Aesch BL«Ich habe sehr laute Hilfeschreie gehört»: 15-Jähriger getötet
Ein Teenager wird in Aesch BL auf dem Schulhaus-Areal niedergestochen. Er stirbt an Ort und Stelle. Die Polizei nimmt einen 18-Jährigen fest. Jetzt gehen die Emotionen hoch.
Darum gehts
In der Nachtauf Samstag kam es in Aesch zu einem Gewaltdelikt, bei dem eine Person getötet wurde.
Ein 15-jähriger Schweizer wurde im Bereich des Neumatt-Schulhauses mit einer Stichwaffe angegriffen und tödlich verletzt.
Der mutmassliche Täter ist ein 18-jähriger Schweizer. Er konnter kurz darauf ermittelt und festgenommen werden.
In der Nacht von Freitag auf Samstag, 28./29. Juni, kam es in Aesch zu einem Gewaltdelikt. Dabei wurde ein 15-jähriger Schweizer getötet. Die Polizei Basel-Landschaft konnte eine der Tat dringend verdächtige Person festnehmen. Es handelt sich um einen 18-jährigen Schweizer, wie die Polizei am Samstag mitteilte.
Wolfgang Brödlin (77) hat sein Schlafzimmer direkt neben dem Tatort. Derzeit sieht er Trauernde vom Balkon aus. Die Ereignisse der letzten Nacht machen ihn sehr betroffen.
«Der Lärm dauerte bis 4 Uhr an»
«Ich habe um 2 Uhr Hilfeschreie gehört, zweimal sehr laut, dann war es still. Und es hat noch jemand gegen die Container gepoltert.» Nach einiger Zeit habe er plötzlich Leute auf der Strasse reden gehört, auch ein Auto sei herumgefahren. «Der Lärm dauerte bis 4 Uhr an, erst dann kehrte wieder Ruhe ein.»
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei Basel-Landschaft wurde ein Jugendlicher im Bereich des Neumatt-Schulhauses mit einer Stichwaffe angegriffen. Dabei wurde das Opfer, ein 15-jähriger Schweizer, so schwer verletzt, dass es vor Ort verstarb. Die Polizei Basel-Landschaft konnte in der Folge eine der Tat dringend verdächtige Person ermitteln und festnehmen. Bei dem mutmasslichen Täter handelt es sich um einen 18-jährigen Schweizer.
«Wollen Trauer und Anteilnahme ausdrücken»
Die Nachbarschaft um das Neumatt-Schulhaus steht unter Schock. Eltern und Teenager streiften über das Areal. «Wir sind auf der Suche und wollen unsere Trauer und Anteilnahme ausdrücken, wir wissen aber nicht wohin damit», sagt eine Mutter, die mit ihren beiden Kindern gekommen ist.
Nachdem die Polizei kurz vor Mittag wieder abzog, erinnerte zunächst nichts an das Tötungsdelikt der letzten Nacht. Mittlerweile haben Anwohner aber Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet. Auch ein Foto des mutmasslichen Opfers wurde aufgehängt.
Tränen und angespannte Stimmung
Mehrere trauernde Jugendliche sind vor Ort zusammengekommen. Sie liegen sich weinend in den Armen, einige lassen sich von ihren Eltern trösten. Die Stimmung sei angespannt, berichtet die 20-Minuten-Reporterin. Zwischenzeitlich seien um die hundert Personen zusammengekommen.
Tragisch: In Aesch haben soeben die Sommerferien begonnen, am Freitag war der letzte Schultag auch für das 15-jährige Opfer.
«Sie machen viel Mais»
Ein weiterer Nachbar erzählt, dass Jugendliche bei der Schule regelmässig abgemacht hätten: «Unter einem gedeckten Unterstand kiffen und trinken sie den ganzen Abend, vor allem am Wochenende. Sie machen viel Mais, einmal hat jemand sogar gezünselt», so der 74-Jährige. Die Polizei komme so regelmässig vorbei.
Eine Nachbarin, deren Ehemann die Hilfeschreie um zwei Uhr Nachts ebenfalls gehört hat, sagt über den Treffpunkt beim Schulhaus: «Es sind nicht nur Schulkinder, auch ältere sind dabei. Schon noch Jugendliche, aber nicht mehr im Schulalter. Sie fahren teilweise bereits Auto.»
Auf Facebook wird ebenfalls über die Tat gesprochen. Einige User beklagen, das idyllische Aesch werde immer gewalttätiger. Andere finden, man soll an die Familie des Getöteten Teenagers denken und seinen Frust nicht in den Sozialen Medien ausleben.
Zeuginnen und Zeugen gesucht
Der genaue Tathergang ist aktuell Gegenstand von laufenden Ermittlungen durch die Polizei Basel-Landschaft und die Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft. Ein entsprechendes Strafverfahren wurde eröffnet.
Personen, welche am Freitagabend und in der Nacht auf Samstag im Bereich des Neumattschulhauses ungewöhnliche Feststellungen oder allfällige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Einsatzleitzentrale der Polizei Basel-Landschaft in Liestal, Tel. 061 553 35 35, zu melden.
Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?
Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Lifewith.ch, für betroffene Geschwister
Verein Familientrauerbegleitung.ch
Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen
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