Wohl schon der fünfte Tote wegen E-Zigaretten

Aktualisiert

USAWohl schon der fünfte Tote wegen E-Zigaretten

Die Fälle von Lungenerkrankungen und Todesfällen nach E-Zigaretten-Konsum geben den Ermittlern Rätsel auf. Doch es könnte einen Durchbruch geben.

von
fee/roy
E-Zigaretten gelten als weniger schädlich als klassische Zigaretten. Doch ob das so stimmt, ist fraglich.
Im Sommer 2019 kamen erstmals Meldungen auf, wonach mehrere Menschen in den USA mit unerklärten Atemwegserkrankungen ins Spital eingeliefert wurden.
Sie alle hatten zuvor E-Zigaretten konsumiert. Viele der Betroffenen hatten Liquids mit dem psychoaktiven Cannabis-Wirkstoff THC konsumiert.
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E-Zigaretten gelten als weniger schädlich als klassische Zigaretten. Doch ob das so stimmt, ist fraglich.

Thalia Engel

In den USA ist nun wohl auch in Kalifornien und Minnesota je ein Mensch durch den Konsum von E-Zigaretten gestorben. Damit steigt die Zahl der Todesfälle bereits auf fünf. Die Behörden führten den Tod der beiden letzten Personen auf E-Zigaretten zurück, obwohl sie schon seit längerem unter gesundheitlichen Problemen litten.

Gleichzeitig könnte es nach der Suche nach den Ursachen für die Todesfällen und mehr als drei Todesfällen und 200 Lungenerkrankungen eine heisse Spur geben.

Untersuchungen der gerauchten Produkte hätten einen Stoff in den Fokus gerückt, der möglicherweise für die Beschwerden verantwortlich sei, berichtete die «Washington Post». Die Zeitung berief sich dabei auf die interne Kommunikation der Gesundheitsbehörde FDA mit Behörden aus den betroffenen Bundesstaaten.

Vitamin der Auslöser?

Bei dem Stoff, der bei verschiedenen Marken in mehreren der sogenannten Liquids – Flüssigkeiten, die verdampft werden – vorkommt, handelt es sich demnach um ein Vitamin-E-Öl. Die Ermittler hätten den Stoff in Proben von Cannabisprodukten gefunden, die die Erkrankten zuvor geraucht hatten. In einigen US-Bundesstaaten ist der Verkauf von entsprechenden THC-Produkten erlaubt.

Vitamin E kommt natürlicherweise in verschiedenen Nahrungsmitteln wie Ölen oder Nüssen vor. Wie die «Washington Post» berichtete, kann der Stoff wegen seiner molekularen Struktur beim Einatmen gefährlich werden.

Vor allem Cannabis-Liquids betroffen

In einer Stellungnahme gegenüber der Deutschen Presse-Agentur kommentierte die FDA den Bericht nicht direkt. Sie erklärte, dass mehr Informationen benötigt würden, um die Verbindung zwischen speziellen Produkten oder Substanzen und den gemeldeten Krankheitsfällen besser zu verstehen.

«Es gibt keine Substanz, einschliesslich Vitamin-E-Azetat, die in allen Proben identifiziert wurde», hiess es. Die Zusammensetzung der Stoffe in den Proben, von denen die FDA nun schon mehr als 100 erhalten habe, seien nur ein Stück des Puzzles. Die Untersuchungen gingen weiter.

Andere Länder, andere Sitten

In den USA haben sich die Meldungen ungeklärter Lungenerkrankungen, die nach dem Konsum von E-Zigaretten auftreten, in den vergangenen Wochen gehäuft.

Die Symptome reichten von Atembeschwerden, Atemnot und Brustschmerzen bis hin zu Fällen von Magen-Darm-Erkrankungen mit Erbrechen und Durchfall. Viele der Betroffenen hatten Liquids mit dem psychoaktiven Cannabis-Wirkstoff THC konsumiert. In der Schweiz sind Liquids mit mehr als einem Prozent THC verboten. (fee/roy/sda)

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