Trennung nach Barbie: Darum ist der Barbie-Film ein Beziehungskiller

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Trennung nach BarbieDarum ist der Barbie-Film ein Beziehungskiller

Der Barbie-Film wirkt sich auf Beziehungen aus: Seit dem Filmstart haben einige Frauen ihre Partnerschaft beendet. Expertinnen ordnen ein. 

Darum gehts

  • Frauen geben auf Social Media an, wegen des Films Barbie mit ihrem Partner Schluss gemacht zu haben. 
  • Laut einer Expertin ist es beim Barbie-Film unter anderem der feministische Inhalt, der viele Frauen zum Nachdenken anregt, für ihre Rechte einzustehen und eine gute Partnerschaft zu leben.

Auf Social Media erzählen Frauen, dass sie sich nach dem Barbie-Film von ihrem Partner getrennt haben (20 Minuten berichtete). Birgit Kollmeyer, Paartherapeutin bei Paarberatung und Mediation im Kanton Zürich, hält es für möglich, dass sich ein Film auf eine Beziehung auswirken kann: «Filme scheinen einen sehr grossen Einfluss auf unsere Gefühle und Handlungen zu haben, besonders wenn Strukturen aufgegriffen werden, die man in der eigenen Partnerschaft als störend empfindet.»

Ein Film könne dem Problem Worte verleihen, ein klärendes Gespräch nach sich ziehen und eventuell auch eine Trennung zur Folge haben. Kollmeyer betont: «Dafür muss die Beziehung aber schon längerfristig nicht mehr glücklich und ausgewogen gewesen sein.» 

«Film kann durchaus ein Auslöser für eine Trennung sein»

Gemäss Psychotherapeutin und Sozialpädagogin Dominique Grütter ist es beim Barbie-Film nebst der Unterhaltung der feministische Inhalt, der viele Frauen und teils auch Männer berührt und zum Nachdenken anregt, für ihre Rechte einzustehen und eine gute Partnerschaft zu leben. «Unterschiedliche Vorstellungen zum Film führen in der Regel noch nicht zu einer Trennung, sondern können bei Einsicht von beiden Partner*innen bearbeitet werden.»

Bei einer grösseren Beziehungskrise könne dieser Film durchaus ein Auslöser für eine Trennung sein, sozusagen der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. «Insbesondere wenn physische, psychische und/oder sexualisierte Gewalt im Spiel ist, kann ein solcher Film eine Frau ermutigen, sich aus ihrer toxischen Beziehung zu befreien», so Grütter.

«Wahrscheinlich waren die Frauen schon lange nicht mehr glücklich in der Beziehung»

Ähnlich sieht Beziehungscoach Gabriela Leutwiler: «Wahrscheinlich waren die Frauen schon lange nicht mehr glücklich in der Beziehung. Dann sehen sie den Film und merken beispielsweise, es gibt auch Männer, die dazu bereit sind, sich weiterzuentwickeln.» Wenn man dann feststellt, dass der Partner andere Werte vertritt und ihm beispielsweise Gleichberechtigung im Alltag nicht wichtig ist, kann das gemäss Leutwiler zu Verunsicherung führen: «Die Beziehung gerät ins Wanken und wird hinterfragt.»

Dass der Film in China, wo Feminismus weniger breit diskutiert wird als bei uns, grosse Wellen schlägt, überrascht Leutwiler nicht: «Wo mehr Missstände existieren, ist das Bedürfnis nach Gleichberechtigung grösser.» Die Erfahrungen über die sozialen Medien zu teilen, schaffe dabei eine Gemeinschaft. «So wissen die Frauen, dass sie nicht alleine sind und es ebenso schaffen können.»

Grundsätzlich sei es wichtig in Beziehungen, das Gespräch zum Partner zu suchen: «Man sollte versuchen, herauszufinden, was in der anderen Person gerade vorgeht. Und man darf nie vergessen: Andere Menschen dürfen auch mal eine andere Meinung haben als man selbst», so Leutwiler.

Hast du den neuen Barbie-Film gesehen?

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

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Thomas Sennhauser (ths), arbeitet seit 2020 für 20 Minuten. Er begann als Videojournalist und wechselte nach zwei Jahren ins Ressort News & Gesellschaft, wo er über gesellschaftliche Themen und Analysen zu Geschehnissen im Ausland schreibt.

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