15 Verletzte«Viele Menschen haben geweint» – zwei Züge im Kanton Bern entgleisen im Sturm
In Lüscherz und in Büren zum Hof sind am Freitag zwei Züge entgleist. Mutmasslich wegen des starken Windes. Bei den Unglücken sind mehrere Personen verletzt worden.
Sturmtief Mathis fegt am Freitag über die Alpennordseite. Im Flachland wurden Windspitzen von mehr als 100 km/h gemessen. Der Bund hat die Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr) ausgerufen, Meteorologen warnten vor einem Aufenthalt in der Nähe von Wäldern und Baustellen.
Zugentgleisung in Lüscherz
Am Freitag, kurz vor 17 Uhr, erreicht 20 Minuten die Meldung, dass ein Zug der Aare Seeland mobil in der Nähe des Bahnhofs Lüscherz BE entgleist ist. Zu dieser Zeit fegt Sturmtief Mathis durch die Schweiz.
Es werden an verschiedenen Orten des Landes Orkanböen gemessen. Bei diesem Unglück sind nach Angaben der Feuerwehr zwei Personen und der Lokführer verletzt worden. «Die Einsatzkräfte rückten sofort vor Ort aus, um die notwendige Hilfe zu leisten. Drei Personen, die sich im umgestürzten Triebwagen befanden, darunter der Lokführer, wurden verletzt und von vier Ambulanzteams medizinisch erstversorgt, ehe sie ins Spital gebracht wurden», teilt die Kantonspolizei Bern mit. Insgesamt befanden sich zum Unfallzeitpunkt 16 Personen im Zug. Aufgrund der weiter andauernden Bergung ist die Strecke vorübergehend unterbrochen, ein Bahnersatz wurde eingerichtet. Hergang und Umstände des Unfalls sind Gegenstand von Ermittlungen, die durch die Kantonspolizei Bern aufgenommen wurden.
Bergungsarbeiten in Lüscherz BE.
BRK NewsZugentgleisung in Büren zum Hof
Kurze Zeit später entgleist ein weiterer Zug in Büren zum Hof, das zur Gemeinde Fraubrunnen gehört. Die Medienstelle vom Regionalverkehr Bern-Solothurn RBS bestätigt gegenüber 20 Minuten, dass der Zug mutmasslich aufgrund des starken Windes entgleist ist. Der gekippte Wagen rutschte noch einige Meter eine kleine Böschung hinunter und kam schliesslich auf der rechten Seite liegend zum Stillstand.
Aufnahmen zeigen, wie ein Helikopter der Rega zum Unglücksort fliegt. Die Kantonspolizei Bern teilt gegenüber 20 Minuten mit, dass die Meldung zu einer Zugentgleisung um circa 17 Uhr eingegangen sei. Bei diesem Zugunglück hat es laut der Kantonspolizei Bern zwölf Verletzte gegeben. Darunter sind drei Kinder. Eine Person sei schwer verletzt worden. 40 Personen konnten unverletzt geborgen werden. Da es zu Unterbrüchen im Bahnverkehr kam, wurden Ersatzbusse organisiert. «In den späten Abendstunden erfolgten Sicherungsarbeiten bei der Unfallstelle, die Bergung des Zuges findet morgen statt», heisst es am Abend in einer Medienmitteilung der Kantonspolizei Bern.
Nach aktuellen Erkenntnissen steht als Unfallursache das Unwetter mit starken Windböen im Vordergrund. Die weiteren Ermittlungen führt die Kantonspolizei in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) durch.
Ein Helikopter der Rega fliegt zum Unglücksort in Büren zum Hof.
20min/News-Scout«Es hat ganz stark gerasselt»
Eine 20-Minuten-Reporterin sprach vor Ort mit einer Anwohnerin. Ihre Kinder hätten die Entgleisung gehört, sagt sie: «Es war ein komisches Geräusch, aber nicht sehr laut.» Der Zug sei ja schon etwas weit weg gewesen, etwa 100 Meter. «Wir haben die Evakuierung gesehen, viele Menschen haben geweint und sahen schockiert aus», sagt sie weiter.
Urs Zehnder (68) wurde ebenfalls Zeuge der Evakuierung: «Ich war gegen 17.30 Uhr in meiner Werkstatt, als ich sehr starke Böen gehört und gespürt habe. Es hat ganz stark gerasselt. Als ich zum Bahnhof gegangen bin, waren bereits Einsatzkräfte dabei, zur Unfallstelle zu gelangen.»
Magdalena Rast, Mediensprecherin der Kapo Bern informiert 20 Minuten über das Zugunglück in Büren zum Hof.
20min/Mara WehofskyKeine News mehr verpassen
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