In-Ear-Kopfhörer: Das sind die Gefahren fürs Gehör

Wer ständig In-Ear-Kopfhörer trägt, könnte sein Gehör schädigen.

Wer ständig In-Ear-Kopfhörer trägt, könnte sein Gehör schädigen.

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HörschädenDu trägst In-Ear-Kopfhörer? Das solltest du beachten

Wer oft zu laut Musik hört, riskiert Schäden am Gehör.  In-Ear-Kopfhörer sind besonders heikel – das sind die Gründe.

Kopfhörer sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken: In Tram und Zug, beim Sport, wenn man sich in einer lauten Umgebung konzentrieren muss oder beim Putzen Zuhause. Und während Noise-Cancelling-Kopfhörer gefährlich sein können, weil man herannahende Autos oder andere Gefahren kaum noch mitbekommt, zeigt sich beim Musikhören mit allen Arten von Kopfhörern ein anderes Problem.

Wie hört man eigentlich?

Gerade bei In-Ear-Kopfhörern wird es schnell zu laut – denn eigentlich sind wir anderes gewohnt: Bei dir Zuhause ist es etwa 40 Dezibel laut (durch die Nebengeräusche von Elektrogeräten und Co.), ein Gespräch liegt bei 50 bis 60 Dezibel und eine Strasse kann schon mal 75 Dezibel laut werden. Kritisch wird es für deine Ohren laut dem Deutschen Berufsverband für Hals-Nasen-Ohrenärzte ab einer Lautstärke von 85 Dezibel. Ein Wert, der gerade mit Kopfhörern schnell überschritten wird.

Bleibt die Lautstärke zu lange bestehen, drohen Langzeitschäden

Unsere Ohren können sich von einmaligen Belastungen, zum Beispiel durch ein sehr lautes Konzert, in der Regel gut erholen: Die feinen Härchen im Ohr, die Haarzellen, arbeiten nach acht bis zehn Stunden Ruhe wieder normal. Anders sieht es aus, wenn der Geräuschpegel dauerhaft zu hoch ist: Dann drohen Tinnitus und Hörverlust. Als dauerhaft bezeichnet der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte übrigens eine Beschallung von 40 Stunden pro Woche mit 85 Dezibel oder mehr.

Diese Sorte Kopfhörer verleitet dazu, die Musik immer lauter zu machen.

Diese Sorte Kopfhörer verleitet dazu, die Musik immer lauter zu machen.

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Aber was haben jetzt die In-Ear-Kopfhörer damit zu tun? Sie verleiten uns dazu, immer lauter zu stellen, da man sich schnell an eine Lautstärke gewöhnt. Dazu kommt, dass sie meist weniger gute Noice-Cancelling-Funktionen haben, beziehungsweise Aussengeräusche weniger gut filtern. Mit lauterer Musik versucht man, den störenden Rest zu übertönen.

Ein kleiner Tipp, der hilft: Die meisten Smartphones können anzeigen, mit wie viel Dezibel du gerade Musik hörst – es lohnt sich, ein Auge auf diesen Wert zu haben.

Wie sieht es mit Bakterien aus?

Stundenlang so ein Knopf im Ohr, möglicherweise auch noch beim Sport, wenn man viel schwitzt – ist das nicht eine Brutstätte für Bakterien? Kurz: Ja. Allerdings kannst du dich mit der richtigen Handhabung und Reinigung schützen. Kopfhörer, die du über den Ohren trägst, lösen laut Studien selbst keine Infektionen aus, können aber bestehende Infektionen mit Bakterien oder Pilzen verschlimmern, da sie die Luftzufuhr blocken.

Gerade nach dem Sport empfiehlt es sich, deinen Gehörgängen ein bisschen frische Luft zu gönnen.

Gerade nach dem Sport empfiehlt es sich, deinen Gehörgängen ein bisschen frische Luft zu gönnen.

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In-Ear-Kopfhörer dagegen können, wegen ihrer Platzierung tiefer im Ohr, auch neue Infektionen auslösen. Allerdings vor allem dann, wenn sie mit anderen Personen geteilt werden oder einfach gar nie gereinigt. Dabei geht das einfach: Es reicht, die Kopfhörer mit einem feuchten Tuch abzuwischen und gut trocknen zu lassen. Desinfektionsmittel ist nicht nötig. Um deinen Ohren genug Luft zu geben, solltest du spätestens nach zwei Stunden mit In-Ear-Kopfhörern eine Pause einlegen und bei der Gelegenheit deine Gehörgänge etwas lüften lassen.

Wie oft hörst du Musik mit Kopfhörern?

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