CVP-Ständerat Lombardi war bei Unfall betrunken
CVP-Ständerat Filippo Lombardi war alkoholisiert, als er auf der Autobahn A3 bei Horgen einen Selbstunfall baute.
Es war Lombardis siebter grober Verstoss gegen die Verkehrsvorschriften. Gemäss einer Sprecherin sei ein Rücktritt von Lombardi dennoch «absolut kein Thema».
Der Blut-Alkohol-Test ergab einen Wert zwischen 0,6 und 1,2 Promille - ein Resultat, das klar über dem Grenzwert von 0,5 Promille liegt.
Strafrechtlich entscheidend sei in diesem Fall der Mindestwert, schrieb Lombardis Anwalt Luigi Mattei am Montagnachmittag in einem Communiqué.
Dem wegen Strassenverkehrsdelikten mehrfach vorbestraften Lombardi droht nun neben einem Führerausweisentzug auch eine unbedingte Gefängnisstrafe. Denn wegen Raserei und Fahrens ohne Führerschein hatte ihn die Tessiner Justiz im Herbst 2003 bereits zu bedingter Haft von 20 Tagen verurteilt.
Rund ein Jahr später entging der Chef von TeleTicino einer Gefängnisstrafe erneut nur knapp: Das Berner Obergericht sah im Sommer 2004 davon ab, eine im Jahr 2001 bedingt erlassene Gefängnisstrafe in eine unbedingte umzuwandeln.
Staatsanwaltschaft ermittelt in drei Fällen
Nun muss sich Lombardi vor der Tessiner Staatsanwaltschaft aber nicht nur wegen Fahrens in angetrunkenem Zustand, sondern auch noch wegen einer (weiteren) Geschwindigkeitsübertretung verantworten: Am 25. Februar dieses Jahres war «Turbo-Pippo» in Bodio mit 69 statt der erlaubten 50 Stundenkilometern geblitzt worden.
Hängig ist zudem noch ein Verfahren wegen Urkundenfälschung: Lombardi wird vorgeworfen, in seiner Zeit als Chefredaktor beim «Giornale del Popolo» Auflagenzahlen manipuliert zu haben. Lombardi werde von der Staatsanwaltschaft vernommen werden, sobald sein Gesundheitszustand dies zulasse, teilte sein Anwalt mit.
Lombardi denkt nicht an Rücktritt
Nach einer Herzoperation befindet sich Lombardi derzeit an einem unbekannten Ort in Rehabilitation. Diese wird voraussichtlich noch bis Ende dieses Monats dauern, sagte seine Assistentin, Maria Luisa Bernini, am Montag auf Anfrage. Gemäss Bernini ist für Lombardi ein Rücktritt derzeit «absolut kein Thema».
(sda)