Alaska-Airlines-Flug 1282: Und wieder war es eine Boeing 737-MAX

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PannenmaschineUnd wieder ist es eine Boeing 737-MAX

Erneut ist es mit einer Boeing 737-MAX zu einem schweren Zwischenfall gekommen. Damit sorgt dieser Flugzeugtyp erneut für Negativschlagzeilen.

Horror für die Passagiere am Freitagabend auf dem Alaska-Airlines-Flug 1282.

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Darum gehts

  • Eine Boeing 737-MAX musste notlanden, weil Fenster und Rumpf in der Luft geborsten waren.

  • Erst vergangenen Dezember brachte eine fehlende Schraubenmutter den US-Flugzeugbauer Boeing in Bedrängnis.

  • Nach zwei fatalen Abstürzen wurde die 737-MAX mit einem weltweiten Flugverbot belegt. Dieses wurde vor rund drei Jahren aufgehoben.

Auf dem Alaska-Airlines-Flug 1282 von Portland, Oregon, nach Ontario, Kalifornien, kam es am Freitagabend (Ortszeit) kurz nach dem Abflug zu einem schweren Zwischenfall. In mittlerer Flughöhe waren ein Fenster und ein Teil des Rumpfes geborsten.

Das Flugzeug landete mit 171 Fluggästen und sechs Besatzungsmitgliedern sicher auf dem Portland International Airport. Beim Flugzeug handelt es sich um eine Boeing vom Typ 737-9 MAX. Alaska Airlines teilte am Samstag mit, dass die betroffenen Flugzeugtypen vorläufig am Boden bleiben. Damit reiht sich der Vorfall in eine Reihe von Pannen des Flugzeugtyps Boeing 737 MAX ein.

Absturz von Lion-Air-Flug 610

Am 29. Oktober 2018 stürzte eine 737 MAX 8 der Lion Air kurz nach dem Start in Indonesien ins Meer. Alle 189 Menschen an Bord starben. Sechs Monate nach dem Crash wurden die Aufzeichnungen auf dem Stimmenrekorder öffentlich gemacht.

Demnach forderte der Kapitän wenige Minuten vor dem Absturz den Ersten Offizier auf, im Handbuch des Flugzeuges die Checkliste für abnormale Ereignisse zu konsultieren. Er selber war zu diesem Zeitpunkt am Steuer der Unglücksmaschine. Mehrere Minuten lang versuchten sie danach – auf ruhige Art, wie der Stimmenrekorder verrät – herauszufinden, weshalb der Jet mehrere steile, unregelmässige Sinkflüge durchführte. Es gelang ihnen nicht mehr, die Maschine unter Kontrolle zu bringen. In den Sekunden vor dem Aufprall ist vom indischen Piloten nichts mehr zu hören. Der indonesische Erste Offizier ruft zuletzt «Allahu akbar», Gott ist am grössten.

Absturz von Ethiopian-Airlines-Flug 302

Am 10. März 2019 stürzte eine Maschine des gleichen Typs der Ethiopian Airlines in Äthiopien ab (Ethiopian-Airlines-Flug 302). Dabei starben 149 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder. Bei beiden Abstürzen hatten die Piloten verzweifelt versucht, die Maschinen unter Kontrolle zu bringen. Die Crew der Ethiopian Airlines kämpfte sechs Minuten gegen den Bordcomputer – vergeblich. 

Die Boeing 737 MAX wurde nach den fatalen Abstürzen aus dem Verkehr gezogen. Es wurde ein weltweites Flugverbot verhängt. Der US-Flugzeugbauer geriet in eine tiefe Krise. Als Hauptursache der Unglücke galt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm. Ein Sensor hatte falsche Daten über die Fluglage und einen drohenden Strömungsabriss an die Software geliefert. Diese drückte die Nase der Flugzeuge daraufhin immer weiter nach unten, bis die Jets fast senkrecht gegen den Boden stürzten. 

Boeing hat die Software mittlerweile überarbeitet. Die US-Aufsichtsbehörde FAA hatte das Flugverbot für die 737 MAX Ende 2020 aufgehoben, die europäische Flugsicherungsbehörde EASA im darauffolgenden Januar. Ende 2021 gab auch die chinesische Luftfahrtbehörde CAAC grünes Licht für eine Wiederzulassung des Maschinentyps. 

Der Einschlagskrater nach dem Absturz von Ethiopian-Airlines-Flug 302.

Der Einschlagskrater nach dem Absturz von Ethiopian-Airlines-Flug 302.

Imago

Maschinen haben eine Schraube locker

Vergangenen Dezember sorgte die 737 MAX erneut für Negativschlagzeilen. Dieses Mal ging es um einen Bolzen im Ruderkontrollsystem. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte in einer Mitteilung die Betreiber neuerer Einzelgang-Flugzeuge eindringlich aufgefordert, bestimmte Spurstangen zur Überprüfung der Ruderbewegungen auf möglichen Teilverlust zu inspizieren.

Während einer routinemässigen Wartung hatte eine internationale Fluggesellschaft zuvor festgestellt, dass an einem Bolzen eine Schraubenmutter fehlte. 

Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?

Hier findest du Hilfe:

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen

Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29

Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch

Lifewith.ch, für betroffene Geschwister

Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen





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