Parteien USA: Unterschiede zwischen Demokraten und Republikaner erklärt

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Parteien USADemokraten und Republikaner: So unterscheiden sie sich

Weshalb gibt es die zwei grossen Parteien der USA? Was wollen sie erreichen? Welche Präsidenten gehörten ihnen an? Wir geben einen Überblick.

In der USA gibt es 28 aktive Parteien, zählt man die regionalen mit. Abgesehen von den grossen zwei – die Demokraten und die Republikaner – haben alle anderen Parteien jedoch wenig Chancen, eine Präsidentschaft zu ergattern. Doch weshalb gibt es die zwei grossen Parteien eigentlich? Was wollen sie überhaupt? Und welche Präsidenten gehörten zu ihnen? Wir geben eine Übersicht.

Gründung der Demokraten

Die demokratische Partei wurde im Jahr 1828 gegründet, mit dem Ziel, Andrew Jackson als siebten Präsidenten der USA ins Weisse Haus zu bringen. Damals unterstützte die Partei die Interessen der Sklavenstaaten, der Landwirtschaft und stand in der Aussenpolitik für Expansionismus ein.

Gründung der Republikaner

Die republikanische Partei wurde in den 1854 als Antwort auf die Demokraten gegründet. Die Initianten waren Sklavereigegner, die gegen ein Gesetz ankämpften, dass die Ausdehnung der Sklaverei auf die westlichen Gebiete vorsah. Abraham Lincoln war 1860 der erste Republikaner, der ins Weisse Haus einzog.

Während seiner Amtszeit schaffte er die Sklaverei ab und führte den Bürgerkrieg gegen die rebellierenden Südstaaten. Die Partei unterstützte in ihren Anfängen zudem den klassischen Liberalismus und wirtschaftliche Reformen.

Was sind die heutigen Ziele der Demokraten in den USA?

Heutzutage steht die demokratische Partei in wirtschaftlichen Fragen für soziale Werte, wie der universellen Kinderbetreuung, dem bezahlten Krankenurlaub und der Unterstützung von Gewerkschaften ein. Zudem will sie den Klimawandel bekämpfen.

Auf der kulturellen Ebene kämpft die Partei für Abtreibungs- sowie LGBT-Rechte. In der Aussenpolitik unterstützen die Demokraten eine liberale Offenheit, jedoch mit einer harten Haltung gegenüber China und Russland.

Mit ihrem Programm kommt sie vor allem bei städtischen Wählern an, sowie bei Hochschulabsolventen, Frauen und Afroamerikanern.

Demokraten unterstützen die Black-Lives-Matter-Bewegung.
Demokraten unterstützen die Black-Lives-Matter-Bewegung.AFP

Was sind die heutigen Ziele der Republikaner in den USA?

Die republikanische Partei gilt als überaus wirtschaftsfreundlich, da sie sich für niedrige Steuern und Deregulierung einsetzt. Zudem kämpft sie gegen Gewerkschaften und Rechte der Arbeitnehmenden. Eine mächtige populistische Fraktion um Donald Trump unterstützt jedoch einen wirtschaftlichen Protektionismus und verlangt Zölle.

Kulturell zeigt sich die Grand Old Party konservativ. Sie will Abtreibungen einschränken, und kämpft gegen Rechte von Transmenschen. Dafür sollen Waffengesetze gelockert werde. Auch im Umgang mit der Aussenpolitik zeigt sich ein Riss in der Partei. Das Establishment macht sich stark für Interventionismus, während sich die populistische Fraktion für Isolationismus einsetzt.

Die Partei erhält die stärkste Unterstützung von Wählern auf dem Land und evangelikalen Christen, sowie von älteren Männern und weissen Wählern ohne Hochschulabschluss.

Eine Person hält ein Schild hoch, auf dem «Overturn Roe» steht. Damit ist die Aufhebung von «Roe v. Wade» gemeint, einem Urteil, das Frauen straffreie Abtreibungen ermöglichte. Im Juni 2022 wurde das Urteil vom Obersten Gerichtshof der USA aufgehoben.
Eine Person hält ein Schild hoch, auf dem «Overturn Roe» steht. Damit ist die Aufhebung von «Roe v. Wade» gemeint, einem Urteil, das Frauen straffreie Abtreibungen ermöglichte. Im Juni 2022 wurde das Urteil vom Obersten Gerichtshof der USA aufgehoben.imago images/NurPhoto

Diese Präsidenten waren Demokraten

17 der US-Präsidenten waren Demokraten. Die Partei wandelte sich von einem ursprünglichen Pro-Sklaverei-Programm zu einer Kämpferin sozial-liberaler Werte. Bestimmte Präsidenten stechen heraus, da sie ihre Partei massgeblich verändert haben.

Andrew Jackson

Jackson war mit seinem Nachfolger, Martin Van Buren, Mitbegründer der demokratischen Partei.

