Bundesratssprecher Andrea Arcidiacono kündigt nach wenigen Monaten

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Andrea ArcidiaconoBundesratssprecher kündigt nach wenigen Monaten – wie gehts weiter?

Andrea Arcidiacono amtet erst seit Oktober als Stimme des Bundesrats. Nun gibt der Vizekanzler sein Amt als Vizekanzler und Bundesratssprecher bereits wieder auf.

Andrea Arcidiacono verlässt seinen Posten als Bundesratssprecher nach vier Monaten im Amt.
Sein Vorgänger, André Simonazzi, verstarb nach über 15 Jahren als Bundesratssprecher und Vizekanzler, im letzten Mai überraschend bei einer Wanderung.
Simonazzis Tod schockierte damals die politische Schweiz. Ursula Eggenberger, Kommunikationschefin der Bundeskanzlei, übernahm damals ad interim.
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Andrea Arcidiacono verlässt seinen Posten als Bundesratssprecher nach vier Monaten im Amt.

20min/Matthias Spicher

Darum gehts

  • Andrea Arcidiacono kündigt nach vier Monaten im Amt seinen Job als Bundesratssprecher und Vizekanzler. Dies habe «vor allem private Gründe».

  • Sein Vorgänger André Simonazzi, der das Amt über 15 Jahre lang ausübte, starb im letzten Mai unerwartet bei einer Wanderung.

  • Wie schon letztes Jahr übernimmt Ursula Eggenberger, Kommunikationschefin der Bundeskanzlei, den Job ad Interim.

Andrea Arcidiacono amtet seit letztem Herbst als Bundesratssprecher und Vizekanzler. Nun verlässt er seinen Posten bereits wieder. Der Schritt erfolge auf eigenen Wunsch per Ende März: «Bei seinen Überlegungen haben vor allem private Gründe zu diesem Entscheid geführt», heisst es in einer Mitteilung des Bundes. In den Gängen des Medienzentrums beschäftigen in diesen Stunden die beiden Worte «vor allem» die Journalistinnen und Journalisten.

Zu Beginn der Medienkonferenz des Bundesrats erklärte Arcidiacono: «Ich habe den Bundesrat heute über den Entscheid informiert, der kein leichter war.» Die Zeit als Bundesratssprecher habe er als «intensiv» erlebt. «Es ist eine spannende Tätigkeit mit vielen Chancen und Herausforderungen. Bis Ende März werde ich meine Aufgabe mit vollem Engagement wahrnehmen», sagte er weiter. Fragen zu seinem Abgang beantwortete er nicht.

Ab April übernimmt Ursula Eggenberger, Leiterin Kommunikation der Bundeskanzlei, bis eine Nachfolge gefunden ist. Sie sprang bereits nach dem unerwarteten Tod von André Simonazzi ein. Der langjährige Bundesratssprecher und Vorgänger von Arcidiacono starb im Mai im Alter von 55 Jahren bei einer Wanderung. Er galt als Institution in Bundesbern, der alles für den Job gab. Sein Tod schockierte die politische Schweiz.

Im Medienzentrum des Bundeshauses wurde letzten Mai dem verstorbenen Bundesratsspecher André Simonazzi gedacht.

Im Medienzentrum des Bundeshauses wurde letzten Mai dem verstorbenen Bundesratsspecher André Simonazzi gedacht.

20min/Stefan Lanz

Wie geht es nun weiter? Die Stelle als Vizekanzler und Bundesratssprecher wird im Februar neu ausgeschrieben. Um sie zu besetzen, setzt Bundeskanzler Viktor Rossi eine Findungskommission ein. Eggenberger steht selbst nicht zur Verfügung. Letztes Jahr übte sie die Funktion fast fünf Monate lang ad Interim aus.

Wer kommt als Nachfolger in Frage?

In den Fokus für die Nachfolge geraten dürften neben externen Kandidatinnen und Kandidaten vor allem die Kommunikationschefs der einzelnen Bundesräte. So wurde etwa gemutmasst, dass Guy Parmerlins Sprachrohr Urs Wiedmer Interesse bekunden könnte. Der Berner war zuvor als Journalist bei SRF tätig und moderierte etwa die «Arena».

Nicht auszuschliessen ist, dass auch Nicolas Bideau vom EDA oder Franzsika Ingold Interesse bekunden möchte. Letztere ist Kommunikationschefin von Albert Rösti und wurde jüngst von einem Branchenmagazin zur Mediensprecherin des Jahres gekürt.

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