Madeleine McCann15 Jahre Hoffnung – wird der Fall Maddie jemals gelöst?
Seit 2007 bleibt das mysteriöse Verschwinden der kleinen Maddie McCann international von grossem Interesse. Bei der Aufklärung dreht sich fast alles um einen Verdächtigen aus Deutschland.
Darum gehts
Sie geben nicht auf – auch nach so langer Zeit nicht: Die Eltern von Madeleine McCann klammern sich an den Gedanken, dass ein Wiedersehen mit ihrer vermissten Tochter möglich bleibt. «Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering sein sollte, haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Madeleine noch immer am Leben ist und wir mit ihr vereint werden», schrieb das Paar vor wenigen Tagen – 15 Jahre nach dem Verschwinden des Mädchens.
Am 3. Mai 2007 verschwand die damals dreijährige Madeleine aus Grossbritannien – auch Maddie genannt – aus einem Ferienappartement im portugiesischen Praia da Luz. Die Eltern hatten Maddie und ihre beiden jüngeren Geschwister im Appartement gelassen, als sie in einem nahe gelegenen Restaurant mit Freunden zu Abend assen.
Regelmässig schauten sie nach den Kindern – bis die Mutter plötzlich entsetzt feststellte: Maddies Bett war leer und die Terrassentür stand offen. Seitdem fehlt von dem Mädchen jede Spur. Es folgen 15 Jahre Ermittlungsarbeit in sämtliche Richtungen, auch gegen die Eltern, was sich als Sackgasse erwies.
Möglicher Täter in Haft
Im Juni 2020 trat dann eine überraschende Wendung ein: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig gab bekannt, dass sie in dem Fall Mordermittlungen gegen den Deutschen Christian Brückner. führt. Er ist wegen Sexualdelikten vorbestraft und lebte von 1995 bis 2007 regelmässig an der Algarve. Mittlerweile ist er in Oldenburg wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Touristin im portugiesischen Ferienort Praia da Luz in Haft.
Weist jegliche Schuld von sich
Brückner, der derzeit als Hauptverdächtiger gilt, meldete sich vor einigen Tagen mit einem Brief aus dem Gefängnis zu Wort. In einem fünfseitigen Schreiben gibt er zu, als Jugendlicher straffällig geworden zu sein. «Ich habe mit Drogen gedealt, bin in Häuser eingebrochen, habe in Autos gelebt und hatte etwas mit Kindern, als ich 17 war», ist in dem Brief zu lesen.
Doch im Fall von Madeleine beteuert der Deutsche seine Unschuld und schreibt aus dem Gefängnis: «Ich habe niemanden entführt und natürlich habe ich auch niemanden getötet. Ich gehe noch weiter und sage Ihnen, dass ich niemanden angegriffen habe, nachdem ich 18 war.»
Maddie würde bald 19
Sollte sich der Wunsch von Maddies Eltern auf ein Wiedersehen doch ganz zerschlagen, bleibt zumindest die Hoffnung auf Klärung des Schicksals. «Wie wir des öfteren gesagt haben, müssen wir wissen, was mit unserer wunderbaren Tochter geschehen ist – egal was es ist», schrieben die McCanns 2021 zum 18. Geburtstag des vermissten Mädchens. Dieser ist am 12. Mai.
Die McCanns dankten ausserdem ihren Unterstützern weltweit bei der Suche nach Maddie: «Es ist ein grosser Trost, dass trotz der verstrichenen Zeit Madeleine immer noch im Herzen und in den Köpfen der Menschen ist.»