Meteorit stürzte nach Kollision auf Russland

Aktualisiert

Spektakulärer EinschlagMeteorit stürzte nach Kollision auf Russland

Der «Meteorit von Tscheljabinsk» ist vor seinem spektakulären Einschlag in Russland mit einem anderen Himmelskörper kollidiert oder ungewöhnlich nahe an der Sonne vorbeigerast.

Am Morgen des 15. Februar 2013 explodierte ein Meteorit am Himmel über der Millionenstadt Tscheljabinsk, rund 1500 Kilometer östlich von Moskau. Die Druckwelle beschädigte rund 7000 Gebäude, mehr als 1400 Personen wurden verletzt. Das grösste Bruchstück des Meteoriten schlug im zugefrorenen Tschebarkul-See ein.

Bevor der «Meteorit von Tscheljabinsk» seine rasante Reise in Russland beendete, muss er mit einem anderen Himmelskörper zusammengestossen sein. Möglicherweise ist er aber auch ungewöhnlich nahe an der Sonne vorbeigerast. Das ist das Ergebnis einer Analyse, die sibirische Wissenschaftler an diesem Dienstag bei einer Konferenz in Florenz (Italien) vorstellen wollen. Weitere Erkenntnisse erhoffen sie sich vom Hauptstück des Giganten, das auf dem Grund des Sees vermutet wird.

Intensiver Schmelzprozess

Splitter des Meteoriten zeigten zweifelsfrei Spuren eines intensiven Schmelzprozesses, die vor dem Eintritt in die Erdatmosphäre entstanden sein müssten, sagte Viktor Scharygin vom Institut für Geologie und Mineralogie in Nowosibirsk. «Das bedeutet mit fast absoluter Sicherheit, dass der Meteorit mit einem anderen Himmelskörper kollidiert ist oder einer starken Hitze durch die Sonne ausgesetzt war», sagte Scharygin einer Mitteilung zufolge.

Laut US-amerikanischen Forschern hatte der Stein wohl ein Gewicht von 10'000 Tonnen und einen Durchmesser von bis zu 20 Metern. Er trat mit einer Geschwindigkeit von 18 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein und setzte dabei eine Energie frei, die auf ein Sprengstoff-Äquivalent von 100 bis 1000 Kilotonnen TNT geschätzt wird.

Überraschenderweise hätten die Wissenschaftler in den Fragmenten auch Spuren von Platinmetallen gefunden, sagte Scharygin. «Das ist ungewöhnlich bei einem Himmelskörper des Typs Chondrit LL5, der vor allem ein wenig Metall und Eisen enthält», meinte er.

Geheimnis auf dem Seegrund

Sein Team hoffe auf weitere Erkenntnisse, wenn der grösste Splitter des Meteoriten gefunden sei. Er wird auf dem Grund des Tschebarkul-Sees bei Tscheljabinsk vermutet. Allerdings erschwert dort eine etwa drei Meter dicke Schlammschicht am Boden die Bergungsarbeiten.

Bisher wurden mehr als 100 Teile des Brockens gefunden. Das schwerste Stück wiege gut ein Kilogramm, hatte die Föderale Ural-Universität in Jekaterinburg vor einigen Wochen mitgeteilt. Die Forscher warnten vor Betrügern, die im Internet vermeintliche Splitter zu hohen Preisen anbieten. Zugleich setzten sie einen Finderlohn für echte Partikel aus.

(Quelle: Youtube/paul larsen)

(Quelle: Youtube/Роман Заостровский) (sda)

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