Bobo gibt nach: Aus Vampiren werden Engel

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Bobo gibt nach: Aus Vampiren werden Engel

Also doch: Die ungeheure Zahl von 49'000 Unterschriften gegen den Eurovisions-Beitrag des Schweizer Popsängers zeigte Wirkung. Die Melodie von BoBos Song bleibt gleich, doch beim Text gibt es gravierende Änderungen: Anstelle einer Armee von Untoten schickt BoBo nun die himmlischen Heere nach Helsinki.

«Vampires Are Alive» - dieses Lied wollte vielen strenggläubigen Christen nicht gefallen. Eine Textzeile missfiel den bibelfesten Politikern der EDU ganz besonders: «Sell your soul, from heaven to hell enjoy the ride » («verkaufe deine Seele, vom Himmel zur Hölle, geniess die Fahrt») war vielen des Bösen zuviel – 49'000 legten mit ihrer Unterschrift beim Bundesrat Protest ein (20minuten.ch berichtete) und forderten ein Verbot der vermeintlich satanischen Verse.

Nun hat DJ BoBo nachgegeben, wie ein Insider, der namentlich nicht genannt werden möchte, gegenüber 20minuten.ch angab – man wolle mit dem Schweizer Beitrag auf keinen Fall die eigene Bevölkerung spalten, habe das Management des Sängers nach langen Beratungen beschlossen. Deshalb werden aus Vampiren Engel: «Angels are Alive» («Engel sind lebendig») heisst der neue Song, dessen veränderter Text 20minuten.ch zugespielt wurde.

Beinahe ein Kirchenlied

Die Melodie bleibt gleich, doch nun singen und tanzen die Engel – DJ BoBo mobilisiert die himmlischen Heere für den Schweizer Sieg in Helsinki. So wird aus der Vampir-Saga beinahe ein Kirchenlied. Die umstrittene Textpassage wurde wie folgt umgedichtet: «Save your soul, from earth to heaven, enjoy the ride» («rette deine Seele, von der Erde zum Himmel, geniess die Fahrt»). Auch beim Refrain wurde nur das Wort «Angels» vertauscht.

Grosse textliche Veränderungen waren gottlob nicht nötig, erzählt der Insider weiter, denn Engel hätten mehr mit Vampiren gemeinsam als gemeinhin angenommen: So seien beide Wesen beinahe unsterblich. «Angels are Alive» wird exklusiv für den Eurovision Song Contest gesungen – an DJ BoBos geplanter «Vampires Alive»-Tour wolle man indessen festhalten.

Womöglich hat nicht nur der politische Druck, sondern auch BoBos eigene Überzeugung zu einem Umdenken beim Text geführt – schliesslich ist der Zuckerbäcker aus Kölliken auch Sänger von Zeilen wie «We can make it a better place, when we pray for freedom» («wir können diese Welt zu einem besseren Ort machen, wenn wir für die Freiheit beten»). Diese Weisheit gab DJ BoBo seinen Anhängern bereits im Jahr 1996 mit seinem Song «Pray» («Bete») auf den Weg.

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