Nehmen wir bald mit dem Fett-weg-Pflaster ab?

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Schlank ohne DiätNehmen wir bald mit dem Fett-weg-Pflaster ab?

Gesunde Ernährung und Sport: Wer Gewicht verlieren will, muss dafür etwas leisten. Zumindest bis jetzt. Künftig könnte ein Pflaster Pfunde schmelzen lassen.

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Ein Pflaster könnte Abnehmen zum Kinderspiel machen. (Video: Columbia Medicine)

Fett ist nicht gleich Fett. So bestehen die berüchtigten Speckröllchen grösstenteils aus weissen Fettzellen, die als Energiespeicher dienen. Die braunen Fettzellen dagegen sind darauf spezialisiert, Energie zu verbrennen, damit Körperwärme entsteht.

Seit Jahren suchen Forscher nun schon nach Möglichkeiten, das weisse Fett in braunes zu verwandeln. Dass das möglich ist, zeigten Wissenschaftler der ETH Zürich 2013. Nur das Wie war bislang offen. Zwar gab es Medikamente, die eine Bräunung des Fettes bewirken, allerdings mussten die als Pillen oder Injektionen gegeben werden. Das war nicht frei von Nebenwirkungen.

Ein Plan, der funktioniert

Abhilfe für dieses Problem könnte das von Forschern des Columbia University Medical Centers entwickelte Nano-Tech-Pflaster schaffen. Es appliziert den Wirkstoff einerseits nach und nach und andererseits genau dort, wo das weisse Fett sitzt. Möglich machen die Übertragung des Wirkstoffes mikroskopisch kleine Nadeln auf der Oberfläche des Pflasters (siehe Video).

Dass damit tatsächlich Pfunde zum Schmelzen gebracht werden können, bewies eine Studie mit Mäusen: Jedem Versuchstier wurden je zwei Pflaster auf dicke Stellen am Bauch geklebt – eines mit wirkstoffhaltigen Nanopartikeln, das andere mit einem Placebo.

Dicke Mäuse werden dünn

Nach vier Wochen verglich das Team um Li Qiang die behandelten und unbehandelten Stellen. Ergebnis: Dort, wo der Wirkstoff gewirkt hatte, reduzierte sich der Fettgehalt um 20 Prozent, wie es in einer Mitteilung heisst. Eine Genanalyse zeigte zudem, dass der Fettverlust auf eine Erhöhung der Anzahl der braunen Fettzellen und eine Reduktion der weissen zurückzuführen ist.

Ob diese Wirkung auch beim Menschen erzielt werden kann, sollen weitere Studien zeigen. Aber bereits jetzt zeigen sie sich hoffnungsvoll: Sie bauen darauf, dass ihr Pflaster «zu einem Mittel zur Behandlung von Fettleibigkeit und Stoffwechselstörungen wie Diabetes» wird.

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