Geisel Gadi Moses: Sohn Jair rasiert nach 482 Tagen seinen Bart

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482 Tage GeiselhaftAls Gadi Moses entführt wurde, liess Sohn seinen Bart spriessen

Aus Trauer um seinen entführten Vater hatte Jair Moses seinen Bart wachsen lassen. Jetzt, nach der Befreiung von Gadi Moses, fiel Jairs Gesichtshaar dem Rasierer zum Opfer.

15 Monate lang hatte Jair Moses seinen Bart spriessen lassen, nun ist er sein Gesichtshaar endlich los: Sein Vater Gadi Moses rasierte ihn nach seiner Rückkehr aus dem Gazastreifen.

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Darum gehts

  • Jair Moses liess seinen Bart wachsen, bis sein Vater Gadi Moses aus der Gefangenschaft zurückkehrte.

  • Nach 482 Tagen in Gefangenschaft im Gazastreifen wurde Gadi Moses freigelassen.

  • Gadi Moses rasierte seinen Sohn Jair nach seiner Rückkehr persönlich.

  • Erez Moses, der Enkel, liess ebenfalls seine Haare wachsen und wurde von seinem Grossvater geschnitten.

Jair Moses aus dem Kibbutz Nir Oz hatte nach der Entführung seines Vaters in den Gazastreifen am 7. Oktober 2023 beschlossen, sich nicht mehr zu rasieren, bis sein Vater zurückkehrt. Am Freitag kam der lange Bart nach 482 Tagen Gefangenschaft endlich weg – es war sein Vater Gadi Moses, der den Sohn höchstpersönlich rasierte.

Wie «Jerusalem Post» berichtet, hatte Jair Moses über 15 Monate lang seinen Bart spriessen lassen. In der jüdischen Tradition lässt man sich Haare oder den Bart wachsen als Ausdruck von Trauer. In einem Video, das nun auf Social Media viral geht, ist zu sehen, wie die freigelassene deutsch-israelische Geisel Gadi Moses nach seiner Rückkehr aus dem Gazastreifen seinen Sohn rasiert.

Erez Moses, Jairs Sohn und Gadis Enkel, hatte für seinen Grossvater ein ähnliches Gelübde abgelegt: Er liess seine Haare nicht mehr schneiden, über Monate wuchs ihm ein veritabler Wuschelkopf – den nun der 79-Jährige abschneiden durfte.

Gadi Moses sagte seiner Familie, er sei während der Geiselhaft nie zusammengebrochen und habe nie geweint, sondern nur auf den Moment seiner Freilassung gewartet.

Gadi Moses sagte seiner Familie, er sei während der Geiselhaft nie zusammengebrochen und habe nie geweint, sondern nur auf den Moment seiner Freilassung gewartet.

AFP

Gadi Moses wünschte sich einen Espresso

«Wir sind glücklich, dass er bei uns und auf den Beinen ist», erzählte Gadis Neffe, Shai Moses, gegenüber Maariv: «Er hat uns erzählt, dass er die ganze Zeit allein war. Er sagte, dass es mit der Ernährung und der Hygiene schwierig war und dass er sich sehr bemüht habe, seinen Verstand zu bewahren.»

«Wir wissen nicht genau, was er über Nir Oz weiss, und wir enthüllen ihm nach und nach alles, fuhr der Neffe fort. Die Terroristen haben ihn aus seinem Haus geholt, aber wir wissen nicht, ob er das Ausmass dessen, was dort passiert ist, vollständig versteht.» Was die Familie allerdings überraschte, war eine Bitte, die Gadi Moses als Erstes nach der Ankunft im Spital äusserte: «Er bestellte einen Espresso.»

Gadi Moses soll während seiner Gefangenschaft ein Tagebuch geführt haben, das ihm vor seiner Freilassung aber abgenommen worden sei.

Gadi Moses soll während seiner Gefangenschaft ein Tagebuch geführt haben, das ihm vor seiner Freilassung aber abgenommen worden sei.

AFP

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