Wegen Ukraine-Krieg - Armeefahrzeuge auf Schweizer Strassen verunsichern vermehrt die Bevölkerung

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Wegen Ukraine-KriegArmeefahrzeuge auf Schweizer Strassen verunsichern vermehrt die Bevölkerung

Die Armee wird zurzeit überhäuft von Anfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger. Diese vermuten, Bewegungen von Schweizer Militärfahrzeugen könnten etwas mit dem Ukraine-Krieg zu tun haben.

Ein Konvoi mit Artilleriegeschützen fuhr am Dienstag durch die Strassen von Montreux VD. Auf Tiktok reagierten über 28'000 Nutzer und Nutzerinnen auf das Video.

Ein Konvoi mit Artilleriegeschützen fuhr am Dienstag durch die Strassen von Montreux VD. Auf Tiktok reagierten über 28'000 Nutzer und Nutzerinnen auf das Video.

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Darum gehts

Flüge der Schweizer Luftwaffe in Martigny VS oder der Transport einer Haubitze durch die Strassen von Montreux VD: Personen in der Schweiz reagieren angesichts des Krieges in der Ukraine schnell besorgt auf Armeefahrzeuge, die sich in der Öffentlichkeit zeigen. Die Armee bestätigt, in diesem Zusammenhang in den letzten Tagen vermehrt kontaktiert worden zu sein, wie 20 Minutes berichtet.

In der aktuellen Situation, in der Russland seine Offensive in der Ukraine verstärkt, sind viele Schweizerinnen und Schweizer angespannt. Vor einigen Tagen wies ein Leser auf das schlechte Timing hin, mit dem das PC-7 Team, eine Kunstflugpatrouille der Schweizer Luftwaffe, in der Nähe von Martigny VS herumflog.

Haubitzen-Transport sorgt für Unbehagen

In den letzten Stunden hat das Tiktok-Video einer M-109-Haubitze, die auf einem Lastwagen durch die Strassen von Montreux VD fährt, ebenfalls hohe Wellen geworfen: «Exportiert der Bundesrat Waffen in die Ukraine, ohne die Bevölkerung darüber zu informieren? Ist das eine militärstrategische Entwicklung der Schweiz?», fragte ein Leser, der sagte, er habe noch nie einen Panzer durch die Stadt fahren sehen.

Jedoch werden diese schweren Artilleriegeschütze regelmässig zwischen dem Waffenplatz Bière, der seit 1822 für die Ausbildung der Truppen genutzt wird, und dem Simplonpass VS, dem Ort der Schiessübungen, transportiert. Der Grund, warum ein solcher Konvoi am Dienstag durch die Waadtländer Stadt fuhr, war, «um Staus auf der Autobahn zu vermeiden», wie Armeesprecher Daniel Reist erklärt. Dennoch spiegelten die von diesem Leser aufgeworfenen Fragen die aktuellen Sorgen wider.

«Dürfen nicht in Panik geraten»

«Wir erhalten viele Anfragen von besorgten Bürgern», bestätigt man bei der Armee. Wann wird die Schweizer Armee mobilisiert? Wird unser Land Waffen an die Bevölkerung verteilen? Müssen sich die Bürger mit militärischem Material (Helm, Schutzmaske, Jodtabletten) eindecken?» nennt er nur einige Fragen des besorgten Volkes.

Während die Schweizer Armee normalerweise ein bis zwei Anrufe und E-Mails pro Tag verzeichnet, waren es allein am Dienstag mehr als 20, hinzu kamen 40 Anfragen von Journalisten und Journalistinnen, die sich um ähnliche Themen drehten. Daniel Reist rät: «Wir sollten nicht in Panik geraten. Im Moment ist die Schweiz nicht direkt bedroht und eine Generalmobilmachung ist nicht geplant.»

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Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

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