
ABT Sportsline hat einen Audi R8 GT2 zum Strassenauto ABT XGT umgebaut.
ABT SportslineABT SportslineDie Tuning-Päpste von ABT motzen Audis auf 1000 PS auf
ABT Sportsline ist einer der bekanntesten Tuner überhaupt. Wir haben einen Blick hinter die Kulissen der Allgäuer geworfen.
Seit mehr als 125 Jahren gibt es die Firma Abt im deutschen Kempten schon. In dieser Zeit haben die Allgäuer vor allem im Motorsport und mit Tuning von Audi-Strassenmodellen auf sich aufmerksam gemacht. Die Umbauten der Äbte gehen aber weit über ein neues Fahrwerk, ein paar schönere Felgen oder etwas mehr Leistung dank Chiptuning hinaus. Wir haben deshalb einen Blick auf drei aktuelle Projekte der Tuningschmiede geworfen.
ABT Scatenato
Bisher hat sich ABT Sportsline in erster Linie auf Audi konzentriert. Jetzt haben sich die Allgäuer erstmals auch einen Lamborghini vorgenommen. Und ihn passend zum Umbau Scatenato, zu deutsch wild, getauft. Aus dem schon in der Serie 666 PS und 850 Newtonmeter starken Urus Performante holt Abt neu 840 PS und mehr als 1000 Newtonmeter aus dem Motor. Damit schafft es der Stier in 2,9 Sekunden auf Tempo 100 und nimmt dem Serienpendant nochmal 0,4 Sekunden für den Paradesprint ab.
Auch optisch sieht der Urus Scatenato noch brachialer aus als der ohnehin nicht gerade zurückhaltende Urus Performante. Viel Sichtcarbon, diverse Karosserieverbreiterungen, ein Frontspoiler, ein mächtiger Heckspoiler und last but not least eine neue Auspuffanlage sowie 23-Zoll-Räder sorgen dafür, dass hier ein wahrer Kampfstier steht. Kein ganz günstiger allerdings, rund 170'000 Franken kostet der Umbau.
ABT RS7 Legacy Edition
Noch einen Schritt weiter geht der ABT RS7 Legacy Edition. Dank einer Wasser/Ethanol-Einspritzung und verschiedenen begleitenden Tuning-Massnahmen kitzelt Abt vereinfacht ausgedrückt «auf Knopfdruck» 1000 PS aus der Powerlimousine. Was das auf der Strasse bedeutet, erleben wir bei einem ersten Test im Allgäu. Auf der wenig befahrenen Autobahn Richtung Süden katapultiert sich der Bulle auch jenseits von 200 km/h sogar bergauf noch mit einer Wucht Richtung Horizont, dass einem fast die Luft wegbleibt.
Aber auch auf den kurvigen Nebenstrassen liegt er dank einem speziellen Gewindefahrwerk jederzeit souverän auf der Strasse. Allerdings hat so viel Technik ihren Preis. Rund 200'000 Franken kostet allein der Umbau. Einen Audi RS7 muss man dann noch selbst mitbringen. Dafür hat man dann ein limitiertes Geschoss in der Garage stehen, das absolut einzigartig ist.
ABT XGT
Es geht aber noch exklusiver. Zwei Jahre lang haben die Abt-Ingenieure getüftelt, um ein reinrassiges GT2-Rennauto, den Audi R8 GT2, zum Strassenfahrzeug umzubauen. Herausgekommen ist ein 640 PS starker, nur 1400 Kilogramm schwerer und auf 99 Exemplare limitierter Supersportler, der Sammlern und Hardcore-Fans ein Leuchten in den Augen beschert. Aussen schon extrem, erinnert im Innenraum kaum noch etwas an ein «normales» Strassenauto.
Noch vor der Weltpremiere zeigte uns Abts DTM-Pilot Kevin van der Linde, was der XGT kann. Auf einer abgesperrten Strecke jagt er den V10-Boliden um die Kurven und durch Schikanen, dass selbst ein serienmässiger Audi R8 GT im Vergleich dazu wie eine brave Komfortsänfte wirkt. Und als wäre der XGT dafür gebaut, fahren wir nach dem ersten Probegalopp auf der öffentlichen Strasse gemütlich im Konvoi zurück ins Hauptquartier der Äbte. Spätestens beim Blick aufs Preisschild des Abt XGT, der bei umgerechnet 580'000 Franken beginnt, ist klar, dass nur wenige zu den 99 glücklichen Fans gehören werden, die demnächst mit einem echten GT2-Renner zum Einkaufen, der Arbeit oder auf eine Spritztour fahren können.
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