Andrew Jackson war der erste Präsident der Demokraten. Er setzte sich für die Ausweitung der Sklaverei ein.
Andrew Jackson war der erste Präsident der Demokraten. Er setzte sich für die Ausweitung der Sklaverei ein.Wikipedia

Woodrow Wilson

Mit Woodrow Wilson schaffte es nach einer langen Reihe republikanischer Präsidenten 1912 wieder ein Demokrat ins Weisse Haus. Für seinen Wahlkampf fokussierten sich die Demokraten auf den Kampf gegen den Imperialismus.

Mit Woodrow Wilson als Präsident positionierten sich die Demokraten gegen den Imperialismus.
Mit Woodrow Wilson als Präsident positionierten sich die Demokraten gegen den Imperialismus.Wikipedia

Franklin D. Roosevelt

Der New Deal von Franklin D. Roosevelt steuerte die Partei in die Richtung eines liberalen Programmes, das auch die Sozial- und Arbeitslosenversicherung unterstützt. Der wirtschaftsfreundliche Flügel wurde damit geschwächt. Roosevelt führte die USA auch durch den 2. Weltkrieg.

Franklin D. Roosevelt führte die Demokraten mit dem New Deal in eine sozialere Politik.
Franklin D. Roosevelt führte die Demokraten mit dem New Deal in eine sozialere Politik.Wikipedia

John F. Kennedy

In den 1960er Jahren verschoben sich die Kernbasen beider Parteien, wobei die nordöstlichen Staaten zuverlässiger demokratisch wurden. Kennedy, der 1960 gewählt worden war, steht heute noch als Symbol im Kampf gegen den Kommunismus im Kalten Krieg, obwohl er nur knapp drei Jahre amtete, bevor er ermordet wurde.

Der demokratische John F. Kennedy gilt als Symbol des Kampfes der USA gegen den Kommunismus im Kalten Krieg.
Der demokratische John F. Kennedy gilt als Symbol des Kampfes der USA gegen den Kommunismus im Kalten Krieg.Wikipedia

Bill Clinton

Die Wahl von Bill Clinton in 1993 führte die Partei zu einer vermehrt marktorientierten Haltung. Clintons «dritter Weg» eines gemässigten Liberalismus verstärkte die Finanzlage der Nation und förderte die Globalisierung.

Bill Clintons «Third Way» öffnete die demokratische Partei wieder etwas für wirtschaftliche Fragen.
Bill Clintons «Third Way» öffnete die demokratische Partei wieder etwas für wirtschaftliche Fragen.Wikipedia

Diese Präsidenten waren Republikaner

Die republikanische Partei stellte seit ihrer Gründung 19 Präsidenten. In der Zeit von 1869 bis 1913 waren mit Ausnahme zweier Demokraten fast alle Präsidenten republikanisch. Die Grand Old Party hat mehrere Wandel durchgemacht, an dem bestimmte Präsidenten massgeblich beteiligt waren.

Abraham Lincoln

Lincoln war der erste republikanische Präsident und wurde auf einer Anti-Sklaverei-Plattform gewählt.

Abraham Lincoln war der erste republikanische Präsident. Er schaffte die Sklaverei ab.
Abraham Lincoln war der erste republikanische Präsident. Er schaffte die Sklaverei ab.Wikipedia

Theodore Roosevelt

Während achtjährigen Amtszeit klagte er 44 Mal gegen Monopol-Unternehmen und teilte sie auf. Zudem gründete er das Ministerium für Handel und Arbeit der Vereinigten Staaten, das 1913 zum Handelsministerium umbenannt wurde.

Der Republikaner, Theodore Roosevelt, ging vehement gegen grosse Unternehmen vor.
Der Republikaner, Theodore Roosevelt, ging vehement gegen grosse Unternehmen vor.Wikipedia

Ronald Reagan

Die Wahl von Ronald Reagan im Jahr 1980 führte zu einer Neuausrichtung der nationalen Politik. Reagan versammelte die Verfechter der freien Marktwirtschaft, die Sozialkonservativen und die aussenpolitischen «Hawks» des Kalten Krieges unter dem Banner der Republikaner.

Ronald Reagan führte Republikaner in eine konservativere und wirtschaftsliberalere Politik.
Ronald Reagan führte Republikaner in eine konservativere und wirtschaftsliberalere Politik.Wikipedia

Donald Trump

Seit 2009, womöglich als Reaktion auf die Wahl des ersten schwarzen Präsidenten, Barack Obama, ist die Partei in ihren eigenen Reihen stark gespalten und hat sich dem Rechtspopulismus zugewandt. 2016 wurde Donald Trump gewählt, der die rechtspopulistische Welle angeführt hat.

Donald Trump während des Wahlkampfes für die Präsidentschaftswahlen 2024.
Donald Trump während des Wahlkampfes für die Präsidentschaftswahlen 2024.Getty Images via AFP

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Simon Misteli (sim), Jahrgang 1995, arbeitet seit 2024 als Redaktor am Newsdesk. Dabei schreibt er über verschiedenste Themen mit einem Fokus auf Auslandsgeschichten.

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