Nach Russlands Lieferstopp: 30 Prozent teurer – der Preis für Gas geht an der Börse durch die Decke

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Nach Russlands Lieferstopp30 Prozent teurer – der Preis für Gas geht an der Börse durch die Decke

Der Preis für Gas ist am Montagmorgen um rund 30 Prozent angestiegen. Infolge der Gaskrise fiel auch der Euro auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren.

Der europäische Future notierte am Morgen bei 272 Euro pro Kilowattstunde.
Damit ist der Gaspreis am Montagmorgen um rund 30 Prozent angestiegen.
Grund für den starken Anstieg dürfte Russlands Ankündigung sein, derzeit kein Gas mehr über die Ostseepipeline Nord Stream 1 zu liefern. 
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Der europäische Future notierte am Morgen bei 272 Euro pro Kilowattstunde.

imago images/SNA

Darum gehts

Der Gaspreis ist am Montagmorgen um rund 30 Prozent angestiegen. Der europäische Future notierte am Morgen bei 272 Euro pro Kilowattstunde. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Grund für den starken Anstieg dürfte Russlands Ankündigung sein, derzeit kein Gas mehr über die Ostseepipeline Nord Stream 1 zu liefern. 

Der russische Gasriese Gazprom hatte die Lieferungen nach Deutschland durch die Pipeline eingestellt. Der am Mittwoch begonnene Erdgas-Lieferstopp war zunächst mit turnusgemässen Wartungsarbeiten an einer Kompressorstation begründet worden, am Freitag erklärte Gazprom dann, wegen eines Öllecks an einer Turbine seien keine Lieferungen über die Pipeline möglich. Zur Dauer des Lieferstopps machte der Konzern keine Angaben. Im Westen hatten einige mit einer solchen Entwicklung gerechnet. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz sagte dazu in Berlin: «Putins Russland ist vertragsbrüchig geworden.»

Das Land sei «kein zuverlässiger Energielieferant mehr». Auch die Bundesnetzagentur äusserte Zweifel an der russischen Begründung. EU-Ratspräsident Charles Michel versicherte: «Die Nutzung von Gas als Waffe wird an der Entschlossenheit der EU nichts ändern.» Der Turbinen-Hersteller Siemens Energy bezeichnete die Einstellung des Pipelinebetriebs aus technischer Sicht als nicht nachvollziehbar.

Euro fällt auf tiefsten Stand seit 20 Jahren

Der Euro ist am Montag auf ein neues Rekordtief gegenüber dem Dollar gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel mit nur noch 0,9884 Dollar für einen Euro auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2002. Als Ursachen gelten unter anderem die Energiekrise in Europa und aktuell insbesondere der eingestellte Gasfluss durch die Nord-Stream-1-Pipeline. 

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(DPA/job)

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