut 200 Meilen.»

Sichtlich geschafft aber glücklich erreichte sie schliesslich kurz nach 2.30 Uhr Ortszeit das Ziel in der Nähe von Washington. Am Ende sind nur zwei Männer noch schneller als die Hochbautechnikerin, die die immense Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20,02 km/h zurücklegte. 

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