
Parfüm-BoomArabische Duftwolke umhüllt die Schweiz
Wer auf der Suche nach einem neuen Signature-Duft ist, kommt an arabischen Parfüms gerade nicht vorbei. Das zeigt sich auch deutlich bei Verkaufszahlen aus der Schweiz.
Was ist dir dein liebstes Parfüm so wert? 70, 90, 150 Franken? Der Duft hält bis etwa nach Mittag auf der Haut und war von vornherein nicht gerade intensiv. Tja – jetzt wird alles anders. Die arabischen Düfte, die bei Tiktok, auf Instagram und bei der jungen Zielgruppe aktuell weit oben mitspielen, sind süss, intensiv und extralang anhaltend. Zimt oder Vanille, Myrrhe und Weihrauch, exotische Früchte und Edelhölzer sind die vorherrschenden Duftnoten. Dabei kosten sie nur einen Bruchteil von den klassischen Luxusparfüms.
Arabische Parfüms: Onlinehändler spürt den Hype
Den Trend spürt man längst auch schon in der Schweiz, etwa beim Online-Warenhaus Galaxus: «So einen gewaltigen Trend hat es in der Parfüm-Industrie schon lange nicht mehr gegeben», sagt Linh Hwa, Senior Category Business Manager Beauty beim Onlinehändler. Satte 20 Prozent aller Parfümverkäufe machen die arabischen Düfte mittlerweile aus, allen voran die Marke «Lattafa Perfumes» aus Dubai. Jedes siebte verkaufte Parfüm ist mittlerweile von der Marke, dabei lag Lattafas Marktanteil beim Onlinehändler noch vor zwei Jahren bei unter einem Prozent. Auch Brands wie «Maison Alhambra» oder «Afnan» holen auf.

Parfüms der Marke Lattafa machen mittlerweile 15 Prozent aller verkauften Düfte aus.
GalaxusFrühere Spitzenreiter wie Giorgio Armani (drei Prozent), Versace (drei Prozent) oder Paco Rabanne (zwei Prozent) haben das Nachsehen. «Aber es sind vor allem mittelgrosse Parfümmarken, die unter der neuen Konkurrenz leiden», so Hwa.
Daher kommt der Hype
«Ein wichtiger Grund für den Boom der arabischen Düfte ist deren Hype in den sozialen Medien», sagt Hwa: «Auf Tiktok und Instagram sind die Parfüms letzten Herbst viral gegangen.» 130’000 Beiträge findet man unter dem Hashtag #lattafa bei Tiktok, unzählige Creators bewerten die Düfte oder stellen ihre Lieblinge vor. Dazu kommt der deutlich günstigere Preis: Auf 100 ml kosten die Düfte von Lattafa und Maison Alhambra etwa halb so viel wie die Konkurrenz bei Armani und Versace.
Was sind deine Lieblingsparfüms?
Junge stehen auf arabische Düfte

Kein Wunder, es sind vor allem junge Käuferinnen und Käufer Fans der Parfüms. Mehr als zwei Drittel der Käuferschaft der arabischen Düfte ist 34 oder jünger, dabei machen sie bei den Parfüms insgesamt nur 41 Prozent aus. Noch vor ein paar Jahren wären intensive Noten von Oud und Weihrauch wohl nicht gerade ein überzeugendes Verkaufsargument für junge Duft-Fans gewesen. Ist der Duft-Hype nur eine kurzfristige Modeerscheinung? Hwa glaubt nicht daran: «Ich denke, wir stehen erst am Anfang dieses Booms.»
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