Simonazzi-Nachfolge: Andrea Arcidiacono neuer Bundesratssprecher

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Tessiner übernimmtSimonazzi-Nachfolge: Andrea Arcidiacono neuer Bundesratssprecher

Nach dem plötzlichen Tod von André Simonazzi wird der parteilose Tessiner Andrea Arcidiacono das Amt des Bundesratssprechers übernehmen. Die Medienkonferenz zum Bundesratsentscheid im Livestream.

Andrea Arcidiacono wird neuer Bundesratssprecher. Das sei eine grosse Ehre für ihn, erklärte der Tessiner.
Nach dem plötzlichen Tod von Bundesratssprecher André Simonazzi hatte in Bern eine monatelange Suche nach einem geeigneten Nachfolger oder einer geeigneten Nachfolgerin begonnen. (Archivbild)
Bundesrätin Ruth Dreifuss, für die Arcidiacono unter anderem arbeitete, nannte ihn «Arci».
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Andrea Arcidiacono wird neuer Bundesratssprecher. Das sei eine grosse Ehre für ihn, erklärte der Tessiner.

Screenshot Youtube/Der Bundesrat

Darum gehts

  • Im Frühling 2024 war Bundesratssprecher André Simonazzi unerwartet auf einer Wanderung verstorben.

  • Heute hat die Landesregierung ihren Entscheid über die Nachfolge für das Amt des Bundesratssprechers kommuniziert.

  • Der parteilose Tessiner Andrea Arcidiacono wird das Amt per 1. Oktober 2024 übernehmen.

  • Der 58-jährige Katholik leitet derzeit ein Beratungsunternehmen in Bern und gilt als Externer.

Andrea Arcidiacono wir neuer Bundesratssprecher - und zwar bereits per 1. Oktober. Der 58-jährige Tessiner ist Leiter und Gründer einer Beratungsfirma in Bern – ist aber nicht direkt beim Bund tätig und gilt damit als Externer. Nötig wurde die Ernennung aufgrund eines tragischen Todesfalls. 

Im Mai 2024 war Bundesratssprecher André Simonazzi auf einer Wanderung verstorben – die Nachricht von seinem plötzlichen Tod hatte die Mitglieder des Bundesrats bestürzt. Seither lief eine monatelange Suche nach einem potenziellen Nachfolger oder einer potenziellen Nachfolgerin. Ursula Eggenberger, die Kommunikationschefin der Bundeskanzlei, hatte die Position interimsmässig übernommen.

Im Medienzentrum des Bundeshauses wird dem verstorbenen Bundesratsspecher André Simonazzi gedacht. (Archivbild)

Im Medienzentrum des Bundeshauses wird dem verstorbenen Bundesratsspecher André Simonazzi gedacht. (Archivbild)

20min/Stefan Lanz

Andrea Arcidiacono: Tessiner, Katholik, HSG-Absolvent

Der HSG-Absolvent ist kein politischer Aussenseiter: Vor seiner Beratertätigkeit sammelte er erste Erfahrungen als Journalist, ehe er bereits unter den Bundesräten Ruth Dreifuss (SP) und Pascal Couchepin (FDP) den Posten des Mediensprechers innehatte.

Danach arbeitete er für verschiedene Departemente in den Bereichen der Gesundheitspolitik, der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels, der Schweizer Präsenz bei der Weltausstellung im italienischen Mailand und beim SRG-Programm «Swissinfo». 2020 hatte er überdies ein Interviewbuch mit SP-Bundesrat Alain Berset publiziert.

Arcidiacono hatte bereits unter FDP-Bundesrat Pascal Couchepin als Mediensprecher geamtet. (Archivbild)

Arcidiacono hatte bereits unter FDP-Bundesrat Pascal Couchepin als Mediensprecher geamtet. (Archivbild)

REUTERS

Arcidiacono bedankte sich beim Bundesrat für die Wahl und sprach von einer «grossen Ehre», dieses Amt zu übernehmen. Seine Rede eröffnete auf Italienisch - wohl kein Zufall.

Die Wahl des Tessiners dürfte nämlich auch auf seine Herkunft zurückzuführen sein: Mit Bundeskanzler Viktor Rossi und Vizekanzlerin Rachel Salzmann ist die Deutschschweiz in der Bundeskanzlei bereits heute bestens vertreten. Auch Vorgänger André Simonazzi stammte aus dem französischsprachigen Unterwallis – und damit aus der lateinischen Schweiz.

«Arci» spielt Akkordeon und reist gerne

Privat verbringt der Mann aus Bellinzona seine Zeit am liebsten mit Akkordeon, Jogging und Reisen, wie seinem Lebenslauf zu entnehmen ist. Der Katholik gilt als Vermittler und wird als Bundesratssprecher eine wichtige Rolle an der Schnittstelle zwischen Politik und Öffentlichkeit bekleiden.

Der Bundesratssprecher leitet die Medienkonferenzen der Landesregierung und erteilt das Wort für Fragen. Im Hintergrund ist der Sprecher an der Ausarbeitung der Kommunikationsstrategie des Bundesrats beteiligt. Überdies ist der Bundesratssprecher auch für den Kontakt zu den Bundeshausjournalisten und Bundeshausjournalistinnen verantwortlich.

Aufgrund seiner Erfahrung mit Vorgesetzten unterschiedlichster Couleur dürfte «Arci» – so hatte Alt-Bundesrätin Dreifuss den Tessiner genannt – auch im Bundesratszimmer bestens zurechtkommen.

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