Klimakarten: So steht es in deiner Gemeinde um den Klimaschutz

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51 Klima-KartenDie Schweizer Gemeinden im Klima-Check

Wie steht es um die Klimaschutz-Massnahmen in den Schweizer Gemeinden? Die neu publizierten Klima-Karten schaffen Transparenz für die Bevölkerung.

Wie steht es um die Klimaschutzmassnahmen in den Schweizer Gemeinden? Diese neu publizierten Klima-Karten sollen der Bevölkerung ein qualitatives Urteil ermöglichen.
Insgesamt wurden 51 Klima-Karten publiziert. Diese Karte zeigt die «Qualität des öffentlichen Verkehrs» der einzelnen Gemeinden.
Das Ziel ist es, der Bevölkerung transparente Daten zu Klimaschutzmassnahmen in ihrer Gemeinde an die Hand zu geben.
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Wie steht es um die Klimaschutzmassnahmen in den Schweizer Gemeinden? Diese neu publizierten Klima-Karten sollen der Bevölkerung ein qualitatives Urteil ermöglichen.

zvg

Darum gehts:

Wer ist verantwortlich für die Umsetzung der Pariser Klimaziele? Der Bund? Die Kantone? Die Organisation OK Klima sagt: «Weil zwei Drittel der öffentlichen Gelder in den Händen der Gemeinden sind, sind sie es, die in Sachen Klimaschutz den grössten Hebel in der Hand haben.»

Aber wer weiss schon, in welchen Punkten genau, sich die eigene Gemeinde für Klimaschutz einsetzt? Vielleicht fallen einem die neuen Ladestationen für Elektroautos auf. Oder man kennt die Anzahl Bio-Betriebe in der Gemeinde. Wie aber steht es um den Anteil von erneuerbarer Energie? Oder um die Biodiversität?

Hier kommen die Klima-Karten ins Spiel.

Was sind die Klima-Karten?

Die Klima-Karten sind Landkarten, in denen anhand von Farben ersichtlich ist, wie umwelt- und klimafreundlich sich die einzelnen Gemeinden der Schweiz verhalten. Dunkelrot bedeutet: sehr schlecht. Blau heisst: sehr gut.

Welche Bereiche beinhalten die Klima-Karten?

Insgesamt gibt es 51 Klima-Karten, die jeweils unterschiedliche Themen abdecken. Von Mobilität über Biodiversität bis hin zu Ernährung. Dabei ist ersichtlich: In manchen Bereichen sind die Schweizer Gemeinden ziemlich gut unterwegs. Insgesamt sieht es allerdings sehr rot aus.

Wer steckt hinter den Klima-Karten?

OK Klima baut auf den Vorarbeiten von zwei Projekten auf: dem «Rating climat local» der Westschweizer Gruppe der Klima-Allianz Schweiz sowie dem «Climate Ticker», einer Idee der Alliance Digitale. Rahel Aschwanden von OK Klima: «Den Aktivistinnen und Aktivisten fehlte es an Informationen, um sich effektiv, effizient und systemisch für ein stärkeres lokales Handeln im Klima-Bereich einzusetzen.» Daraus entstand die Idee für die Klima-Karten.

Welche Gemeinde schneidet am besten ab?

Laut OK Klima lässt sich aus den Klima-Karten etwa Folgendes herauslesen: «Mehrere grosse Gemeinden im Kanton Aargau und im Kanton Genf zeigen die besten Resultate im Bereich Mobilität, anhand von Indikatoren wie der Reduktion von Parkplätzen, der Anzahl Carsharing-Parkplätze oder der Qualität des öffentlichen Verkehrs. Beim Indikator ‹unversiegeltes Land› liegt die Gemeinde Riehen in Basel-Stadt ganz vorne. Im Kanton Graubünden haben gewisse Gemeinden zu 100 Prozent Bio-Betriebe. Es fällt auch auf, dass fast 20 Prozent der Gemeinden mit über 20'000 Einwohnern und Einwohnerinnen aktuell eine gute Note im Bereich Ernährungssystem erhalten.» Trotz dieser guten Nachrichten gibt es noch sehr viel zu tun: «Das Gesamtbild zeigt trotzdem eine kritische Situation. In den Bereichen Energieversorgung sowie Konsum und Freizeit erhält fast keine Gemeinde ein ‹genügend›, um auf die Pariser Klimaziele hinzuarbeiten», so Projektleiterin und Umweltingenieurin Valérie Sturm.

Was sollen die Klima-Karten bewirken?

Die Klima-Karten sollen der Bevölkerung helfen, sich einen Überblick über die Klimaschutzmassnahmen in der eigenen Gemeinde zu verschaffen. Bestenfalls inspirieren die Karten, sich vermehrt für Klimaschutz einzusetzen. Dafür erarbeitet OK Klima zusätzlich zu den Klima-Karten eine sogenannte Toolbox: «Das sind einfache Möglichkeiten, wie sich lokale Gruppen für die Verbesserung der gesammelten Resultate einsetzen können, und zwar konkret mit Auflistung der wirkungsvollsten Massnahmen», so Rahel Aschwanden. Diese Bereiche seien zurzeit noch im Aufbau und werden in den nächsten Monaten Stück für Stück lanciert.

Wie können sich Interessierte sonst noch beteiligen?

Rahel Aschwanden: «Wir laden interessierte Personen und Organisationen ein, sich aktiv an der partizipativen Datenerhebung ihrer Gemeinde oder ihrem Kanton zu beteiligen. Dafür kann man sich gerade jetzt über unsere Website freiwillig melden.»

Weisst du, wie es in deiner Gemeinde um die Erreichung der Pariser Klimaziele steht?

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