Innere Verletzungen7-jähriger Bub aus der Schweiz verschluckt Knopfbatterie und stirbt
Der Bub aus Payerne starb in Portugal an den Folgen einer Gefässentzündung. Er hatte eine elektrische Batterie verschluckt, die zu inneren Verletzungen geführt hatte.
Darum gehts
Ein siebenjähriger Schweizer Bub hat in seinen Ferien in Portugal eine Batterie verschluckt und starb an den Folgen.
Die Batterie aktivierte im Bub aus Payerne VD eine Vaskulitis (Gefässentzündung).
Die offizielle Beratungsstelle Tox Info Suisse erhält jedes Jahr 80 bis 90 Anfragen zu verschluckten Knopfbatterien.
Der siebenjährige José aus Payerne VD verbrachte die Feiertage mit seiner Familie in Portugal. Doch aufgrund eines dramatischen Unfalls kehrte er nicht mehr zurück: José starb am Samstag vor einer Woche im Krankenhaus der portugiesischen Stadt Coimbra. Der Bub erlag inneren Verletzungen, nachdem er eine Knopfbatterie verschluckt hatte.
Xavier Nicod, Direktor der Primarschule Payerne, bestätigt gegenüber «24 Heures» den Todesfall. «Unsere Schule ist mit dem Tod eines Schülers konfrontiert. Dieser Todesfall ereignete sich im privaten Umfeld», so Nicod. Er spreche der Familie und allen, die von diesem schrecklichen Ereignis betroffen sind, sein Mitgefühl aus.
Unfall ereignete sich um Weihnachten
Der Unfall hatte sich schon um Weihnachten herum ereignet. Nachdem José ins Spital eingeliefert worden war, wurde er umgehend operiert. Jedoch hatte die Batterie bereits zu inneren Verletzungen geführt. «Die Chirurgen konnten die Batterie entfernen, aber mein Sohn ist danach an Vaskulitis (Gefässentzündung) gestorben», erzählt die trauernde Mutter.
Die Schwester und die Eltern beerdigten den Jungen am Dienstag auf dem Friedhof von Zambujal. Der Vater war zu Schulbeginn in die Schweiz zurückgekehrt, um seine Arbeit wieder aufzunehmen, musste jedoch überstürzt in die Heimat zurückkehren, da sich der Gesundheitszustand seines Sohnes verschlechtert hatte.
Genetisch bedingte Vaskulitis führte zu inneren Blutungen
Unklar sei zu diesem Zeitpunkt, ob die Batterie die genetisch bedingte Vaskulitis im Buben aktivierte und so zu inneren Blutungen geführt hatte, so die Mutter. Sie möchte auf jeden Fall vor den Gefahren von Batterien warnen.
Verhalten im Notfall
«Eine in der Speiseröhre stecken gebliebene Batterie muss notfallmässig, möglichst innert zwei Stunden nach Einnahme, im Spital entfernt werden», heisst es auf der Website der Beratungsstelle Tox Info Suisse.
Kinder mit Symptomen, selbst wenn diese sehr diskret sind, sollen unverzüglich zum Arzt für eine Röntgenkontrolle. Bei allen anderen Unfällen mit verschluckten Knopfbatterien solle man rasch Tox Info Suisse oder einen Arzt zur individuellen Beratung und Festlegung des weiteren Prozederes kontaktieren.
Die offizielle Beratungsstelle Tox Info Suisse, die für alle Fragen rund um Vergiftungen zur Verfügung steht, erhält jährlich 80 bis 90 Anfragen, die sich auf das Verschlucken von Knopfbatterien beziehen. «Betroffen sind vor allem kleine Kinder. Zwischen 80 und 95 Prozent der Kinder zeigen keine Symptome und die Batterien werden 24 bis 96 Stunden später mit dem Stuhl ausgeschieden», schreibt das Informationsportal.
«Kommt innert kürzester Zeit zu schweren Verätzungen»
Gelegentlich treten leichte Symptome wie Brennen im Mund, Bauchschmerz, Erbrechen, Würgen und Speicheln auf, schreibt Tox Info Suisse. Aber: «Bleibt die Knopfbatterie in der Speiseröhre stecken, was vor allem bei den grösseren Lithiumbatterien und bei sehr kleinen Kindern passieren kann, kommt es innert kürzester Zeit zu schweren Verätzungen.»
Mario Mendoza-Sagaon, Chefarzt der Kinderklinik in Bellinzona, erklärt das gefährliche Phänomen gegenüber SRF: «Wenn die Batterie festsitzt, gelangen Speichel und Schleim in die Batterie, es entsteht ein elektrischer Stromkreis und eine sehr alkalische Umgebung wie Natronlauge, die ein Absterben des Gewebes verursacht.» SRF hat den Effekt nachgestellt: Eine Knopfbatterie, zwischen zwei Scheiben Schinken gelegt, bildet schon eine alkalische Umgebung ab, die sich durch das organische Gewebe hindurchfrisst.
Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?
Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Lifewith.ch, für betroffene Geschwister
Verein Familientrauerbegleitung.ch
Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen
Keine News mehr verpassen
Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.