An Berliner Schulen kommt es häufig zu Gewalt

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Dokumente zeigen ZunahmeGewaltexzesse und Oralverkehr unter Teenagern an Berliner Schulen

Bei einer Massenschlägerei wurden in Berlin-Neukölln Schüler sowie Einsatzkräfte verletzt. Zu solchen Gewaltausbrüchen kommt es immer wieder, nicht nur in besagtem Bezirk.

In einer Schule in Neukölln kam es zu einem Gewaltexzess.
Dutzende Personen wurden verletzt.
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In einer Schule in Neukölln kam es zu einem Gewaltexzess.

Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Darum gehts

  • In Berlin-Neukölln kam es zu einer Massenschlägerei.

  • Auch Lehrpersonen und Rettungskräfte wurden angegriffen.

  • Solche Vorfälle kommen immer häufiger vor.

Zur Schlägerei an einer Oberschule kam es im Berliner Bezirk Neukölln am 11. Dezember. Mehrere Dutzend Personen wurden verletzt, unter anderem auch Lehrpersonen, die 52-jährige Schulleiterin sowie Rettungskräfte. Der Streit war zuvor unter mehreren Teenagern ausgebrochen. Einer der Beteiligten soll Pfefferspray eingesetzt haben.

Wie Unterlagen, die der «Welt» vorliegen, zeigen, ist diese Massenschlägerei an besagter Schule kein Einzelfall. So kam es bereits zuvor am «Campus Efeuweg» sowie weiteren Einrichtungen, nicht nur in Neukölln, zu massiven Gewaltausbrüchen. In einem Polizeibericht von 2022 sind Sätze zu lesen wie: «Zunehmende Gewaltbereitschaft» oder «Fehlende Konsequenzen bei gewalttätigem Verhalten». Vor allem strafunmündige Kinder würden eine erhöhte Gewaltbereitschaft zeigen.

Hohe Arbeitsbelastung für Lehrer

Exemplarisch werden 16 Vorfälle an Schulen aufgelistet. Unter anderem ist von zwei 15-Jährigen zu lesen, die einen Mitschüler festhalten und auf ihn einschlagen, sodass er erheblich am Kopf verletzt wird. Weiter wird der Fall einer 13-Jährigen geschildert, die beim Oralverkehr mit zwei weiteren 13-Jährigen gefilmt wurde. Das Video wurde später in der Schule verbreitet. Zudem gab das Mädchen an, von den beiden Teenagern vaginal vergewaltigt worden zu sein.

Auch die hohe Arbeitsbelastung von Lehrpersonen und Schulleitungen wird thematisiert. Zudem würden Sanktionen wie zum Beispiel eine Suspendierung nicht als Strafe, sondern als Freizeit wahrgenommen. Gespräche mit den Eltern seien schwierig zu führen. Alle an der aktuellen Schlägerei Beteiligten sollen einen Migrationshintergrund haben. Bereits als Intensivtäter eingestuft sind demnach zwei von ihnen. Es gebe am «Campus Efeuweg» zwar einen Wachschutz, der helfe bei einer solchen Problemlage aber auch nicht mehr, sagt ein Beamter. Die Problematik liege auch viel tiefer und beschränke sich eben nicht auf Neukölln.

 «Wir sollten kein Neukölln-Bashing betreiben. Das ist nicht allein ein Neuköllner Phänomen, sondern auch an anderen Schulen kommt es zu Auseinandersetzungen», sagt der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, im Gespräch mit der «Welt». Für eine solche Massenschlägerei brauche es heutzutage nicht viel. Es müsse daher mehr Präventionsarbeit geleistet werden.  

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

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