AustralienDonald Trump will jetzt sogar Pinguine besteuern
Der Handelskrieg der Regierung Trump treibt seltsame Blüten: Nun treffen die Strafzölle auch abgelegene Inseln, auf denen keine Menschen leben.
Darum gehts
In der Liste der Länder und Regionen, die von den USA mit neuen Zöllen belegt werden, tauchen auch exotische Orte auf.
So werden neu auch die unbewohnten Heard- und McDonald-Inseln, wo nur Pinguine, Seevögel und Robben leben, abgestraft.
Eine andere Insel wird mit 29 Prozent Steuern belegt – obwohl laut dem Inselverwalter nichts in die USA exportiert wird.
Donald Trump hat auch Heard Island und die McDonald Islands in den Handelskrieg hineingezogen. Dabei handelt es sich um eine Gruppe karger, unbewohnter und von Gletschern bedeckter Vulkaninseln in der Nähe der Antarktis, die ein Aussengebiet Australiens bilden. Sie haben einen zehnprozentigen Zoll auf die Waren auferlegt bekommen.
Die Inseln gehören zu den entlegensten Orten der Erde und sind nur über eine zweiwöchige Bootsfahrt von Perth an der australischen Westküste aus erreichbar. Der letzte Besuch von Menschen dort ist laut dem «Guardian» vermutlich fast zehn Jahre her.
Donald Trumps Handelszölle gelten auch für Heard- und McDonald-Inseln
Nichtsdestotrotz stehen die Heard- und McDonald-Inseln auf einer vom Weissen Haus veröffentlichten Liste von «Ländern», gegen die neue Handelszölle verhängt werden sollen. Heard Island und die McDonald-Inseln gehören zu den mehreren «externen Territorien» Australiens, die in der Zolltarifliste gesondert aufgeführt sind und auf deren Waren ein Zoll von zehn Prozent erhoben wird. Zu diesen Gebieten auf der Liste Washingtons gehören auch die Cocos-Inseln, die Weihnachtsinsel und die Norfolkinsel.
1,45 Mio Exporte – von unbewohnter Insel
Die Daten, auf welche sich die US-Regierung bei der Bemessung von Zöllen stützt, werden stark angezweifelt. So soll etwa Norfolk Island, wo gerade mal gut 2100 Menschen leben, 2023 Waren im Wert von 655'000 Dollar in die USA exportiert haben, das meiste davon Lederschuhe. George Plant, Verwalter der Norfolkinsel, bestreitet jedoch diese Daten. «Es gibt keine bekannten Exporte von der Norfolkinsel in die Vereinigten Staaten und keine Zölle oder bekannten nicht-tarifären Handelshemmnisse für Waren, die auf die Norfolkinsel kommen», sagte er gegenüber dem «Guardian».
Dennoch wird die Insel nun von den USA mit Zöllen von 29 Prozent belastet - 19 Prozent mehr als im Rest Australiens. Ob bei der Verhängung der neuen Tarife eine Künstliche Intelligenz die Hand im Spiel hatte, ist nicht bekannt.
Noch viel absurder wird es bei den unbewohnten Heard Island und den McDonald Islands. Denn diese sollen gemäss Weltbank 2022 Waren im Wert von 1,45 Millionen in die USA exportiert haben, insbesondere Maschinen und elektrische Bauteile. Tatsächlich wird um die Insel gefischt, sie ist aber weder bewohnt noch von Menschenhand bebaut – dort leben nur Pinguine, Robben und Seevögel. Dennoch haben die USA gegen die in der Antarktisregion gelegenen Inseln nun Zölle von zehn Prozent verhängt.
Hier verkündet Donald Trump die Handelszölle – unter Anderem auch für die Schweiz.
X/@TRTWorldNowFolgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.