670’000 FrankenZürcher Paar zahlt keine Steuern – und taucht in Katar unter
Ein Unternehmerpaar aus Meilen ZH zahlte über Jahre hinweg keine Steuern. Nun sollen sie nach Katar ausgereist sein.
Untergetauchtes Ehepaar – darum gehts:
Ein Meilemer Ehepaar zahlte über Jahre die Steuern in der Gemeinde nicht.
Nun hat Meilen eine Sicherstellungsverfügung erstellen lassen.
Das Ehepaar soll nun allerdings in Katar untergetaucht sein.
Trotz unbezahlter Steuerrechnungen in der Höhe von 670’000 Franken: Ein einst in Meilen lebendes Ehepaar soll in Doha in Katar untergetaucht sein. Die Reiseberaterin und ihr österreichischer Ehemann haben seit 2020 Steuerrechnungen von mehr als 210’000 Franken pro Jahr nicht bezahlt. Weil die Gemeinde Meilen die beiden nicht kontaktieren kann, hat sie im Amtsblatt nun eine sogenannte Sicherstellungsverfügung veröffentlicht, berichtet die «Zürichsee-Zeitung». Diese kommt vor einer Betreibung zum Einsatz, wenn die Bezahlung einer geschuldeten Steuer als gefährdet angesehen wird.
Der steuerflüchtige Österreicher sitzt in zahlreichen Unternehmen, die in unterschiedlichen Branchen tätig sind – etwa Import und Export von Lebensmitteln, Unkrautbeseitigung oder Entwicklung von Druckanlagen. Mehrere Firmen sind Teil einer Unternehmensgruppe, dem der Mann als alleiniger Verwaltungsrat vorsteht. Rund 90 Unternehmen gehören dazu, darunter auch das Reiseunternehmen seiner Frau. Auf der Website bezeichnet sich die Gruppe als «Schweizer Familienunternehmen», das in den 80er-Jahren gegründet wurde.
Zahlreiche Konkurse
Damals wirtschaftete die Firma allerdings als Bäckereikette. Vor einigen Jahren musste die Kette den Betrieb einstellen und verkaufte die Filialen weiter. Erst im September 2022 passte der untergetauchte Österreicher den Handelsregistereintrag zur heutigen Unternehmensgruppe an und änderte den Firmenzweck. Die verbleibenden Mitglieder der Bäckerfamilie schieden aus dem Unternehmen aus, der Österreicher trat als Einzelmitglied in den Verwaltungsrat ein.
Bereits früher gab es Anzeichen für finanzielle Schwierigkeiten des Unternehmers: Zahlreiche Firmen, an welchen er beteiligt war oder in der er als Geschäftsführer agierte, gingen Konkurs. Ein Eintrag im österreichischen Firmenbuch zum eigenen Weingut im Land wurde vor wenigen Monaten «infolge Vermögenslosigkeit» gelöscht.
Bezahlt das Unternehmerpaar die offene Rechnung nun nicht innert der 30-tägigen Frist, können die Vermögenswerte des Paares – etwa die Eigentumswohnung in Meilen – gesperrt werden. Nach der Betreibung könnte die Liegenschaft oder andere Vermögenswerte zu Geld gemacht werden. «Dazu kommt es in den meisten Fällen allerdings nicht, da frühzeitig eine einvernehmliche Lösung gefunden wird», sagt Reto Flury, Kommunikationsbeauftragter der Zürcher Finanzdirektion, zur Zeitung.
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