Die Post: 170 Poststellen sollen geschlossen werden

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SparhammerKnall bei der Post: 170 Poststellen sollen geschlossen werden

Die Post plant ein Sparprogramm. Daher soll die Konzernleitung 170 Poststellen schliessen lassen. Entlassungen seien aber nicht geplant, heisst es von Insidern.

Post: Darum gehts

  • Die Post muss sparen.
  • Anfang Jahr wurde bereits mitgeteilt, dass 42 Millionen Franken eingespart werden müssen.
  • Am Mittwoch wird erneut informiert: So sollen 170 Poststellen geschlossen werden.

Bei der Post steht nicht nur die A-Post zur Überprüfung an, sondern auch das Poststellennetz. Die Konzernleitung plant, kurzfristig weitere 170 Poststellen zu schliessen.

Wie die Zeitungen von CH-Media schreiben, sollen am Ende nur noch etwa 600 Filialen übrig bleiben. Zum Vergleich: Vor 20 Jahren gab es noch über 3000 Poststellen. Die Kundenzahlen an den Schaltern sind zuletzt erneut deutlich zurückgegangen, während die Verluste im Poststellenbereich zugenommen haben. Über den Abbau wird die Post noch diesen Mittwochmorgen informieren. Entlassungen sind nach Angaben von Insidern nicht vorgesehen.

100 Millionen Franken investieren

In einer Mitteilung am Mittwochmorgen schreibt die Post: «Die Post stellt weiterhin ein flächendeckendes, zukunftsfähiges Filialnetz mit rund 2000 bedienten Standorten sicher. Rund 600 eigenbetriebene Filialen werden das Rückgrat bilden. Insgesamt wird die Post in den nächsten vier Jahren über 100 Millionen Franken in ihr Personal, in die nachfrageorientierte Modernisierung von Filialen und in neue Formate mit attraktiver Erreichbarkeit investieren.»

Weiter schreibt die Post, dass an den Standorten, an denen eigenbetriebene Filialen aufgrund der Nachfrage nicht weitergeführt werden können, werde die Post gemeinsam mit den Gemeinden Nachfolgelösungen suchen. Im Vordergrund stehen da «Filiale mit Partner» oder den Hausservice.

Sparkurs

Bereits im Januar dieses Jahres wurde bekannt, dass die Post rund 43 Millionen Franken sparen will. Damals hiess es in einer Medienmitteilung der Post: «110 Vollzeitstellen sollen in der Verwaltung wegfallen. Der Abbau soll laut eigenen Angaben vor allem über natürliche Abgänge, frühzeitige Pensionierungen und Reduzierung des Beschäftigungsgrads erfolgen. Es könnte aber auch zu 69 Kündigungen kommen.»

Das sagen Postmitarbeiter

20 Minuten fragte auch bei Postmitarbeitern nach, was sie zu der Filialschliessungen halten:

K.F 28-jähriger Briefpöstler aus der Ostschweiz

Da ich bei meiner Arbeit selbst bemerke, dass weniger Briefe verschickt werden und Poststellen deutlich weniger Zulauf haben, kann ich die Schliessungen aus wirtschaftlichen Gründen nachvollziehen. Es soll immerhin kein Poststellenmitarbeiter entlassen werden. Dennoch habe ich von Poststellenmitarbeitern gehört, dass nun Unsicherheit herrscht. Viele befürchten, dass ihnen die neu zugeteilten Aufgaben nicht gefallen könnten.

Alessandro (51) Paketzusteller aus Wil SG

Die Schliessungen kann ich zwar nachvollziehen, da Poststellen für mich schon länger wirtschaftlich nicht mehr tragfähig sind. Ich hoffe jedoch, dass die geplanten Schliessungen zumindest geografisch sinnvoll umgesetzt werden. Bei der letzten Schliessungswelle ergab dies für mich keinen Sinn. In der Region Toggenburg wurden Bütschwil und Lichtensteig geschlossen, während Wattwil und Ebnat Kappel, die viel näher beieinander liegen, offen blieben.

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Silvan Haenni (sih) arbeitet seit 2021 bei 20 Minuten, leitet seit 2023 das Wirtschaftsressort und amtet bis 2025 als Leiter Spezialprojekte.

Thomas Sennhauser (ths), arbeitet seit 2020 für 20 Minuten. Er begann als Videojournalist und wechselte nach zwei Jahren ins Ressort News & Gesellschaft, wo er über gesellschaftliche Themen und Analysen zu Geschehnissen im Ausland schreibt.

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